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Herr Dr. Vennekötter erklärt, dass das Thema regenerative Energien für die Nelson-Mandela-Schule im Arbeitskreis ausführlich behandelt worden sei. Aufgrund dessen werde er nur auf die wesentlichen Punkte eingehen.

 

Herr Brauer bittet, die Terminierung für den Arbeitskreis das nächste Mal besser abzustimmen. Er finde es nicht in Ordnung, wenn Fraktionsmitglieder aufgrund von Terminüberschneidungen mit anderen Gremien am Arbeitskreis nicht teilnehmen könnten, wie es bei der letzten AK-Sitzung für die Mitglieder der SPD-Fraktion gewesen sei.

 

Zur Vorlage erklärt Herr Dr. Vennekötter, dass verschiedene Varianten beurteilt worden seien. Die Wärmeversorgung sei in drei verschiedene Varianten unterteilt worden, welche bei verschiedenen Kostenannahmen, Einsparungen und einer CO²-Bilanz gegenübergestellt worden seien. Ergebnis hieraus sei gewesen, dass das BHKW die sinnvollste Variante mit einer kleinen Einsparung und dem höchsten CO²-Bilanzeffekt gewesen sei und die Verwaltung an diesem Standort die BHKW-Lösung favorisiere. Als zweiter Punkt wurde der Einsatz von Photovoltaikanlagen beleuchtet. Herr Dr. Vennekötter erklärt, dass auch hier verschiedene Varianten zur Beurteilung gekommen seien. Zum einen sei die Anbringung einer Anlage auf dem Dach des Bauteils B und zum anderen die Anbringung einer Photovoltaikanlage in Verbindung mit der Beschattungsanlage geprüft worden. Herr Dr. Vennekötter erklärt, dass es bei der zweiten Variante mehr um Imagepflege, als um den wirtschaftlichen Einsatz gehe. Diese Möglichkeit sei mitgeprüft worden, wobei man die Variante auf dem Dach als einzig sinnvoll erachtet habe. Für weitere Ausführungen und Fragen verweist Herr Dr. Vennekötter auf den Fachingenieur Herrn Gerdes vom Ingenieurbüro Temmen.

 

Herr Cosse merkt an, dass in der Vorlage zur thermischen Solardirektnutzung erklärt worden sei, dass das Energieangebot in der Zeit des höchsten Bedarfs am geringsten sei und aufgrund dessen im Schul- und Sporthallenbau nicht wirtschaftlich eingesetzt werden könne. Herr Cosse fragt, ob hierfür keine Speicher eingesetzt werden könnten.

 

Herr Gerdes vom Ingenieurbüro Temmen erklärt, dass die Speicher für thermische Energien sehr begrenzt seien und es zurzeit keine wirtschaftliche Möglichkeit des Speicherns gebe.

 

Bezüglich der Photovoltaikanlage als Sonnenschutzelemente erklärt Herr Cosse, dass eine Photovoltaikanlage auf dem Dach sicherlich wirtschaftlicher sei. Durch die Nutzung der Sonnenschutzelemente als Photovoltaikanlage könne man aber als Klimakommune Zeichen setzen. Es könne in der Aula der Schule z. B. ein Display mit der Produktionsmenge des Stroms, der CO²-Menge die zurzeit eingespart werde etc. angebracht werden. Die SPD-Fraktion schlägt vor, den Beschluss um diese Maßnahme zu erweitern.

 

Weiter möchte Herr Cosse wissen, ob der Einsatz von Wasserstoffheizanlagen überprüft worden sei.

 

Herr Gerdes erklärt, dass die Versorgungslage mit Wasserstoff zurzeit noch nicht sichergestellt werden könne. Der Einsatz dieser Anlagen sei noch sehr teuer, obwohl die Technologie der Brennstoffzelle absolut ausgereift sei. Problematisch sei noch die Versorgung mit dem Brennstoff, da dieser noch sehr teuer sei und die Versorgung erst flächendeckend aufgebaut werden müsse.

