Außerschulische Jugendbildung

 

Herr Neumann berichtet einleitend, dass sich in diesem sehr breiten Tätigkeitsfeld der Kinder- und Jugendarbeit eine positive Entwicklung im Bereich von Gedenkstättenfahrten und Veranstaltungen zum Thema NS-Vergangenheit zeige. Die Anzahl der Veranstaltungen zu diesen Themenbereichen habe deutlich zugenommen. Auf der anderen Seite sei es weiterhin kaum gelungen, bildungsferne junge Menschen mit geeigneten Angeboten anzusprechen.

 

Im Detail weist Frau Wiggers auf die Erfahrungen im Kinderbeirat hin. Dieser solle künftig nicht mehr alle 2, sondern alle 3 Jahre neu konstituiert werden, da sich gezeigt habe, dass in einem 2-Jahres-Zeitraum nicht alle Projekte bearbeitet werden konnten. Die Altersgruppe solle dann wieder ab der Klasse 5 starten.

 

Die sehr aktive Stadtschülervertretung habe vorgeschlagen, künftig in einer „Junior-SV“ auch Schülerinnen und Schüler schon ab der Klasse 5 für die Arbeit der Schülervertretung zu gewinnen.

 

Frau Egelkamp weist in diesem Zusammenhang auf eine Gruppe hin, die künftig mehr in den Focus zu nehmen sei. Immer mehr unbegleitete junge Flüchtlinge kämen nach Rheine und benötigten Angebote zur Beteiligung und Integration.

 

Herr Köhler vermisst in der künftigen Planung das Projekt „Kids“, dessen Unterstützung durch das Jugendamt bisher wegen fehlender Personalressourcen nicht möglich gewesen sei. Andererseits seien neue Projekte, wie die Junior-SV, geplant, die ebenfalls Personalressourcen binden würden.

 

Frau Wiggers weist darauf hin, dass aktuell keine zusätzlichen Projekte geplant seien, auch die Junior-SV sei ein Vorschlag der Stadtschülervertretung, der nur dann realisiert werden könne, wenn Personalressourcen dafür zur Verfügung stünden.

 

Herr Köhler ergänzt, dass die Verwaltung zugesagt habe, das Kids-Projekt nicht zu vergessen.

 

Herr Neumann gibt zu bedenken, dass das „Kids“ als „Planspiel Politik“ besser im Bereich Schule in Kooperation mit der Politik gestaltet werden könne. Der Ansatz der Kinder- und Jugendpartizipation sei die Umsetzung von Ideen und Vorschlägen von Kindern und Jugendlichen, die diese selbst entwickelt hätten. Dies sei aber nicht Ziel von „Kids“.

Herr Dörnhoff bringt es so auf den Punkt: „Politikspiele sind keine Partizipation, sondern Simulation.“

 

Frau Atalan hält es für möglich, ein vergleichbares Planspiel mit Institutionen, wie der Friedrich-Ebert-Stiftung, noch vor den Kommunalwahlen durchzuführen. Sie habe die entsprechenden Kontakte, um diese zwischen interessierten Schulen und der Politik vermitteln zu können.

 

Auf Nachfrage von Herrn Börger, ob Jugendliche nach Beendigung ihrer Mitarbeit im Kinderbeirat weiterhin Interesse an vergleichbaren Aktivitäten hätten, zeigt Frau Wiggers auf, dass ungefähr ein Drittel weitermachen wolle. Viele von ihnen engagierten sich dann in anderen Gremien, wie z. B. der Stadtschülervertretung und auch in den SAM-Gruppen (Schüler als Multiplikatoren) oder vergleichbaren Projekten.

 

Internationale Jugendarbeit

 

Herr Neumann weist einleitend in diesem bisher eher vernachlässigten Bereich der kommunalen Kinder- und Jugendarbeit auf hoffnungsvolle positive Signale hin. So seien inzwischen Einrichtungen, wie der Jugend- und Familiendienst und das Jugendzentrum Jakobi, mit neuen Angeboten engagiert. Inzwischen gäbe es auch wieder finanzielle Unterstützung durch die Projektförderung des Landes NRW, und nicht zuletzt böte auch die geänderte kommunale Richtlinie zur Förderung des internationalen Jugendaustausches neue Perspektiven für Vereine und Institutionen aus Rheine. Zukünftig werde es daher sinnvoll sein, die Information und Kooperation zwischen den verschiedenen Veranstaltern zu organisieren. In welcher Institution diese Aufgabe sinnvollerweise zu erledigen sei, soll möglichst im Konsens mit den Akteuren vereinbart werden.

 

Geschlechtsspezifische Jugendarbeit

 

Frau Besseling zeigt auf, dass die Aktivitäten in diesem aktiven Feld in den vergangenen 4 Jahren erkennbar rückläufig gewesen seien. So sei der Arbeitskreis „Mädchen- und Frauenarbeit“ aktuell führungslos. Andererseits gebe es weiterhin viele Angebote im Rahmen der regelmäßigen Arbeit bei vielen Trägern der freien Jugendarbeit, wie beispielsweise den Jugendzentren. Auch die Berufsförderung sei in diesem Bereich aktiv.

 

Auf Nachfrage von Frau Egelkamp, ob nur die Rolle der Leitung fehle oder ob auch das Interesse an der Arbeit insgesamt nachgelassen habe, schätzt Frau Besseling ein, dass dies wohl eine Kombination aus beiden Aspekten sei.

 

Es bestehe aber bei allen Beteiligten das Interesse, die Arbeit fortzuführen und die Organisationsform neu zu überdenken.

 

Medienbezogene Jugendarbeit

 

Frau Besseling berichtet, dass medienbezogene Kinder- und Jugendarbeit zu den Regelangeboten in den Jugendzentren gehörten. Die gute technische Ausstattung in den meisten Einrichtungen böte dazu eine gute Basis. Medienbezogene Kinder- und Jugendarbeit stehe auch immer in der Schnittstelle zum Kinder- und Jugendschutz.

In diesem Arbeitsfeld gehe es sowohl darum, dass sich Kinder- und Jugendliche aktiv mit den Möglichkeiten, aber auch mit den Gefahren der sich sehr rasch verändernden Technik auseinandersetzen.

 

 


Beschluss:

 

Die Ausschussmitglieder nehmen die Informationen zu den vorgelegten Teilbereichen des kommunalen Kinder- und Jugendförderplanes zur Kenntnis. Die Verwaltung wird beauftragt, diese in den Gesamtplan einzuarbeiten.