Sitzung: 16.01.2018 Rat der Stadt Rheine
Beratungsergebnis: geändert beschlossen
Abstimmung: Ja: 36, Nein: 3, Enthaltungen: 2
Vorlage: 012/18
Frau Karasch stellt zu
Beginn die drei möglichen Vorgehensweisen kurz vor:
1.
Aufgabenträgerschaft
an den Kreis „übertragen“
2.
Direktvergabe
an die VSR und Aufbau eines eigenen Betriebes
3.
Aufruf zum
eigenwirtschaftlichen Genehmigungswettbewerb (Empfehlung der Verwaltung)
Eine Festlegung des
Nahverkehrsplans ist zu diesem Zeitpunkt nicht erforderlich. Dies erfolge im
Fachausschuss im April 2018.
Herr Mau beantragt den
Beschlussvorschlag zu ändern.
Die Ziffer 1 soll um
folgende Punkte ergänzt werden:
Die Ausschreibung soll auf keinen Fall nach abgesenkten Standards erfolgen. Eingesparte Mittel sollen nicht für die Haushaltskonsolidierung genutzt werden. Die bei erfolgreicher Vergabe des ÖPNV im Rahmen eines Eigenbetriebes freiwerdenden finanziellen Mittel der bislang erfolgten Zuschüsse werden in voller Höhe zur Verbesserung des Standards und zur Weiterentwicklung des ÖPNV eingesetzt.
Zusätzlich soll eine Ziffer 7 ergänzt werden. Ziffer 7 soll lauten:
Die Verwaltung prüft, wie und in welcher Höhe finanzielle
Mittel akquiriert werden können, wenn die eingesetzten Busse als Werbeträger
fungieren. Diese Mittel sollen für den Unterhalt der
Infrastruktur dienen.
Herr Hachmann beantragt den
Beschlussvorschlag zu Ziffer 1 zu ändern.
In der Ziffer 1 soll der
Passus „ausgehend vom heutigen Niveau des Stadtverkehrs Rheine“ durch „auf
Grundlage des heutigen Stadtverkehrs Rheine“ ersetzt werden.
Herr Brauer macht darauf
aufmerksam, dass die von Herrn Mau beantragte Ziffer 7 rechtlich nicht möglich
sei.
Ferner beantragt er den
Beschlussvorschlag zu Ziffer 1 zu ändern.
In der Ziffer 1 soll der Passus
„ausgehend vom heutigen Niveau des Stadtverkehrs Rheine“ durch „ausgehend vom
noch zu überarbeitenden Nahverkehrsplan“ ersetzt werden.
Herr Grawe erklärt, dass
nicht die Frage „Wie kann ein eigenwirtschaftlicher Antrag forciert werden?“,
sondern die Frage „Wie soll der ÖPNV in Rheine künftig aussehen?“ im
Vordergrund der Diskussion stehen sollte.
Herr Grawe stellt darüber
hinaus die Vermutung an, dass bei einem eigenwirtschaftlichen Antrag sowohl bei
der Hardware (Busse) als auch bei den Busfahrern (Löhne, Sozialleistungen)
gespart werde.
Das Niveau des heutigen
Stadtverkehrs sei nicht mehr zeitgemäß und müsse ausgeweitet werden. Er
plädiert daher für den Aufbau eines eigenen, vollwertigen und effizienten
Verkehrsbetriebes und die Direktvergabe der Aufgabenträgerschaft an diesen
Betrieb.
Herr Dr. Lüttmann
verdeutlicht die Zusammenhänge des Nahverkehrsplans mit einem erfolgreichen
eigenwirtschaftlichen Genehmigungsverfahren.
Frau Floyd-Wenke spricht
sich für die Direktvergabe an eine eigene Verkehrsgesellschaft aus. Andere
Möglichkeiten kämen für die Fraktion DIE LINKE nicht in Betracht.
