Beratungsergebnis: zurückgestellt

Abstimmung: Ja: 14, Nein: 1

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Um 17:50 Uhr nimmt der Kulturausschuss seine Beratungen im Torhaus des Falkenhofes wieder auf.

 

Herr Bonk bittet um Wortmeldungen.

 

Herr Doerenkamp möchte wissen, wie groß das Risiko von Beschädigungen an den Lichtwänden sei, wenn diese abgenommen und neu aufgebaut würden. Hierzu erklärt Frau Lütkemeyer, das dieses Risiko zwar bestehe, aber in Zusammenarbeit mit der Firma, die die Ausstellung seinerzeit aufgebaut habe, sehr gering sei.

 

Herr Grawe erklärt, dass aus Sicht der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen das Thema Morrien trotz aller Erfolge einmal beendet werden müsse. Nur so könne auch Raum für neue Ideen geschaffen werden.

 

Herr Toczkowski spricht sich im Namen der SPD-Fraktion für eine Fortführung der Ausstellung in Form einer stadtgeschichtlichen Abteilung aus. Hierfür spreche schon der Erfolg der Ausstellung. Herr Cosse ergänzt dies um den Hinweis, dass die Bevölkerung „mit den Füßen“ für diese Ausstellung gestimmt habe.

 

Herr Kahle macht deutlich, dass die CDU-Fraktion der Meinung sei, auch ein erfolgreiches Projekt einmal zu beenden. Ein Museum brauche die Möglichkeit, neue Entwicklungen zu präsentieren und das Ende einer Ausstellung sei die passende Gelegenheit dazu. Die Familie Morrien sei nur ein Aspekt der Stadtgeschichte, diesen habe man gut und erfolgreich dargestellt, jetzt sei es an der Zeit, neue Aspekte der Stadtgeschichte zu zeigen. Als Beispiel nennt er hier insbesondere die Geschichte der Migration oder der Europaarbeit in Rheine

 

Herr Toczkowski möchte wissen, es Aufbewahrungsfristen für diese Ausstellung vom Land NRW als Zuwendungsgeber gibt. Hierzu antwortet Frau Lütkemeyer, dass diese Frage noch nicht abschließend geklärt sei, da der zuständige Sachbearbeiter der Bezirksregierung bis Ende Mai im Urlaub sei. Der verantwortliche Dezernent habe zwar die Auffassung vertreten, dass die Landeszuwendung kein Investitionskostenzuschuss sei und somit auch keine Aufbewahrungspflicht bestünde, wolle dies aber noch abschließend mit dem Sachbearbeiter besprechen.

 

Herr Linke erklärt, dass selbst für den Fall, dass es eine Aufbewahrungsfrist gebe, dies nicht bedeute, dass die Ausstellung solange präsentiert werden müsse, sondern dass lediglich die mit den Zuwendungen finanzierten Lichtwände und Vitrinen für diesen Zeitraum aufbewahrt werden müssen. Dies könne auch durch eine geeignete Einlagerung geschehen.

 

Herr Grawe weist darauf hin, dass dies nicht die erste erfolgreiche Ausstellung der Städtischen Museen sei. Auch andere Ausstellungen habe man deswegen nicht verlängert. Außerdem sei dieses Konzept nicht kostenneutral, da Kosten durch den Umbau entstehen würden. Diese würden lediglich dadurch finanziert, dass man neue Ausstellungsprojekte, für die Geld im Budget eingestellt sei, nicht realisieren würde.

 

Frau Willers erklärt, dass sie abweichend von ihrer Fraktion der Auffassung sei, dass diese Ausstellung in der geplanten Form schon auf Grund der museumspädagogischen Angebote einige Jahre stehen bleiben sollte.

 

Herr Wilp vertritt die Auffassung, dass der Abbau zum jetzigen Zeitpunkt nicht gut sei, da nicht geklärt sei, wie die Ausstellung fachgerecht und gegen Beschädigung gesichert eingelagert werden könnte. Er möchte vermeiden, dass Rückforderungen auf die Stadt Rheine zukommen. Außerdem habe man hier eine Ausstellung, die komplett mit allen Exponaten Eigentum der Stadt ist.

