Beratungsergebnis: geändert beschlossen

Herr Gausmann fasst einleitend die Beschlüsse des Sport- und Bauausschusses hinsichtlich der Anforderung zur Schaffung einer Tribüne und der damit ggfls. einhergehenden Stellplatzproblematiken zusammen. Weiterhin solle eine Schnitzelgrube abgebildet werden, durch die sich keine Störungen des Schulsportbetriebes ergeben dürften. Der Vorschlag sei hier, diese Schnitzelgrube unter der Tribüne zu positionieren. Die Fragestellung zur tatsächlichen Umsetzung werde jedoch in den Architektenwettbewerb mit hineingegeben.

Weiterhin sei seine Anregung des Sportausschusses gegeben worden, die Halle hinsichtlich ihrer Beschaffenheit so zu planen, dass dort auch Hockey gespielt werden könne. Diese Anforderung sei dahingehend erweitert worden, dass die Halle baulich so zu konzipieren sei, dass sie ein vielfältiges Sportangebot ermögliche.

 

Frau Reinke merkt für die CDU-Fraktion an, dass durch zusätzliche Anforderungen des Vereinssportes an die Sporthalle weder die Funktionalitäten für den Schulsport noch die Flächen für das Schulgebäude sowie die Außenanlagen beschnitten werden dürften.   

 

Herr Mollen schlägt für die SPD-Fraktion vor, keine Tribüne sondern eine Empore zu planen. Auf Rückfrage von Herrn Gude stellt er klar, dass eine Tribüne mit fest installierten Sitzplätzen versehen sei, wie etwa in der Halle des Kopernikus-Gymnasiums. Eine Empore verfüge dagegen über mobile Sitzgelegenheiten. Diese Variante sei etwa in der Halle der Euregio-Gesamtschule gewählt worden. Aus Sicht der SPD-fraktion seien 80-100 Sitzplätze an dieser Stelle ausreichend.  

Bezüglich der Schnitzelgrube führt Herr Mollen aus, dass diese ausschließlich vom Turnsport und auch nur im Hochleistungsbereich genutzt werde. Die Platzierung unter einer Tribüne sei darüber hinaus unglücklich, da die Sportler/innen die Grube zur Landung nach hohen Sprüngen nutzen würden, die unter einer Tribüne nicht möglich wären.

Ein Konzept zur multifunktionalen Nutzung sei für die Halle sowie für die Außenanlagen

äußerst wichtig. Letztere sollten ebenfalls im Architektenwettbewerb mitbeleuchtet werden, da die am Emslandstadion vorhandene Umlaufbahn abgängig sei und auch das Rasenfeld überdacht werden sollte. Der Vorschlag der SPD-Fraktion sei, die Außenanlagen neu zu gestalten und multifunktionale Sportanlagen zu schaffen wie etwa einen Soccercourt mit Kunstrasen, ein Beachvolleyballfeld und eine Boule-Fläche. Weiterhin sei eine Erneuerung und Ergänzung der vorhandenen Leichtathletikanlagen notwendig. Diese konzeptionellen Vorüberlegungen hätten dabei auch Auswirkungen auf die Planungen der Sporthalle, da beispielsweise derzeit eine Umkleidekabine für Schiedsrichter geplant sei, die nur für wettkampfmäßig betriebenen Fußball benötigt würde.

Zuletzt führt Herr Mollen aus, dass für das Schulgebäude bei einer Sechszügigkeit der Elsa-Brändström-Realschule pro Jahrgang auch sechs Differenzierungsräume notwendig seien und nicht nur zwei.

 

Herr Gude verweist angesichts des letzten Punktes auf einen Beschluss des Schulausschusses aus der Januarsitzung. Hier wurde entschieden, drei Differenzierungsräume pro Jahrgang einzurichten, ohne dabei die im Musterraumprogramm vorgesehene Gesamtquadratmeterzahl der Differenzierungsflächen zu vergrößern.

 

Herr Gausmann zitiert diesbezüglich aus den Auslobungsunterlagen und weist darauf hin, dass das Musterraumprogramm im Januar einstimmig beschlossen worden und nun Grundlage der Wettbewerbsauslobung sei. Die Andockung der Differenzierungsräume an die Klassenräume könne jedoch natürlich noch angepasst werden, sobald konkrete Planungen der Architekten vorlägen.

 

Frau Reinke ergänzt, dass im Schulalltag auch immer wieder Klassenräume zur Differenzierung zur Verfügung ständen. Bei einer Mehrschaffung von Differenzierungsräumen würden die Wege im Schulgebäude länger werden, sodass die zusätzlichen Raumressourcen auch Nachteile für eine Schule bergen könnten.

 

Herr Gausmann erklärt bezüglich der Außenanlagen, dass hier verschiedene Funktionalitäten berücksichtig werden müssten, wie auch multifunktional nutzbare Umkleidekabinen. Die Freiflächen würden erst bei einer späteren Funktionalitätsbeschreibung geplant werden und seien nicht Teil des anstehenden Architektenwettbewerbes.

