Marie-Claire Kühn vom Stift Tilbeck, Projektleiterin SLiQ, informiert mit einer Powerpoint-Präsentation über die Auswertungsergebnisse des Projektes, welches mit 590.000 € Fördergeldern ausgestattet ist. Der Projektzeitraum ist vom 01.01.2016- 31.12.2018. Die erste Vorstellung zum Projektstart präsentierte Marie-Claire Kühn bereits am 23.05.2016 dem Beirat für Menschen mit Behinderung.

 

Rückblick: Aufgaben ab Juni 2016, Kennenlernen des Quartiers Dorenkamp

-       Theoretische Auseinandersetzungen

-       Öffentlichkeitsarbeit

-       Vorstellen des Projektes in Gremien und Einrichtungen etc.

-       Entwickeln einer Befragungsstrategie mit der praxisHochschule

-       Fotoaktion auf einem Kinderfest im Quartier (Pfarrer-Bergmannshoff-Platz am 5.6.2016). Die Ausstellung hatte zum Ziel, den Bürgern ein Gesicht zu geben, ggfs. ist später geplant, mit der Fotoaktion eine Ausstellung durchzuführen.

-       Aufbau eines Netzwerkes (Auftaktveranstaltung 29.06.2016)

-       Netzwerktreffen (18.01.2016)

-       Von Juni 2016 - Dezember 2016 Durchführen von Befragungen

Methoden: Bürgersofa auf vielen unterschiedlichen Veranstaltungen, auf öffentlichen Plätzen, persönliche Interviews, moderierte Gruppendiskussionen, Postkartenaktionen

-       Vom 06.06.2016 - 17.06.2017 wurden 5300 Fragebögen in jedem Haushalt im Stadtteil Dorenkamp und an öffentlichen Stellen in Umlauf gebracht. Ausgabeorte im Quartier waren weiterhin die Apotheken, die Sparkasse, der Salzstreuer e.V.

 

Befragungsergebnisse:

Bei der Auswertung der Befragungsergebnisse wurde ein Vergleich zwischen Rheine (Stadt) und Nottuln (Land; dort wurde das Projekt auch durchgeführt) vorgenommen. Der Rücklauf der Fragebögen in Rheine lag bei 196 (3,5%), in Nottuln bei 646 (6,9%).

 

Die altersmäßig höchste Beteiligung bei der Fragebogenaktion lag bei Frauen im Alter von 45-55 Jahren und bei Männern im Alter von 55-65 Jahren.

Den Bekanntheitsgrad von Angeboten schätzten Senioren (37,2%) und Menschen mit Handicaps (35,2%) mit „teils/teils“ ein. Beim Bekanntheitsgrad der anbietenden Institutionen lag der Caritasverband Rheine bei 91,8%, die Sozialstation Woltering bei 78,6%, der Salzstreuer e.V. bei 77,65% und die Arbeiterwohlfahrt bei 76%. Die kirchlichen Angebote der Gemeinde lagen weiter hinten im mittleren Bereich.

Als Zugangswege zur Hilfe und Unterstützung wurden in Rheine Beratungsstellen und Einrichtungen (45,4%) genannt; in Nottuln Freunde und Verwandte (84,7%).

 

Wichtige Aspekte bei der Nutzung von Angeboten:

-       vertraulicher Umgang mit Problemen

-       Berater nimmt sich Zeit

-       „Ich bekomme Informationen“

-       guter Ruf des Angebotsanbieters

-       besondere Qualifikation des Beraters

 

Kundenzufriedenheit bei Angebotsnutzung:

Überwiegend waren die Rückmeldungen von „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“.

 

Bei den wenigen negativen Rückmeldungen gab es folgende Gründe:

-       geringe, mangelnde Kompetenz des Anbieters

-       zu lange Wartezeiten

-       zu oberflächliche Beratung

-       unterschiedliche Infos zu einem Thema

 

Nutzungseinschränkungen waren:

-       keine Kenntnisse über Angebot oder Ansprechpartner

-       Beratung war nicht hilfreich

-       Wunsch nach vertrauter Person

 

Wichtige Aspekte für die Nutzung (auffällig ist hier, dass strukturelle Aspekte durchaus eine Bedeutung haben, obwohl diese in der Befragung als nicht so wichtig eingeschätzt wurden):

-       Einrichtung muss leicht zu finden sein

-       Einrichtung liegt in der Nähe

 

Auf die Frage „Was vermissen Sie?“ wurde zunächst geantwortet:

Drogeriemarkt, Generationentreff, bessere Busverbindungen, barrierefreie Gehwege, Pflegeberatung, Wochenmarkt, Informationsbroschüren, Lotsen-/Koordinierungsstelle für Angebote. Weitere Wünsche waren nachrangiger.

 

Fazit:

Als Zielgruppen haben vorwiegend Personen mittleren Alters teilgenommen. Die meisten Befragten haben kein Angebot nutzen müssen/genutzt. Zugangswege: Internet, Presse, Beratungsstellen. Bei der Bekanntheit der Angebote wurde angegeben, dass Angebote zu bestimmten Themen bekannt sind. Die Kundenzufriedenheit wurde als grundsätzlich zufrieden angegeben. Das Fazit aus der Befragung: Wunsch nach mehr Begegnung/Kommunikation im Stadtteil, barrierefreier Wohnraum, neutrale Anlaufstellen.

 

Ausblick: Die Ergebnisse der Befragung sind Grundlage für die Weiterentwicklung des Projektes, z.B. Weiterentwicklung des Netzwerks, Erarbeitung partizipativer Strukturen, Aufklärungsarbeit, weitere Vorstellung der Ergebnisse in Gremien, Einrichtungen, Übertragung auf andere Stadtteile etc.

 

Die Akteure/Angebotsanbieter sollen als nächstes befragt werden.

Frau Kühn betont zum Abschluss ihrer Präsentation, dass der Beirat für Menschen mit Behinderung ein wichtiges Gremium und Multiplikator der Ergebnisse des Projektes sei. Sie werde den Beirat gerne weiterhin zu ihrem Projekt informieren.

 

Claus Meier bedankt sich für die interessanten Ausführungen bei Frau Kühn. Er regt an, dass bei der Fragebogenaktion überprüft werden könnte, ob die Verständlichkeit für alle Zielgruppen im Stadtteil gegeben sei. Hier könnte die Erstellung eines Fragebogens in mehreren Sprachen hilfreich sein. Des Weiteren ist Frau Kühn im Beirat für Menschen mit Behinderung immer wieder herzlich willkommen.