I/A/2850

 

Frau Dr. Kordfelder begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt ganz besonders Frau Dr. Osterbrink von der Gesundheitsakademie des Mathias-Spitals, die für Rückfragen in dieser Angelegenheit zur Verfügung stehe.

 

Frau Dr. Kordfelder führt weiter aus, dass mit dem vorliegenden Beschlussvorschlag die wesentlichen Weichen für die Entwicklung der Stadt Rheine gestellt würden. Im Leitbild Rheine 2020 habe der Wissenschafts- und Hochschulstandort Rheine erste Priorität. Sie sei sehr froh darüber, dass das Mathias-Spital seit etwa 1 Jahr mit der Stadt bei der Verwirklichung dieser Idee zusammenarbeite. Es sei für Rheine eine gute Fügung, dass die Gesundheitsakademie im Mathias-Spital solche Entwicklungsüberlegungen habe und man bei der Entwicklung des Hochschulstandortes zusammengekommen sei. Sie hoffe, dass durch dieses Projekt auch die Entwicklung des Mathias-Spitals unterstützt werden könne und die Stadt gleichzeitig die Unterstützung bekomme, um ihr Leitprojekt Nr. 1, nämlich den Hochschulstandort Rheine, zu verwirklichen.

 

Die Angelegenheit sei auch beim Antrittsbesuch des Regierungspräsidenten thematisiert worden. Er habe der Stadt seine Unterstützung bei der Entwicklung der Fachhochschule zugesagt und unterschiedliche Modelle der Gründung eines solchen Hochschulsystems in die Diskussion gegeben. Auch habe die Stadt sich im Vorfeld schon mit dem Kreis Steinfurt über dieses Projekt abgestimmt. Auch von dort sei die Absicht erklärt worden, sich in das System einzubringen und sich finanziell daran zu beteiligen.

 

Daher bittet Frau Dr. Kordfelder den Rat der Stadt, heute die Absicht zur Gründung einer solchen Fachhochschule in Rheine zu beschließen.

 

Herr Kuhlmann ergänzt, dass der Regierungspräsident das Holdingmodell vorgeschlagen habe, wohinter sich keine feststehende Konstruktion verberge. Die Bandbreite gehe von einer eigenen öffentlichen Fachhochschule Rheine, evtl. auch als Abteilung der Fachhochschule Münster, bis hin zu einer privaten Einrichtung einer staatlich anerkannten Fachhochschule am Mathias-Spital. Man müsse daher zunächst abwarten, was die Entwicklung bringen werde. Dazu finde am morgigen Tag ein Gespräch im Wissenschaftsministerium statt, bei dem die Vorstellungen und die Unterstützungsmöglichkeiten des Landes erfragt werden sollten.

Der heutige Beschluss stelle das Fundament für die Gründung einer Hochschule in Rheine dar. Dabei spiele die Rechtsform aus seiner Sicht keine große Rolle. Es wäre von Vorteil, wenn der Beschluss einstimmig gefasst würde.

 

Herr Niehues gibt für die CDU-Fraktion die als Anlage 1 dieser Niederschrift beigefügte Stellungnahme ab.

 

Herr Reiske führt aus, dass die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sich sehr über diese Entwicklung freue, denn seine Fraktion habe bereits vor 5 Jahren die Einrichtung einer Fachhochschule in Rheine angeregt. Inzwischen habe sich dieses Thema zu einer konzertierten Aktion zwischen Politik und Verwaltung entwickelt, sodass gemeinsam die Fachhochschule in Rheine realisiert werden sollte. Sehr hilfreich sei hierbei auch der Besuch des Regierungspräsidenten in Rheine gewesen.

Die Ansiedlung einer Fachhochschule in Rheine würde den tertiären Sektor stärken, den eine Kommune auch ausbauen sollte, weil in diesen Bereichen Arbeitsplätze geschaffen würden.

 

Auch Herr Holtel unterstützt die gemeinsamen Bemühungen zur Ansiedlung einer Fachhochschule in Rheine, die eine positive Entwicklung im Bereich der Arbeitsplätze, der Aus- und Fortbildung und für Studienabgänger bewirken würde, weil sie dann in Rheine ihr Studium auch beenden könnten.

 

Herr Roscher möchte nicht darauf eingehen, wer in dieser Angelegenheit das Erstgeburtsrecht für sich geltend machen könne. Für ihn stehe fest, dass noch viele Schritte erfolgen müssten, bevor das Ziel, nämlich die Realisierung einer Fachhochschule in Rheine, erreicht sei. Er wünsche allen Beteiligten hierbei viel Erfolg.


Beschluss:

 

1.   Der Rat der Stadt begrüßt die Initiative der Stiftung Mathias-Spital Rheine zur Gründung einer staatlich anerkannten privaten Fachhochschule Rheine und unterstützt diese Initiative nachdrücklich.

 

2.   Der Rat der Stadt beschließt grundsätzlich die Beteiligung der Stadt Rheine an einer zu gründenden staatlich anerkannten privaten Fachhochschule Rheine.

 

3.   Die Stadt Rheine beteiligt sich am Gründungsaufwand für das Jahr 2008 mit einer Summe von bis zu 60.000,00 €.

 

4.     Die Stadt Rheine übernimmt für zunächst 3 Jahre die Finanzierung einer Professur mit einem Gesamtaufwand von jährlich max. 120.000,00 €.

 

5.     Der Rat der Stadt unterstützt die Bestrebungen der Region Münsterland, eine Fachhochschule im Regionalen Konsens durch Gründung einer noch zu bestimmenden Struktur zu errichten. Der Rat der Stadt geht davon aus, dass die Mitglieder einer solchen Struktur die größtmögliche Selbstständigkeit erhalten und Rheine als Standort bestätigt wird.

 

6.     Der Rat der Stadt Rheine nimmt das große Interesse und Engagement des Kreises Steinfurt zur Kenntnis und begrüßt die Absicht der finanziellen Beteiligung des Kreises Steinfurt an der zur Gründung anstehenden staatlich anerkannten privaten Fachhochschule Rheine.


Abstimmungsergebnis:           einstimmig bei 2 Stimmenthaltungen