 

Herr Zimmermann merkt für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen an, dass er die Bedenken hinsichtlich der Umkleidekabine sowie der Schnitzelgrube teile.

Weiterhin seien neben den angesprochenen Differenzierungsräumen  auch offene Räumlichkeiten mitzudenken. Diese hätten sich gerade in Coronazeiten als wichtig erwiesen.

Zuletzt regt er an, den Klimaschutzmanager als Sachpreisrichter in die Jury des Architektenwettbewerbes aufzunehmen. 

 

Herr Gude fügt an, dass dieser dann jedoch nur ein beratendes Mitglied sein könne. Da die Anzahl der stimmberechtigten Fachpreisrichter die Anzahl der stimmberechtigten Sachpreisrichter übersteigen müsse, wäre ansonsten auf Seite der Fachpreisrichter noch eine Aufstockung notwendig.

 

Herr Gausmann sagt zu, die Anregung des Schulausschusses hinsichtlich des Klimaschutzmanagers ins Baudezernat mitzunehmen.

 

Herr Ortel weist nochmals darauf hin, dass vereinssportliche Anforderungen nicht zulasten der Bedarfe der Schule umgesetzt werden dürften. In dieser Hinsicht blieben Fragen bei den allgemein formulierten sportpolitischen Beschlussvorschlägen offen, bei denen nicht absehbar sei, welche Auswirkungen sie in letzter Konsequenz für den Baukörper der Turnhalle hätten.

Weiterhin regt er eine kritische Prüfung der erforderlichen Stellplätze an. Ein Stellplatz je 10 Besucher erscheine knapp geplant.

 

Herr Gausmann erläutert hinsichtlich der Wortmeldung von Herrn Ortel die Genese der Tribünen- und Sitzplatzplanung und die damit einhergehenden Problematiken bezogen auf das Angebot an Stellplätzen.

Multifunktionalitäten sollten soweit möglich umgesetzt werden und eine Außenplanung werde in den weiteren Planungsschritten ebenfalls stattfinden.

 

Herr Gude ergänzt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt um Rahmenfaktoren gehe, nicht um Planungsdetails und dass der Architektenwettbewerb mit diesen Rahmenfaktoren auf den Weg gebracht werden solle.

 

Frau Reinke plädiert dafür, die Sporthalle in erster Linie mit einer überschaubaren Menge an Zuschauermöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler auszustatten.

 

Herr Wilp regt an, so offen wie möglich an den Wettbewerb heranzugehen und hinsichtlich der Sitzplatzfrage die Vorschläge der Architekten abzuwarten.

 

Herr Ortel weist diesbezüglich darauf hin, dass Frau Schauer im Bauausschuss davor gewarnt habe, die ausgeschriebene Leistung zu sehr zu verkomplizieren, weswegen die geforderte Multifunktionalität  sowie die offene Herangehensweise an die Leistungsdefinition dem Wettbewerb zum Nachteil gereichen könnten.

 

Nach Vorschlägen von Herrn Mollen und Herrn Ortel wird der Beschlussvorschlag zu den Tribünensitzplätzen angepasst. Statt eine Tribüne mit 170-180 Sitzplätzen zu beschließen, wird die Formulierung dahingehen abgewandelt, dass von den Architekten eine Tribüne mit „bis zu 180 Plätzen“ geplant werden soll, um auch kleinere Lösungen grundsätzlich zu ermöglichen.


Beschluss:

 

1.        […]

2.        […]

3.        Der Schulausschuss beschließt das ausgearbeitete, weiter spezifizierte Raumprogramm (Musterraumprogramms siehe Vorlage SA 393/19 am 6.11.2019) für den Neubau der Elsa-Brändström-Realschule, einschl. einer Dreifachsporthalle und einem Gymnastikraum für den Schulsport.

4.        Der Schulausschuss nimmt die Vorschläge zur Systematik der Wettbewerbsunterlagen und die Modalitäten zu Jury und Teilnehmern zur Kenntnis und empfiehlt dem Bauausschuss die Beauftragung der Auslobung durch die Verwaltung auf dieser Grundlage.

5.        […]

6.        […]

7.        Der Schulausschuss beschließt, dass eine Tribüne mit bis zu 180 Plätzen, einschl. der dazu gehörigen Nebenanlagen, erstellt werden soll.

8.        Der Schulausschuss beschließt, dass die Schnitzelgrube für den Turnsport außerhalb der Sportbodenfläche für den Schulsport angelegt wird und diesen nicht in der Ausübung behindert oder einschränkt.

9.        Der Schulausschuss beschließt, dass die Schulsporthalle baulich so zu konzipieren und auszustatten ist, dass ein vielfältiges Sportangebot ermöglicht wird.

 


Abstimmungsergebnis:                  einstimmig