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Gastspiel im Grünen
Am 16.08.2009 wurde die Ausstellung „Gastspiel im Grünen“ im Museum Kloster Bentlage eröffnet. Es handelt sich um eine Schau von Meisterwerken der Moderne aus dem Besitz des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Münster. Die Ausstellung wird bis zum Sommer des kommenden Jahres in Bentlage präsentiert werden. Diese Ausstellung ist einmalig und wurde nur möglich durch die über Jahre gewachsene vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Landesmuseum und den Städtischen Museen. In den ersten vier Wochen konnten bereits 2.300 Besucherinnen und Besucher gezählt werden.

 

Nacht der Museen
Am 29. August fand die vierte, vom Kulturservice organisierte Nacht der Museen statt. Beteiligt waren:
Das Falkenhof-Museum, das Museum Kloster Bentlage, das Textilmuseum, das Apothekenmuseum, das Basilikaarchiv, das Heimathaus Hovesaat, das Imkereimuseum, das Metropoli und der Photohistorische Arbeitskreis.

Mehr als 3.000 Menschen nutzten die Gelegenheit, die Museen in Rheine zu ungewohnter Zeit zu besuchen. Alle beteiligten Einrichtungen erlebten einen großen Besucherandrang, der auch bis 24:00 Uhr durchgehend anhielt. Ein besonderes Interesse fanden in allen Museen die Führungen. Hier kam es teilweise zu Wartezeiten von mehr als 45 Minuten und das, obwohl kurzfristig zusätzliche Führungen angeboten wurden.

Allen Beteiligten fiel auf, dass die Angebote in der Nacht der Museen insbesondere von Familien mit Kindern und Jugendlichen wahrgenommen wurden. In Gesprächen mit diesen Besuchern wurde von diesen immer wieder angemerkt, dass die Nacht der Museen ein tolles Alternativangebot zum herkömmlichen Samstagabendprogramm sei.

Auch die Vertreter der ehrenamtlich geführten Museen äußerten sich durchweg positiv zu der erlebten Resonanz. Diesen dankt Frau Ehrenberg ausdrücklich im Namen der Stadt Rheine.

Inzwischen sind bereits die Planungen für die fünfte Nacht der Museen angelaufen. Diese wird aller Voraussicht nach am 14. August 2010 stattfinden.

 

Regionale Kulturpolitik
Auf Einladung des Kulturdezernenten des Kreises Coesfeld, Herrn Schütt, fand am 14.07.2009 eine Besprechung im Kreishaus Coesfeld statt, an der neben den Vertretern der Kreise Borken, Warendorf, Steinfurt sowie der Stadt Münster auch Vertreter der Stadt Rheine teilgenommen haben.

 

Thematisiert wurde die Berichtsvorlage des LWL 12/1687 mit der entsprechenden Anlage (Handlungsempfehlungen für die Kultur in Westfalen-Lippe). Die Handlungsempfehlungen waren bereits Gegenstand einer Beratung beim Landschaftsverband mit den Kulturdezernenten am 07. Mai 2009.

 

Nach den Vorstellungen des Landschaftsverbandes sollen eine Lenkungsgruppe sowie eine jährliche Kulturkonferenz und ergänzende Arbeitsgruppen installiert werden. Die Anzahl der Arbeitsgruppen ist wohl abhängig von den festzulegenden Schwerpunkten.

 

Als förderwürdige Themen werden in der Berichtsvorlage genannt:

1.   Dachmarke Westfalen-Lippe

2.   Nachhaltigkeit westfälischer Erfolgsprojekte

3.   Wege

4.   Experimentierfeld Westfalen

5.   Lichkunstregion Europas

6.   Arbeitswelt, Strukturwandel und Zukunftsperspektiven

7.   Klosterlandschaft

8.   Erlebbares Park- und Gartenland

9.   Adel

 

Die Punkte 6-9 sind Themen, in denen das Münsterland stark ist.

 

Die Diskussion der Handlungsempfehlungen im oben genannten Kreis hatte folgendes Ergebnis:

 

Es wird bezweifelt, ob eine Dachmarke Westfalen-Lippe die richtige Zielrichtung beinhalte. Wichtiger sei es dagegen z.B., das Münsterland sowie Nordrhein-Westfalen zu stärken.

 

Die Weiterentwicklung des Textilmuseums Bocholt wurde von allen Teilnehmern begrüßt. Ob daneben auch die Weiterentwicklung der Zechengebäude in Ahlen zwingend notwendig ist, wurde bezweifelt. Eher wurde die Förderung von Kohle mit dem Ruhrgebiet in Verbindung gebracht.

 

Einvernehmlich wurde als Rahmen für künftige Entwicklungen der Bereich Klöster, Schlösser, Parks, Gärten gesehen. Die Bereiche, mit denen deren Kulisse bespielt werden soll, wurden noch offen gelassen. Allerdings wurde übereinstimmend festgehalten, dass dem Münsterlandfestival in diesem Kontext eine besondere Rolle zukommt und es auch zukünftig als Leitprojekt für die Region gesehen wird.

