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Herr Roosmann, Architekt vom Büro IPS, stellt die Planungen für das Objekt an der Lilienthalstraße vor. Vorab berichtete er auszugsweise aus einem Schreiben des Investors, Herrn Schomaker, der leider aufgrund weiterer Termine nicht anwesend sein kann. Hierin erklärt Herr Schomaker, dass die Grundsanierung der bestehenden Gebäude bereits laufe. Alle Häuser erhalten neue Aufzuganlagen und es erfolgt eine energetische Sanierung und Grundsanierung aller Wohnungen. Die bereits sanierten Wohnungen stehen für die Vermietung bereit. Hier können Personen mit Wohnberechtigungsschein einziehen.

 

 

 

Herr Roosmann erläutert weiter, dass die Garagen an der Zeppelinstraße weggenommen werden und das dadurch gewonnene Flächenpotential für den Neubau genutzt werden soll. Dieser Neubau soll vor allem älteren Menschen aus dem Quartier, die eine Barrierefreiheit benötigen, die Möglichkeit geben, weiter in ihrem bisherigen Umfeld wohnen zu bleiben. Die Wohnungen im neuen Anbau werden ca. 45 m² groß sein, rollstuhlgerecht und barrierefrei, sowie über einen Aufzug zu erreichen sein. Die Erweiterung soll gestaffelt über 4, 3, 2 und 1 Geschoss gebaut werden, so dass eine Verschattung des Innenbereiches vermieden werden kann. Insgesamt sollen 50 Wohnungen mit 40 – 45 m² entstehen.

 

Frau Gleffe ergänzt zu den Ausführungen, dass seinerzeit im Integrierten Handlungskonzept ein Rückbau vorgesehen worden war. Eine Prüfung habe jedoch ergeben, dass ein Rückbau nicht umsetzbar sei. Ferner habe es einen Eigentümerwechsel gegeben, der berücksichtigt werden müsse und der neue Eigentümer habe auch schon Fördermittel vom Bundesministerium für das Projekt bewilligt bekommen.

 

Herr Grawe möchte wissen, ob Herr Roosmann schon Erfahrungen mit anderen Bauprojekten dieser Art gemacht habe. Kann eine Vitalisierung mit dem gewünschten Anbau funktionieren?

 

Herr Roosmann antwortet, dass bereits Erfahrungswerte vorliegen. Seine Firma beschäftige sich insbesondere mit der Barrierefreiheit solcher Bauten aus den 70-er Jahren. Für die Schlagworte barrierefrei, altengerecht bzw. behindertengerecht sind verschiedene Aspekte und Din-Normen zu berücksichtigen. Der Bestand werde so weit wie möglich behindertengerecht hergerichtet, z. B. durch die Rampen in den Innenhof, aber erst durch die Quartiersergänzung werde der Komplex allen Bedarfen gerecht.

 

Herr Dewenter fragt nach, ob man das Neubauprojekt nicht in den Bestand integrieren könne, ohne eine weitere zusätzliche Fläche zu überbauen. Einen Neubau sehe er eher kritisch, da er bei einem Spaziergang durch das Quartier, zwischen Zeppelinstraße, Steinfurterstraße und Lilienthalstraße bereits mehr als 200 Wohneinheiten gezählt habe. Grundsätzlich sehe er ein solches Projekt positiv, aber nicht in diesem Quartier.

 

Herr Roosmann kann die Bedenken von Herrn Dewenter nachvollziehen. Im ersten Moment würde er dies auch so sehen. Aber es handelt sich bei diesem Anbau nicht um eine weitere Verdichtung, sondern um eine Ergänzung der bestehenden Bebauung. Die Wohnungen die im Ergänzungsbau geplant werden, können im Bestand nicht geschaffen werden. Das erste Problem seien die Fußbodenaufbauhöhen mit den Schwellen zum Balkon. Um hier einem Rollstuhlfahrer gerecht zu werden, dürfte die Höhe vom Fußboden zur Balkonschwelle nicht mehr als 2 cm betragen. Dies kann im Bestand nicht geleistet werden. Die Firma Schomaker will bei der Renovierung die Wohnungen annähernd barrierefrei herstellen, aber ganz werde man die Din-Norm hierfür nicht erfüllen können. Daher sei der Anbau eine Chance, dem Quartier neue Möglichkeiten zu eröffnen. Aus seiner Erfahrung mit solchen Bauten kann er sagen, dass die Menschen solche Andockmöglichkeiten wünschen und brauchen.