Frau Karasch formuliert
unter Berücksichtigung der vorgetragenen Argumente folgenden Beschlussvorschlag:
Ziffer 1:
Der Rat der Stadt beschließt,
dass der Versuch unternommen werden soll, den Stadtverkehr ab dem 01.12.2019
als eigenwirtschaftlichen Verkehr zu organisieren und entsprechend das Interesse
eigenwirtschaftlich fahrender, privater Verkehrsunternehmen anzuregen.
Grundlage des Wettbewerbs soll
der Nahverkehrsplan sein, der im II. Quartal des Jahres im Fachausschuss
beraten und beschlossen wird.
Ziffern 2, 3, 4 und 6 bleiben
unverändert.
Ziffer 5:
Der Rat der Stadt Rheine
beschließt die im Antrag der SPD-Fraktion vom 08.11.2017 genannten
Erweiterungen der Fahrzeiten bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplanes zu
prüfen und zu beraten
Ziffer 7:
Eingesparte Haushaltsmittel sollen im jeweils erforderlichen Umfang für Optimierungen, Anpassungen und neue Mobilitätsformen zur Verfügung stehen.
Herr Hachmann bittet
daraufhin um Unterbrechung der Sitzung.
Herr Dr. Lüttmann
unterbricht die Sitzung für 10 Minuten.
Herr Mau erklärt, dass die
Ziffer 7 des zu Beginn gestellten Antrages (Werbung auf Bussen) zurückgenommen
werde. Im Übrigen würde der größte Teil der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
dem Vorschlag von Frau Karasch folgen.
Aufgrund der Rückmeldungen
stellt Herr Dr. Lüttmann den von Frau Karasch formulierten Beschlussvorschlag
zur Abstimmung.
Beschluss:
1.
Der Rat der Stadt
beschließt, dass der Versuch unternommen werden soll, den Stadtverkehr ab dem
01.12.2019 als eigenwirtschaftlichen Verkehr zu organisieren und entsprechend
das Interesse eigenwirtschaftlich fahrender, privater Verkehrsunternehmen anzuregen.
Grundlage
des Wettbewerbs soll der Nahverkehrsplan sein, der im II. Quartal des Jahres im
Fachausschuss beraten und beschlossen wird.
2.
Die Verwaltung
wird beauftragt, einen Aufruf zum eigenwirtschaftlichen Genehmigungswettbewerb
nach Maßgabe des sog. „Wittenberger Modells“ durch Bekanntgabe im EU-Amtsblatt
vorzubereiten.
3.
Die Verwaltung
wird beauftragt, zur Vorbereitung der Bekanntgabe mit dem Kreis Steinfurt eine
Vereinbarung abzuschließen, die sicherstellt, dass das heutige der Stadt als
ÖPNV-Aufgabenträger für den Stadtverkehr Rheine vom Land NRW zur Verfügung gestellte
Volumen der
a.
Mittel nach § 11 a
ÖPNVG NRW (Ausbildungsverkehrspauschale)
b.
Mittel nach § 11
Abs. 2 ÖPNVG NRW (ÖPNV-Pauschale)
auch
im Falle eines erfolgreichen eigenwirtschaftlichen Antrags vollumfänglich
weiterhin dem Stadtverkehr Rheine zur Verfügung steht.
4.
Die Verwaltung
wird beauftragt, mit dem Kreis Steinfurt für den Fall eines erfolgreichen
eigenwirtschaftlichen Antrags ein Verfahren zur Übertragung der sog.
freiwilligen Aufgabenträgerschaft gem. § 4 ÖPNVG NRW vom Kreis Steinfurt auf
die Stadt Rheine verbindlich abzustimmen.
5.
Der Rat der Stadt
Rheine beschließt die im Antrag der SPD-Fraktion vom 08.11.2017 genannten
Erweiterungen der Fahrzeiten bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplanes zu
prüfen und zu beraten.
6.
Die Verwaltung
wird ermächtigt, das weitere Verfahren durch PwC WpG begleiten zu lassen.
7. Eingesparte Haushaltsmittel sollen im jeweils erforderlichen Umfang für Optimierungen, Anpassungen und neue Mobilitätsformen zur Verfügung stehen.
Abstimmungsergebnis: 36
Ja-Stimmen
3
Nein-Stimmen
2
Stimmenthaltungen