 

Als nächster Schritt soll die Tragfähigkeit der Festlegung des Rahmens „Klöster, Schlösser, Parks, Gärten“ in den einzelnen Verwaltungen geprüft werden. Für die Stadt Rheine ergeben sich mit dem Kloster Bentlage, dem Falkenhof und dem Salinenpark vielfältige Möglichkeiten, die beliebten Kulturstandorte im regionalen Schulterschluss mit Leben zu erfüllen. Andiskutiert wurden die Themen Literatur sowie bildende Kunst. In beiden Themenfeldern kann die Stadt Rheine bereits auf positive Erfahrungen zurückblicken. Diese Erfahrungen können in der Zusammenarbeit mit den Münsterlandkreisen eingesetzt werden, um einen regionalen Konsens herzustellen und weiten Kreisen der Bevölkerung den Zugang zur Kultur zu ermöglichen.

 

Ein Folgetermin ist für den 24. September in Münster geplant. Geplant ist, dass Frau Ehrenberg, Frau Dr. Beilmann-Schöner und Herr Rehkopp an diesem Termin teilnehmen.

 

Aus Sicht der Stadt Rheine sind allerdings die Münsterlandkreise in dieser Runde überrepräsentiert, während die Städte nur durch Münster, Bocholt und Rheine vertreten werden. Hier müssten auch die übrigen großen Städte aus den Kreisen vertreten sein, da der der originäre Kulturauftrag bei den Städten liegt und nicht bei den Kreisen.

 

 

Durchführung von Sinfonie- und Oratorienkonzerten
Frau Ehrenberg erinnert daran, dass der Kulturausschusss im September 2007 den Beschluss fasste, dem Symphonieorchester, dem Musikverein Rheine und dem Kammerchor Rheine für die Jahre 2008 und 2009 einen pauschalierten Zuschuss zu gewähren. Hierfür wurde erwartet, dass sie in eigener Verantwortung ihre geplanten Konzerte durchführten. Die mit diesen Konzerten erwirtschafteten Einnahmen sollten darüber hinaus in voller Höhe beim jeweiligen Ensemble verbleiben. Alle Ensembles haben wie erwartet, ihre Konzert durchgeführt, bzw. werden sie bis Ende des Jahres durchführen.

 

Um eine Entscheidung zur Organisation von großen Konzerten für die kommenden Jahre zu treffen, hat die Verwaltung alle beteiligten Ensembles inzwischen angeschrieben und um einen Erfahrungsbericht gebeten. Auf dieses Schreiben hat der Vorsitzende des Symphonieorchesters, Herr Dr. Wenner, bereits eine ausführliche Stellungnahme abgegeben. Die Stellungnahmen der anderen Ensembles erwartet die Verwaltung bis Ende des Monats.

 

Auf der Grundlage dieser Berichte wird die Verwaltung eine Vorlage erarbeiten, die sich mit der zukünftigen Durchführung von Sinfonie- und Oratorienkonzerten befassen wird. Diese Vorlage wird dem Kulturausschuss spätestens zu den Haushaltsplanberatungen 2010 vorliegen.

 

Erweiterung des Imkereimuseums und Lehrbienenstandes am Heimathaus Hovesaat
Der Imkerverein Rheine und Umgebung 1913 hat im Juni einen Antrag für einen Zuschuss der NRW-Stiftung zu der Erweiterung des Imkereimuseums am Heimathaus Hovesaat gestellt. Der Imkerverein Rheine hat es sich seit vielen Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, die Interessen der Bienenhaltung zu vertreten und zur Erhaltung einer naturnahen und nachhaltigen Regionalentwicklung sachgemäße Imkerei und Bienenzucht zu fördern. Es ist dem Verein ein besonderes Anliegen, das Wissen um die Bedeutung der Imkerei für die heimische Natur- und Landschaftspflege zu wecken und zu vertiefen.

Die Sammlung zur historischen Imkerei und der Lehrbienenstand, welcher die heutige moderne Imkerei repräsentiert, geben anhand wertvoller historischer und zeitgenössischer Exponate einen Einblick in die Welt der Bienen, in die historische und moderne Imkerei und in die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Biene im Laufe der Geschichte.

Der Lehrbienenstand, das Imkereimuseum und die Hofanlage werden vor allem in den Sommermonaten von zahlreichen Gästen besucht. Geschulte Imker stehen für Rückfragen zur Verfügung. Das Museum und der Lehrbienenstand haben sich zudem seit langem als beliebter außerschulischer Lernort für Schülerinnen und Schüler aller Schulformen in Rheine und Umgebung etabliert. Diese außerschulischen Lernorte – fester Bestandteil naturwissenschaftlicher Curricula – helfen den formalisierten Umgang mit den Lernenden aufzubrechen und bieten Gelegenheit für eigenaktives, schülerzentriertes und selbstentdeckendes Lernen.

Dies alles ist nur ansatzweise zu realisieren, da dem Verein vor allem ein Schulungsraum fehlt. Die Erweiterung des Imkereimuseums sieht einen solchen Schulungsraum neben einem erweitern Bienenhaus vor. In dieses Bauvorhaben wird das so genannte Brückenhäuschen mit einbezogen.

Die Verwaltung unterstützt das Vorhaben sehr, da die Erweiterung des Imkereimuseums einen sinnvollen Baustein im Bereich der kulturellen Bildung darstellt. Nach einer Antwort der NRW-Stiftung wird das Thema vertiefend im Ausschuss diskutieren.

 

Herr Toczkowski bedankt sich zum Abschluss der Informationen bei der Verwaltung für die vor der Sitzung angebotene Führung. Gleichzeitig verweist er auf einen Antrag der SPD-Fraktion zur Neuausrichtung der städtischen Kulturförderung, den er der Kulturdezernentin übergeben habe. Der Antrag ist dieser Niederschrift als Anlage 1 beigefügt.