 

Herr Doerenkamp bedankt sich für die Vorstellung. Er stellt nochmal heraus, dass für diesen Bereich ein Rückbau und keine Ergänzung geplant gewesen sei. Nun müsse man hier vom ursprünglichen Gedanken abweichen. Daher möchte Herr Doerenkamp gern wissen, welche Zeitschiene für den Ergänzungsbau geplant sei.

 

Herr Roosmann antwortet, dass die Realisierung des Projektes so schnell wie möglich anlaufen solle. Sobald der Aufstellungsbeschluss gefasst worden sei, wäre ein beschleunigtes Verfahren wünschenswert, da der Bauherr so schnell wie möglich beginnen möchte. Die Renovierung des Altbestandes soll laut Auskunft von Herrn Schomaker Ende 2018 abgeschlossen sein. Wenn alles so klappt wie geplant, sollte der Ergänzungsbau dann ebenfalls fertig gestellt sein.

 

Herr Hachmann möchte wissen, ob eine Sanierung unabhängig von einer Bebauung gemacht werde.

 

Herr Roosmann bejaht dies.

 

Herr Bems merkt an, dass auch er die Gebäude nicht schön finde. Allerdings habe man hier einen Investor, der für das Quartier eine Verjüngung und Aufwertung machen möchte. Freiflächen und Wegeverbindungen werden aufgewertet, Menschen die das Quartier nicht verlassen möchten, aber aus Altersgründen in ihrer Wohnung nicht mehr bleiben können, wird eine neue Möglichkeit eröffnet.

 

Herr Roosmann erklärt, dass die bestehenden Fassaden und Dächer gesäubert werden und die Fassaden mit einer schmutzabweisenden Schlämme überzogen werden. Diese werden dann optisch besser zur Erweiterung passen.

 

Frau Eckhardt begrüßt die Aufwertung der Aufenthaltsqualität und möchte gern wissen, was im Innenhof noch gemacht werden soll.

 

Herr Roosmann antwortet, dass Mietergärten geplant seien. Ferner sollen Gemeinschaftsplätze geschaffen werden für gemeinsame Treffen. Feste Bänke und Tischtennisplatten sollen installiert werden, sowie Spalierobst, Hochbeete  und andere Bepflanzungen.

 

Frau Eckhardt fragt weiter nach, ob die Bewohner mitgestalten dürfen.

 

Frau Gleffe erklärt, dass es bereits ein Projekt gebe, bei dem ein Landschaftsarchitekt das gesamte Quartier im Bereich Lilienthalstraße überplane. Alle Eigentümer werden in den Prozess mit eingebunden.

 

Herr Hundrup möchte wissen, wie groß die bestehenden Wohnungen seien.

 

Herr Roosmann antwortet, dass diese unterschiedlich groß seien und zwischen 2 – 4 Räumen liegen. Nach heutigen Gesichtspunkten sei das eine gute Aufteilung und jede Wohnung verfügt über einen eigenen Balkon.

 

Herr Hachmann fragt bezüglich des Anbaus, dieser werde nach Süden angebaut und nach Osten hin gestaffelt. Klassisch wäre doch eine Süd-West Staffelung. Wie sieht das mit der Verschattung aus und bezüglich der Höfebeziehung müsse einiges verbessert werden.

 

Herr Roosmann erklärt, dass das Gebäude an der Südseite angebaut werde. Dort seien im Bestand keine Fenster vorhanden. Die Schatten auf der Westseite werden im Sommer sehr lang, so dass es dort kaum Beeinträchtigung geben werde. Sicher werde es Einbußen geben, aber diese seien nur minimal.

 

Herr Hachmann bedankt sich bei Herrn Roosmann für die Erläuterungen und verabschiedet ihn.