Beratungsergebnis: Kenntnis genommen

1:02:00

 

Herr Linke führt in das Thema ein und Herr Gausmann erläutert danach die Vorlage.

 

Herr Jansen kritisiert die von der Verwaltung erstellte Vorlage. Der Jugendhilfeausschuss hätte in seiner Sitzung am 14. April 2011 eine Konzeption zur Umsteuerung  der Hilfen zur Erziehung gefordert. Die Vorlage würde diesem Auftrag nicht gerecht.

 

Er vermisse einerseits eine kritische Auseinandersetzung mit den Aussagen im GPA-Bericht, die immerhin ein mittelfristiges Einsparvolumen von 1,4 Mio. € für möglich halten.

 

Andererseits wären die Handlungsvorschläge der Verwaltung „Aufbau eines Clearingteams“ und „Projekt für sozialräumliche Arbeitsansätze“ nicht schlüssig begründet.

 

In vielen weiteren Wortmeldungen zur Vorlage, werden dann folgende Punkte thematisiert:

 

  • Kann man den Nachfragebedarf nach Hilfe zur Erziehung steuern? Ist es rechtlich überhaupt zulässig?

 

  • Was sind die Ursachen für die hohe Falldichte in Rheine? Bevor man die Ursachen nicht kennt, sollte man nicht versuchen gegenzusteuern.

 

  • Es ist unwahrscheinlich, dass der Personenkreis, der jetzt Leistungen der SPFH bekäme, die alternativ geplanten Angebote (Elternkurse bzw. Elterngesprächskreise) annehmen würde. Die SPFH wäre ein niedrigschwelligeres Angebot, als die jetzt geplanten Alternativen.

 

  • Elternkurse und Elterngesprächskreise sind wichtige präventive Bausteine

 

  • Gibt es momentan Defizite, die ein Clearingteam erforderlich machen?

 

  • Wie soll das aufzubauende Clearingteam arbeiten? Würde die befristete Anstellung eines/r Mitarbeiters/in für 2 Jahre dafür ausreichen?

 

  • Wie greifen die verschiedenen Stufen Intervention, Diagnostik und Clearing ineinander. Sind die handelnden Personen identisch?

 

  • Wie steht die Verwaltung zu der Feststellung der GPA, das ein zusätzlicher Personalmehrbedarf von 4,76 Stellen bestehen würde?

 

  • Einen erschwerten Zugang zu den Leistungen der SPFH dürfe es nur geben, wenn es insgesamt keinen Qualitätsverlust in den Hilfen zur Erziehung gäbe.

 

Herr Fühner fast die Diskussion noch einmal wie folgt zusammen. Aus finanziellen Erwägungen heraus dürfe es keine Qualitätseinbußen geben. Die Verwaltung habe in ihrer Vorlage unter „VIII – Exkurs“ schon selber die Risiken angedeutet. Auch wenn es keine 100 prozentigen Sicherheiten geben könne, stünde an oberster Stelle die Sicherung des Kindeswohls.

 

Der Jugendhilfeausschuss will eine verantwortungsbewusste Entscheidung treffen. Dazu würden die Informationen der heutigen Vorlage nicht ausreichen. Er schlage deswegen vor, die Informationen der Verwaltung heute nur zur Kenntnis zu nehmen. Die Verwaltung möge doch bitte unter Berücksichtigung der heutigen Diskussion im Ausschuss für die nächste Sitzung auch darlegen, welche Familien aus welchem Hilfeanlass derzeit eine SPFH bekämen und wie die Entscheidungen des Jugendamtes zur Bewilligung einer SPFH gesteuert würden.

 

 


Beschluss:

 

  1. Der Jugendhilfeausschuss der Stadt Rheine nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur strategischen Steuerung in der Hilfe zur Erziehung zur Kenntnis.