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Herr Kassem begrüßt als Vertreterinnen des Vereins die stellvertretende Vorsitzende Frau Petra Gaasbeck sowie die Kassenwartin Evelyn Eggenkämper.

 

Frau Gaasbeck entschuldigt zunächst die Vereinsvorsitzende, Frau Gaby Wideman, die z. Z. schwer erkrankt sei.

 

Frau Gaasbeck gibt dann folgenden Überblick über den Verein:

 

Gründung am 15.05.2015, Gemeinnützigkeit anerkannt

 

Aktivitäten in der Kontaktstelle Marktstr. 10:

Ø   ca. 10 Personen als sog. harter Kern für die Vereinsarbeit, weitere 10 Personen für die Betreuung der Kontaktstelle

 

Ø   ein Teil der Mietkosten dieser Kontaktstelle wird vom Vermieter gespendet, da der Verein die Mietkosten insgesamt nicht aufbringen könnte

 

Ø   Kontaktstelle jeden Nachmittag von 14 - 18 Uhr besetzt, außerdem mittwochs und samstags vormittags

 

Ø   4 x pro Woche Deutschunterricht,

Ø   montags Treffpunkt 'Arabisch',

Ø   dienstags 'Internetcafé', Förderung vom Kreis ermöglichte die Anschaffung einiger Laptops für den Deutschunterricht, können nachmittags auch vom Internetcafé genutzt werden,

 

Ø   mittwochs Nähkurs geplant (Nähmaschinen konnten auch bereits beschafft werden),

 

Ø   freitags offener Treff (Deutschtraining, Gesellschaftsspiele usw.)

 

20 Sprachhelfer eingesetzt:

·                     4 x wöchentlich Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung in der Abendrealschule, Teilnehmer überwiegend junge Erwachsene

 

·                     Sprachhelfer auch tätig in der Overbergschule, in der Sekundarschule in Mesum, im Emsland-Gymnasium in den Integrationsklassen, Kfm. Schulen haben auch um Unterstützung gebeten; Arbeit mit dem sog. Hamburger-ABC (einsetzbar von der Alphabetisierung bis zum A-1-Ab­schluss) -  aus Vereinsmitteln wurde den Schulen, in denen Sprachhelfer eingesetzt sind, je 1 Exemplar bereitgestellt

 

à Zusammenarbeit mit der Evangelischen Jugendhilfe bei der Betreuung von minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen in verschiedenen Wohnprojekten, Ausstattung mit Schulmaterialien

 

à Verein wurde bereits zweimal durch den Kreis Steinfurt gefördert, hier bestehe eine gute Zusammenarbeit. Gewünscht werde auch eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt Rheine

 

à Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Ehrenamt funktioniert sehr gut

 

à Hinweis auf einen Flyer, der die Angebote des Vereins kurz darstellt (s. Anlage 3), Flyer auch verfügbar in Englisch, Arabisch, Farsi und Französisch

 

à Hinweis auf die Homepage des Vereins: www.fluechtlingshilfe-rheine.de

 

 

Herr Berardis bezieht sich auf den Antrag des Vereins an den Sozialausschuss und den Integrationsrat auf finanzielle Unterstützung und erkundigt sich nach konkreten Vorstellungen, wie diese Unterstützung aussehen könnte.

 

Frau Gaasbeck würde es begrüßen, wenn eine Unterstützung in Höhe von 200 - 300 € für die Anschaffung von Schulmaterialien gewährt werden könne. Sie betont, der Verein Flüchtlingshilfe sei der einzige unabhängige Verein in Rheine und komplett auf Spenden oder Fördergelder angewiesen. Vorrangiges Anliegen des Vereins sei das Training der deutschen Sprache. Ein weiteres Hilfsangebot für Flüchtlinge sei u. a. auch die Begleitung zu Ärzten und die Übersetzung von Schriftstücken, soweit ein Dolmetscher verfügbar sei.

 

Herr Kassem weist darauf hin, dass es in Rheine zumindest noch einen weiteren in der Flüchtlingshilfe tätigen Verein gibt, den Verein 'Rheine hilft'. Herr Mau ergänzt, es gebe darüber hinaus noch weitere Organisationen, die in diesem Bereich tätig seien, z. B. Diakonie, Caritas usw.

 

Auf eine Frage nach evtl. entstehenden Kosten für die Beschulung von Flüchtlingen erklärt Herr Gausmann, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge erhielten bei einer Unterbringung in stationären Einrichtungen eine sog. Tagessatzfinanzierung, wobei der schulische Bedarf mit abgedeckt sei. Sofern diese Minderjährigen z. B. bei Verwandten leben, gäbe es analoge Leistungen entsprechend dem Asylbewerberleistungsgesetz, und auch diese würden Leistungen für die schulische Erstausstattung enthalten.

 

Hinsichtlich einer besseren Kooperation mit der Stadt Rheine erklärt Herr Gausmann, nach einem ersten gemeinsam Gespräch mit Frau Karrasch seien weitere Gespräche notwendig. Man müsse aber zunächst die Ressourcen der beteiligten Institutionen gut aufeinander abstimmen, so dass ein gemeinsames Ziel erreicht werden könne. Die Probleme seien nur in der Zusammenarbeit von Verwaltungsmitarbeitern und Ehrenamtlichen zu bewältigen. Man benötige jedoch noch etwas Zeit für eine Neuaufstellung in diesem Bereich, erst danach könne man entscheiden, welche finanziellen Unterstützungen angeboten werden könnten und evtl. auch das Budget des Integrationsrates in Höhe von 3.500,-- € zielgerichtet für die Institutionen und Vereine zur Verfügung stellen.

 

Auch Herr Kassem betont, man müsse zukünftig in vielen Bereichen zusammenarbeiten und brauche eine Bündelung der Aufgaben. Er empfiehlt dem Verein Flüchtlingshilfe, einen Forderungskatalog aufzustellen und  diesen vorzulegen, dann könne man überlegen, welche Hilfsmöglichkeiten oder Alternativen es gebe. Der Integrationsrat sei bereit, den ehrenamtlichen Mitarbeitern durch finanzielle Unterstützung zu helfen, zunächst müssten jedoch die Ansprüche konkretisiert und weitere Gespräche geführt werden.

 

Herr Ganesalingam wird die Frage auf, ob der Verein Flüchtlingshlfe evtl. mit dem Träger des Caritas-Verbandes zusammenarbeiten könne. Frau Gaasbeck bejaht das, ergänzt jedoch, das eine schließe das andere nicht aus. Man sei ein unabhängiger Verein, und das sei auch von Anfang an so beabsichtigt gewesen; diese Unabhängigkeit habe auch durchaus Vorteile.

 

Herr Kassem bedankt sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Vereins Flüchtlingshilfe für die Darstellung ihrer Arbeit, für das Engagement und wünscht dem Verein weiterhin viel Erfolg.