 

Herr Bonk regt an, abzuwarten, bis die Bezirksregierung eine verbindliche Auskunft zu den Aufbewahrungspflichten erteilt habe und dann eine Entscheidung im HFA oder Kulturausschuss fasst.

 

In der weiteren Aussprache zeigt sich, dass diese Vorgehensweise zu Problemen bei der Durchführung des Stadtgeburtstages im Morriensaal am 7. Juni 2015 führen könnte. Herr Dr. Winter berichtet hierzu, dass der fachgerechte Ab- und Umbau der Ausstellung auf Grund der Auftragskapazitäten der Fachfirma voraussichtlich erst im August geschehen könne. Da für den Stadtgeburtstag der Morriensaal in vollem Umfang benötigt werde, würde der Abbau hier mit eigenem Personal erfolgen, was wiederum das Risiko von Beschädigung steigere. Weiter wurde angemerkt, dass die Vorbereitung einer guten Ausstellung mehrere Jahre in Anspruch nehme. Es wird die Gefahr gesehen, dass bei fehlenden Anschlussplanungen der Falkenhof auf Jahre ohne Ausstellung da stehe. Hierzu wird aber auch darauf hingewiesen, dass das Ende der Morrienausstellung schon lange bekannt gewesen sei und somit auch rechtzeitig Nachfolgeprogramme hätten erstellt werden können.

 

Herr Toczkowski beantragt eine Unterbrechung der Sitzung, um nochmals in den Fraktionen die bisherigen Informationen bewerten zu können. Diesem Antrag stimmen die Ausschussmitglieder zu.

 

Herr Bonk unterbricht um 18:35 Uhr die Sitzung.

 

Herr Bonk eröffnet die Sitzung um 18:50 Uhr.

 

Herr Bonk stellt fest, dass bei einer Zustimmung zur Einrichtung einer stadtgeschichtlichen Abteilung der Morriensaal bis zum Stadtgeburtstag nicht in den Zustand vor der Morrienausstellung zurückversetzt werden könne. Es müsse deshalb nicht heute eine Entscheidung getroffen werden. Stattdessen könne man vertagen und im Hauptausschuss einen Beschluss fassen.

 

Herr Toczkowski berichtet, dass die SPD, falls nicht vertagt wird, folgenden Antrag vorschlägt:

Der Kulturausschuss nimmt zustimmend zur Kenntnis, dass die Museumsabteilung die Darstellung der Rheiner Geschichte unter Einbeziehung der Morrienausstellung im Rahmen ihres Arbeitsprogrammes für die zweite Jahreshälfte 2015 weiterführt. Dieses soll beschränkt werden auf zwei Jahre, einschließlich der Vorlaufzeit. Parallel dazu wird die Verwaltung beauftragt, eine Folgeausstellung zu konzeptionieren.

 

Herr Bonk stellt die Frage, ob vertagt werden soll oder ob der Ausschuss zu einer Entscheidung kommen will.

 

Herr Schaper möchte wissen, ob die Lichtwände dann noch im Morriensaal verbleiben. Hierzu berichtet Herr Dr. Winter, dass bei einer Zustimmung der Umbau mit der Firma erfolgen müsse, die die Ausstellung auch aufgebaut habe. Diese müsse aber noch beauftragt werden. In Vorgesprächen hat die Fachfirma aber schon deutlich gemacht, dass sie auf Grund ihrer Auftragslage nicht sofort mit den Arbeiten beginnen könne. Sollte der Ausschuss sich allerdings gegen die Vorlage entscheiden, dann würde das ganze mit Personal der TBR sofort abgebaut und eingelagert.

 

Herr Wilp erklärt, dass man auf jeden Fall vermeiden solle, dass Rückforderungen auf die Stadt zukommen.

 

In der weiteren Diskussion wird deutlich, dass der Ausschuss sich für eine Vertagung bis zur nächsten Sitzung des Kulturausschusses ausspricht.

 

Herr Bonk lässt über eine Vertagung abstimmen.


Beschluss:

 

Der Kulturausschuss vertagt die Beschlussfassung zu diesem Tagesordnungspunkt auf die nächste ordentliche Sitzung des Kulturausschusses am 17.06.2015.


Abstimmungsergebnis:           14 Ja Stimmen

                                             1 Nein-Stimme