Sitzung: 13.09.2018 Bau- und Mobilitätsausschuss
Beratungsergebnis: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Nein: 6
Vorlage: 306/18
Herr van Wüllen stellt anhand einer Präsentation die Chronik der Entwicklungsstudie, Aufgabenstellung, Ergebnisse der Bestandsanalyse, Ergebnis der Bürgerwerkstatt und Fachwerkstatt inhaltlich und umsetzungsbezogen vor. Er gibt einen Überblick über die drei Varianten, das weitere Verfahren und die Handlungsempfehlung. Er erklärt, dass der Bauausschuss für den Rahmenplan Innenstadt zuständig sei und das Thema auch hier diskutiert werden müsse. Der endgültige Beschluss werde allerdings dann vom Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz gefasst.
Herr Berardis erklärt, dass die Mitglieder der SPD den
Beschlussvorschlag mehrheitlich ablehnen werden. Er finde es bedauerlich, dass
die Verwaltung nur die Option „Am Anger“ als Grundlage für eine weitere Bearbeitung vorschlage. Herr Berardis erklärt,
dass die Stadt Rheine eine Menge Leerstände bei Immobilien sowohl im Bereich
Ladenlokale als auch Büroräume habe. Aufgrund dessen werde keine Notwendigkeit
gesehen, an dieser Stelle eine Bebauung zuzulassen, wenn es sich hier um ein
reines Renditeobjekt handle. Aus Sicht der Mitglieder der SPD benötige die
Stadt mehr Grün und nicht mehr Bebauung. Außerdem könne man nicht die 10.000
Unterschriften gegen eine Bebauung einfach unter den Tisch kehren, sodass die
Variante „Im Park“ zum Zuge kommen sollte.
Herr Radau schließt
sich den Ausführungen von Herrn Berardis an. Er erklärt, dass es eine
Schülerumfrage mit dem Ergebnis „Mehr Grün in der Innenstadt“ gegeben habe und
dieser Wunsch auch in der letzten Woche von der Vorsitzenden des Handelsvereins
vertreten worden sei. Weiter habe die Bürgerinitiative „Bernburgplatz“ bis
heute 10.000 Unterschriften gesammelt, was jeder 7. Einwohner dieser Stadt sei,
um den Grünerhalt am Bernburgplatz zu unterstützen. Es sei wahr, dass die
Grünfläche an der Stadthalle in die Jahre gekommen sei. Wenn man die Fläche
gärtnerisch aufgearbeitet und mit Bänke
und Spielgeräte für Kinder versehe würde,
könnte diese Fläche für alle wieder reaktiviert werden. Für die
Mitglieder der Fraktion habe die Variante „Am Anger“ zu viele Unklarheiten.
Eine davon sei die geänderte
Verkehrssituation und Wegeführung. Durch diese werden Konflikte zwischen
Fußgängern, Radfahrern, spielenden Kindern und dem Fahrzeugverkehr begünstigt.
Herr Radau erklärt, dass ihnen dieses Konfliktpotential zu groß sei und deshalb
der Vorlage nicht zugestimmt werde.
Frau Scheinig
erklärt, dass Frau Bolte und sie entgegen der Meinung der Mitglieder der SPD
für die Variante „Am Anger“ stimmen
werden. Sie erklärt, dass sie sehr wohl wahrgenommen haben, dass es 10.000
Unterschriften gebe. Sie sind der Meinung, dass auch Klimaschutzaspekte mit der
Variante „Am Anger“ Berücksichtigung finden. Gerade, wenn man sehe, dass der
Bernburgplatz durch diese Variante nicht verändert werde und die Grünfläche
erhalten bleibe, glaube sie, dass man mit der Variante auch dem Wunsch der
Bürger Rechnung tragen könne. Gerade die Fläche an der Ems, aber auch der
Bernburgplatz werde mit der Variante „Am Anger“ eine Aufwertung erfahren.
Herr Beckmann
erklärt, dass die Mitglieder der CDU für die Version „Am Anger“ stimmen werden.
Er erklärt, dass es ein langer Prozess gewesen sei, wobei auch die Bürger
miteinbezogen wurden, aber nicht immer ein gemeinsamer Konsens gefunden werden
konnte. Bezüglich der verkehrlichen Erschließung möchte er die
Machbarkeitsstudie abwarten. Herr Beckmann erklärt, dass ihnen der Erhalt der
Eichen sehr wichtig sei und über die geplanten Veränderungen die
Aufenthaltsqualität positiv beeinflusst werden könne.
Frau Scheinig
erklärt, dass sie es begrüße würde, wenn es für das Gebäude eine Bauauflage mit
der Forderung einer Grünfassade und Grünbedachung gebe.
Herr Willems schließt sich den Ausführungen von Herrn Beckmann an und erklärt, dass auch die Mitglieder der FDP sich für die Variante „Am Anger“ entschieden haben.
Herr Berlekamp weist darauf hin, dass zum jetzigen Ist-Zustand mehr Grün geschaffen werde. Durch die verkehrliche Erschließung, die mit dieser Variante verlegt werde, könne eine höhere Qualität Richtung Ems geschaffen werden. Er schließt sich Herrn van Wüllen an, dass es wichtig sei, diesen Platz durch eine Bebauung zu fassen. Er gehe davon aus, dass dies eine gute Lösung für das Umfeld sei.
Beschluss:
1. Der Bauausschuss nimmt
den Abschlussbericht der Entwicklungsstudie zum Umfeld Bernburgplatz des Büros
sds_utku zur Kenntnis.
2. Der Bauausschuss
beschließt – unter der Bedingung, dass der Ausschuss für Stadtentwicklung,
Umwelt und Klimaschutz diesen Beschluss bestätigt -, dass die
Entwicklungsoption „Am Anger“ Grundlage der weiteren Bearbeitung wird und dass
die vom Büro sds_utku formulierten Handlungsempfehlungen und Leitlinien dem
weiteren Entwicklungsprozess für den Bernburgplatz und sein Umfeld zugrunde zu
legen sind.
3. Der Bauausschuss
beauftragt die Verwaltung– unter der Bedingung, dass der Ausschuss für
Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz diesen Beschluss bestätigt -, auf der
Basis der Entwicklungsoption „Am Anger“ eine Entwurfsplanung zu erstellen, im
Rahmen derer die erforderlichen Prüfaufträge zu klären sind und einen Vorschlag
für die weitere Verfahrensabfolge zu erarbeiten. Entwurfsplanung und
Verfahrensvorschlag sind den zuständigen Fachausschüssen dann zur Entscheidung
über das weitere Vorgehen vorzulegen.
Abstimmungsergebnis: mehrheitlich mit
6 Gegenstimmen