Beratungsergebnis: einstimmig beschlossen

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Herr Brinkmann gibt folgende Stellungnahme ab:

 

„Zu dem Tagesordnungspunkt „Weiterführung des Schulstandortes Elte“ möchte ich natürlich schon ein paar Gedanken loswerden, die mich in der letzten Zeit ganz intensiv bewegt haben.

 

In den letzten Wochen haben in den Ortsteilen Rodde und Elte in überaus gut besuchten Versammlungen viele Bürgerinnen und Bürger über Schließung in Rodde bzw. über die jahrgangsweise Auflösung der Grundschule in Elte heftig diskutiert.

Ja, man kann sagen, die Bürger sind schon auf die Barrikaden gegangen.

Ich habe in der ersten Versammlung in Elte seinerzeit gesagt, dass der von der Schulverwaltung der Stadt Rheine vorgebrachte Vorschlag zur jahrgangsweisen Auflösung der Grundschule Unverständnis, Unruhe und Gegenwehr ausgelöst hat.

Eine über zweihundertjährige Schulgeschichte eines Dorfes kann man ohne grundlegende Diskussion mit den Bürgern nicht so einfach beenden. Diese Meinung ist in den vielen Diskussionen auch immer wieder bestätigt worden. Der Neugliederungsvertrag der damaligen Stadt Rheine mit der Gemeinde Elte sagte schon aus, dass die neue Gemeinde Rheine bereit ist, den Stadtbezirk Rheine / Elte so zu fördern, dass eine Weiterentwicklung als Stadtbezirk mit der Grundversorgung der Bevölkerung  gesichert ist. Hierzu gehört auch - neben einigen andern Maßnahmen - der Punkt „Erhaltung der Grundschule“ mit der notwendigen Ausstattung.

Ich weiß sehr wohl, dass man hieraus heute keinen Rechtsanspruch herleiten kann. Aber ich meine, moralisch kann man aus dem damals geschlossenen Vertrag den Erhalt der Schule schon begründen.

Ein Stadtteil ohne Schule wird ein toter Stadtteil werden. Und das möchten wir alle - glaube ich - nicht. Ich bleibe dabei: Grundschulen in den Außenbezirken einer Stadt haben für mich einen besonderen Stellenwert.

Man könnte ja noch so vieles aufführen – lassen Sie mich in diesem Zusammenhang noch ein wichtiges Argument anführen.

Der ausgehandelte Schulkompromiss in Düsseldorf will auch ausdrücklich den Erhalt der Grundschulen im ländlichen Raum. Und man ist ja auch dabei, die Rahmenbedingungen für solche Lösungen mit Teilstandorten zu verbessern. Dies sieht ja auch die Ministerin Frau Löhrmann aus der Landesregierung so.

 

Im achten  Schulrechtsänderungsgesetz ist hierüber ja auch viel gesagt. Es gilt jetzt, dieses auch umzusetzen.

Ich könnte noch vieles aufführen, aber das mag an dieser Stelle genug sein, was die Diskussionen der vergangenen Wochen angeht.

 

Ich freue mich deshalb, dass der heute vorgelegte Beschlussvorschlag eine Verbundschullösung mit der Johannesschule Mesum vorsieht und Elte als Teilstandort geführt wird. Das bedeutet für mich – und das ist das Wichtigste für die Eltern und Kinder -, dass sie in ihrem Wohnort Elte weiterhin die Grundschule besuchen können, wenn auch dies mit jahrgangsübergreifendem Unterricht verbunden ist. 

 

Es wäre neben dieser Lösung auch eine Selbständigkeit der Schule für eine Zeit - längstens bis 2017 - noch möglich gewesen, aber nach meiner Meinung ist die Verbundlösung die bessere Lösung für den Schulstandort Elte, weil sie einen längeren Schulbetrieb in Elte aufrecht erhalten kann.

 

Diese Lösung kann aber nur gelingen, wenn beide Schulen dies auch wollen, und auch die Schulkonferenzen beider Schulen dem zustimmen. Diese Zustimmung ist erfolgt und jetzt gilt es gemeinsam, diesen Verbund mit Leben zu füllen.

Das braucht sicherlich seine Zeit. Aber ich bin mir sicher, dass das gelingen wird.

 

Dass in Elte Überlegungen angestellt werden, in den kommenden Jahren wieder Eingangsklassen zu bilden, ist für mich eine Selbstverständlichkeit.

Aber wie heißt es so schön: Kommt Zeit – kommt Rat. 

 

Es muss wieder Ruhe einkehren in der Schullandschaft. Das ist ganz wichtig. Und ich glaube, wenn man in Zukunft rechtzeitig mit den Bürgerinnen und Bürgern spricht, kann man viel mehr erreichen und auch auf Zugeständnisse hoffen. Man weiß doch jetzt schon aufgrund des demografischen Wandels, dass diese Schuldiskussion nicht die letzte war.“


Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Rheine fasst auf Empfehlung des Schulausschusses folgenden Beschluss:

 

Der Rat der Stadt beschließt gemäß § 41 Abs. 1 Buchstabe I der Gemeindeordnung für das Land NRW (GO NRW) in Verbindung mit § 81 Schulgesetz für das Land NRW (SchulG NRW), die bislang eigenständige Katholische Bekenntnisschule Ludgerusschule Elte aufzulösen und vorbehaltlich der Genehmigung durch die Bezirksregierung Münster ab dem 01. August 2013 als Teilstandort der Katholischen Bekenntnisschule Johannesschule Mesum zu führen. Dieser neu errichtete Grundschulverbund besteht dann aus dem Hauptstandort der Johannesschule Mesum und dem Teilstandort in Elte. Dabei ist am Teilstandort Elte ein jahrgangsübergreifender Unterricht einzuführen.


Abstimmungsergebnis:           einstimmig