Frau Becker berichtet, dass bisher lediglich an folgenden 3 Schulen im Kreis Steinfurt Islamkunde unterrichtet wird, und zwar in der Sekundarstufe I:

  • Sekundarschule Rheine-Stadt (eine Gruppe)
  • Overberg-Hauptschule (drei Gruppen)
  • Elisabeth-Hauptschule (eine Gruppe)

 

Ausgebildeter Lehrer für dieses Fach ist an allen drei Einsatzorten Herr Sabah. Er unterrichtet außerdem auch Herkunftssprachlichen Unterricht.

 

Außerhalb von Rheine gibt es im Kreis Steinfurt z. Z. keinen Unterricht in Islamkunde. Ein entsprechender Bedarf sei von anderen Kommunen bisher nicht angemeldet worden. Herkunftssprachlicher Unterricht finde dagegen an mehreren Schulen statt.

 

Frau Dursun möchte wissen, weshalb Islamkunde noch nicht an Grundschulen unterrichtet wird. Frau Becker erklärt, dass "Islamkunde" im Fächerkanon der Grundschule nicht enthalten ist und es für "islamischen Religionsunterricht" im Moment keine Fachkraft im Kreis Steinfurt gibt.

 

Herr Kassem macht deutlich, dass er Unterricht in Islamkunde für sehr wichtig hält, vor allem damit religiöser Fanatismus (z. B. durch Salafisten) hier keinen Nährboden findet und  keine Gruppenbildung im Geheimen stattfinden kann.

 

Frau Becker meint, alle islamischen Kinder sollten die Möglichkeit haben, am islamischen Religionsunterricht teilnehmen zu können und es müssten hierfür Stellen ausgeschrieben werden. Dafür wolle sie sich einsetzen.

 

Im weiteren Verlauf gibt es noch Fragen zu den Richtlinien und die Antragstellung zur Einführung des Faches "Islamischer Religionsunterricht". Frau Becker ergänzt, dass die für eine Antragstellung zuständige Schulrätin für Rheine Frau Eggert sei.

 

Herr Gausmann verdeutlicht nochmals, dass Rheine bisher die einzige Stadt im Kreis Steinfurt ist, die Islamkunde anbietet und darüber hinaus auch großes Interesse daran hat, Vorreiter im Bereich "Islamischer Religionsunterricht" zu werden.

 

Auf die Frage von Herrn Lunkwitz, ab wann denn Lehrer für dieses Fach verfügbar wären, antwortet Frau Becker, dass nach dem Studium für die derzeitigen Studenten auch noch eine Prüfung durch den Muslimischen Beirat stattfinden müsse. Erst wenn dessen Zustimmung vorliegt, dürfen die ausgebildeten Lehrer unterrichten.

 

Herr Murali fragt, ob es evtl. für Lehrer möglich wäre, durch die Teilnahme an Fortbildungskursen eine Zusatzqualifikation zu erlangen. Frau Becker verneint das für den Bereich "islamischer Religionsunterricht". Diese Möglichkeit bestände jedoch für das Fach "Islamkunde". Evtl. könnte man die Bezirksregierung bitten zu prüfen, ob es eine Möglichkeit zur Weiterqualifizierung gäbe durch ein Zusatzstudium, um die Fakultas für "Islamische Religionslehre" zu erwerben.

 

Frau Becker erklärt abschließend, sie werde Frau Eggert mitteilen, dass in Rheine grundsätzlich Bedarf an Lehrkräften für das Fach "Islamischer Religionsunterricht" vorhanden sei.