 

Herr Cosse erklärt, dass er hierzu andere Information habe. In Hamburg würden aktuell sämtliche Stadtbusse auf Wasserstoffbetrieb umgerüstet, wobei er sich nicht vorstellen könne, dass es mit der Versorgung von Wasserstoff schlecht aussehe. Er möchte wissen, ob für die Nelson-Mandela-Schule Zuschüsse aus Programmen für den Einsatz regenerativer Energien generiert werden könnten.

 

Herr Dr. Vennekötter erklärt, dass das BHKW so günstig gegenüber den anderen Möglichkeiten umsetzbar sei, weil die Stadt Rheine als Pächter der BHKW-Anlage aus dem KWKG (Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz) Zuschüsse bekomme. Für den Bereich Photovoltaik gebe es zurzeit keine Möglichkeiten für eine Bezuschussung.

 

Herr Beckmann weist darauf hin, dass der Primärenergieverbrauch zu 40 % in Gebäuden stattfinde. Deshalb sollte in diesem Zusammenhang das Thema Energieeinsparung immer mit gesehen werden. Er sei sehr erfreut über das Programm „Gute Schule 2020“. Er kenne so ein Programm aus den Niederlanden, wo Gelder in intelligente Gebäude investiert werden, da man z.B. durch das Absenken von 1°C Raumtemperatur eine Energieeinsparung von 20 % erreichen könne. Aus seiner Sicht sei mit dieser Vorlage eine gute Lösung für Aufwand und Nutzen erstellt worden. Wissen möchte Herr Beckmann, ob die Stromerlöse bei den Stadtwerken bleiben oder ob die Stadt selber davon profitiere würde und ob im Falle einer Gesetzesänderung bezüglich Biogas für eine Gasleitung zur Schule gesorgt werden könne.

 

Herr Gerdes erklärt, dass die Nutzung von Biogas der Rheiner Bioenergie als erster Ansatz geprüft worden sei. Aufgrund der neuen KWK-Gesetzgebung könne dieses Biogas allerdings nicht genutzt werden, da der Maisanteil zurzeit noch zu hoch sei, um bei einer Nutzung Subventionen zu erhalten. Außerdem müsste zusätzlich eine neue Gasleitung zur Nelson-Mandela-Schule gelegt werden, wozu sich die Stadtwerke Rheine und die Rheiner Bioenergie im Moment nicht in der Lage sehen. Herr Gerdes weist darauf hin, dass das geplante BHKW zu einem späteren Zeitpunkt problemlos auf Biogas umgestellt werden könnte, wenn sich die KWK-Gesetzgebung bzw. die Zusammensetzung (Maisanteil) des Biogases ändern würde.

 

Herr Dr. Vennekötter ergänzt, dass die 43.000,00 Euro aus Stromerlösen und Steuererstattungen bei der Stadt Rheine verbleiben würden.

 

Vor Beschlussfassung lässt Herr Brauer über den Antrag von Herrn Cosse abstimmen. Erweiterung des Beschlussvorschlages um die Ziffer 3:

 

3.       Anbringung einer Photovoltaikanlage auf den Sonnenblenden in der 1/3 Lösung.

 

Herr Brauer lässt über den Antrag abstimmen.

 

Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.

 

 

Im Anschluss lässt Herr Brauer über den ursprünglichen Beschlussvorschlag abstimmen.


Beschluss:

 

Der Bauausschuss nimmt die Ausführungen zum geplanten Einsatz von regenerativen Energien an der Nelson-Mandela-Schule Sekundarschule der Stadt Rheine zur Kenntnis und beschließt, dass folgende Maßnahmen durchgeführt werden sollen:

 

1. Photovoltaikanlage auf der Dachfläche Bauteil B durch die Stadtwerke Rheine

(Variante C2)

 

2. Durch die Stadtwerke Rheine gestelltes BHKW im Kellergeschoss Bauteil A,

betrieben mit zertifiziertem, klimaneutralem Erdgas (Variante A1 d)

 

Von den für 2016 vorbehaltlich zur Verfügung gestellten Mitteln in Höhe von 300.000 € kommen 50.000 € zum Einsatz für Planungskosten und bauseitige Anpassungen für die beiden o. g. Maßnahmen.

 


Abstimmungsergebnis:          einstimmig