Sitzung: 14.01.2016 Integrationsrat
0:58:45
Herr
Kassem begrüßt als Vertreterinnen des Vereins die stellvertretende Vorsitzende
Frau Petra Gaasbeck sowie die Kassenwartin Evelyn Eggenkämper.
Frau
Gaasbeck entschuldigt zunächst die Vereinsvorsitzende, Frau Gaby Wideman, die
z. Z. schwer erkrankt sei.
Frau
Gaasbeck gibt dann folgenden Überblick
über den Verein:
Gründung
am
Aktivitäten
in der Kontaktstelle Marktstr. 10:
Ø
ca.
10 Personen als sog. harter Kern für die Vereinsarbeit, weitere 10 Personen für
die Betreuung der Kontaktstelle
Ø
ein
Teil der Mietkosten dieser Kontaktstelle wird vom Vermieter gespendet, da der
Verein die Mietkosten insgesamt nicht aufbringen könnte
Ø
Kontaktstelle
jeden Nachmittag von 14 - 18 Uhr besetzt, außerdem mittwochs und samstags
vormittags
Ø 4
x pro Woche Deutschunterricht,
Ø montags
Treffpunkt 'Arabisch',
Ø
dienstags
'Internetcafé', Förderung vom Kreis ermöglichte die Anschaffung einiger Laptops
für den Deutschunterricht, können nachmittags auch vom Internetcafé genutzt
werden,
Ø
mittwochs
Nähkurs geplant (Nähmaschinen konnten auch bereits beschafft werden),
Ø freitags
offener Treff (Deutschtraining, Gesellschaftsspiele usw.)
20 Sprachhelfer eingesetzt:
·
4
x wöchentlich Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung in der Abendrealschule,
Teilnehmer überwiegend junge Erwachsene
·
Sprachhelfer
auch tätig in der Overbergschule, in der Sekundarschule in Mesum, im
Emsland-Gymnasium in den Integrationsklassen, Kfm. Schulen haben auch um
Unterstützung gebeten; Arbeit mit dem sog. Hamburger-ABC (einsetzbar von der
Alphabetisierung bis zum A-1-Abschluss) -
aus Vereinsmitteln wurde den Schulen, in denen Sprachhelfer eingesetzt
sind, je 1 Exemplar bereitgestellt
à
Zusammenarbeit
mit der Evangelischen Jugendhilfe bei der Betreuung von minderjährigen
unbegleiteten Flüchtlingen in verschiedenen Wohnprojekten, Ausstattung mit
Schulmaterialien
à
Verein
wurde bereits zweimal durch den Kreis Steinfurt gefördert, hier bestehe eine
gute Zusammenarbeit. Gewünscht werde auch eine gute Zusammenarbeit mit der
Stadt Rheine
à
Zusammenarbeit
mit der Stabsstelle Ehrenamt funktioniert sehr gut
à
Hinweis
auf einen Flyer, der die Angebote des Vereins kurz darstellt (s. Anlage 3), Flyer auch verfügbar in Englisch, Arabisch, Farsi und
Französisch
à
Hinweis
auf die Homepage des Vereins: www.fluechtlingshilfe-rheine.de
Herr
Berardis bezieht sich auf den Antrag des Vereins an den Sozialausschuss und den
Integrationsrat auf finanzielle Unterstützung und erkundigt sich nach konkreten
Vorstellungen, wie diese Unterstützung aussehen könnte.
Frau
Gaasbeck würde es begrüßen, wenn eine Unterstützung in Höhe von 200 - 300 € für
die Anschaffung von Schulmaterialien gewährt werden könne. Sie betont, der
Verein Flüchtlingshilfe sei der einzige unabhängige Verein in Rheine und
komplett auf Spenden oder Fördergelder angewiesen. Vorrangiges Anliegen des
Vereins sei das Training der deutschen Sprache. Ein weiteres Hilfsangebot für
Flüchtlinge sei u. a. auch die Begleitung zu Ärzten und die Übersetzung von
Schriftstücken, soweit ein Dolmetscher verfügbar sei.
Herr
Kassem weist darauf hin, dass es in Rheine zumindest noch einen weiteren in der
Flüchtlingshilfe tätigen Verein gibt, den Verein 'Rheine hilft'. Herr Mau
ergänzt, es gebe darüber hinaus noch weitere Organisationen, die in diesem
Bereich tätig seien, z. B. Diakonie, Caritas usw.
Auf
eine Frage nach evtl. entstehenden Kosten für die Beschulung von Flüchtlingen
erklärt Herr Gausmann, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge erhielten bei
einer Unterbringung in stationären Einrichtungen eine sog.
Tagessatzfinanzierung, wobei der schulische Bedarf mit abgedeckt sei. Sofern
diese Minderjährigen z. B. bei Verwandten leben, gäbe es analoge Leistungen
entsprechend dem Asylbewerberleistungsgesetz, und auch diese würden Leistungen
für die schulische Erstausstattung enthalten.
Hinsichtlich
einer besseren Kooperation mit der Stadt Rheine erklärt Herr Gausmann, nach einem
ersten gemeinsam Gespräch mit Frau Karrasch seien weitere Gespräche notwendig.
Man müsse aber zunächst die Ressourcen der beteiligten Institutionen gut
aufeinander abstimmen, so dass ein gemeinsames Ziel erreicht werden könne. Die
Probleme seien nur in der Zusammenarbeit von Verwaltungsmitarbeitern und
Ehrenamtlichen zu bewältigen. Man benötige jedoch noch etwas Zeit für eine
Neuaufstellung in diesem Bereich, erst danach könne man entscheiden, welche finanziellen
Unterstützungen angeboten werden könnten und evtl. auch das Budget des
Integrationsrates in Höhe von 3.500,-- € zielgerichtet für die Institutionen
und Vereine zur Verfügung stellen.
Auch
Herr Kassem betont, man müsse zukünftig in vielen Bereichen zusammenarbeiten
und brauche eine Bündelung der Aufgaben. Er empfiehlt dem Verein Flüchtlingshilfe,
einen Forderungskatalog aufzustellen und
diesen vorzulegen, dann könne man überlegen, welche Hilfsmöglichkeiten
oder Alternativen es gebe. Der Integrationsrat sei bereit, den ehrenamtlichen
Mitarbeitern durch finanzielle Unterstützung zu helfen, zunächst müssten jedoch
die Ansprüche konkretisiert und weitere Gespräche geführt werden.
Herr
Ganesalingam wird die Frage auf, ob der Verein Flüchtlingshlfe evtl. mit dem
Träger des Caritas-Verbandes zusammenarbeiten könne. Frau Gaasbeck bejaht das,
ergänzt jedoch, das eine schließe das andere nicht aus. Man sei ein
unabhängiger Verein, und das sei auch von Anfang an so beabsichtigt gewesen;
diese Unabhängigkeit habe auch durchaus Vorteile.
Herr
Kassem bedankt sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Vereins Flüchtlingshilfe
für die Darstellung ihrer Arbeit, für das Engagement und wünscht dem Verein
weiterhin viel Erfolg.