Beratungsergebnis: einstimmig beschlossen

Frau Schauer weist darauf hin, dass es von der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN einen Ergänzungsantrag zum Tagesordnungspunk gebe, den Herr Dr. Vennekötter vorstellen werde. Sie weist darauf hin, dass vor zwei Jahren 80.000,00 Euro bereitgestellt wurden, die man jetzt für die Anpflanzung von Bäumen investieren möchte. Der Stadtentwicklungsausschuss habe festgelegt, wo die Baumstandorte angesiedelt werden sollen und es heute um konkrete Umsetzungsmaßnahmen gehe. Hierfür sollen in den nächsten Monaten Baumpflanzungen im Bereich der Poststraße und im Schotthock an mehreren Stellen vorgenommen werden. Frau Schauer betont, dass noch einige Baumstandorte zur Prüfung zurückgestellt worden seien, da noch Klärungsbedarf bestehe. Sie weist darauf hin, dass man für das Jahr 2022 die nächsten Baumstandorte festlegen möchte.

 

Herr Christian Jansen erklärt, dass man heutzutage dafür sorgen müsse, dass das Wasser in den Städten verbleibe, wobei man als Oberbegriff von sogenannten Schwammstädten rede. Die Maßnahme, die im Ergänzungsantrag aufgeführt wurde, soll grundsätzlich weiterverfolgt werde, was für diesen Tagesordnungspunkt eine Ergänzung sei.

 

Herr Dr. Vennekötter erklärt, dass man sich eingehend mit dem Antrag beschäftigt habe und auch Kontakt zur FH Münster und der Firma Humberg GmbH in Nottuln aufgenommen habe. Er berichtet, dass dieser Ansatz in einem Forschungsprojekt der FH Münster und Firma Humberg seit Mitte April umgesetzt werde und auf  3 Jahre ausgelegt sei. Erkenntnisse aus dem Einsatz der Mini-Regenrückhaltebecken lägen noch nicht vorliegen, wobei von ihnen aber die Idee grundsätzlich unterstützt werden könne. Es sei ein guter Ansatz, die Baumstandorte mit möglichst viel versickerungstechnisch erhaltenem Wasser zu versorgen. Man habe sich die Randbedingungen für den Einbau dieser Mini-Regenrückhaltebecken angesehen, wo es zwei Reservoirs in verschiedenen Größen gebe. Der kleine Oberflächentank fasse 310 Liter und werde oberflächlich angebracht, wobei der größeren 2700 Liter Tank mit einer Größe von 5 x 2 Meter das eigentliche Mini-Regenrückhalteteil sei. Herr Dr. Vennekötter erklärt, dass sich dies erst einmal sinnvoll anhöre, wobei das Problem die Größe des Tanks sei, da z. B. in der Poststraße aufgrund der Leitungsführung die sich im Gehwegbereich befinde, der Tank in den Straßenraum eingebaut werden müsste. Dies würde erst einmal grundsätzlich gehen. Das Problem ergebe sich daraus, dass die Technik für Radlasten über 5 Tonnen nicht ausgelegt sei, was schon mit den eigenen LKWs überschritten würde. Herr Dr. Vennekötter finde es richtig, wenn man in diese Richtung weiterdenke und den Einsatz des Systems bei Neubaumaßnahmen überlege. Somit könne eine ortsnahe Versickerung und ggf. Optimierung der Wasserversorgung der Bäume erreicht werden. Insofern würde man den Antrag etwas abgeändert aufnehmen und als Prüfauftrag für kommende Neubaumaßnahmen mitnehmen. Er weist darauf hin, dass die reinen Kosten des Einbautanks bei ca. 10.000,00 Euro liegen, wobei dann noch einmal  Kosten für den Einbau und  Anschluss an die Kanalisation in Höhe von ca. 10.000,00 Euro dazukommen würden. Bei Neubaumaßnahmen wäre dies kein Problem, da dies direkt mit eingeplant und dimensioniert werden könne. Herr Dr. Vennekötter erklärt, dass im zweiten Teil des Antrages gefordert sei, heimische Baumarten anzupflanzen, die möglichst widerstandsfähig gegen längere Trockenzeiten seien. Aus der Erfahrung heraus kann man feststellen, dass heimische Baumarten, die oft an Standorten wie z. B. in der hochversiegelten Poststraße stehen, das Probleme  durch die Hitze in sehr warm  Sommern haben und nicht gut zurechtkommen.

 

Herr Christian Jansen steht dem Vorschlag positiv gegenüber und erklärt, dass sie die Kosten in die Haushaltsdiskussion mit einbringen werden.

 

Herr Dr. Konietzko erklärt, dass es weitere Forschungsprojekte gebe, die die Verwendung von verschiedenen Baumarten beurteile. Hier habe sich die Silberlinde hervorgetan, die im oberen Drittel die Blätter bei Sonneneinstrahlung drehe und die Sonne reflektiere. Er bittet in diesem Zusammenhang beim Einsatz verschiedener Baumarten, auch an die Silberlinde zu denken.

 

Herr Dr. Vennekötter erklärt, dass es für die zu verwendeten Bäumen Empfehlungen aus Forschungsergebnissen gebe, wobei er die vorab genannte Silberlinde als Empfehlung weitergeben werde.

 

Herr Nagelschmidt erklärt, dass er sich freue, dass die Bonifatiusstraße mit Bäumen gut bedacht worden sei. Allerdings möchte er darauf hinweisen, dass es Überlegungen gebe, die Bonifatiusstraße in eine Fahrradstraße umzuwandeln. Er möchte verhindern, dass Tatsachen geschaffen werde, die dann bei dieser Neuausrichtung der Straße nicht mehr berücksichtigt werden können. Von der TBR habe er gehört, dass ein Antrag des Stadtteilbeirates Schotthock bezüglich der Anpflanzung einer Allee an der Willibrordstraße vorliege und dieser auch Priorität haben könnte. Nach Aussage des Mitarbeiters der TBR wäre es möglich, dort sehr schnell und wesentlich kostengünstiger die diesjährige Baumanpflanzaktion vorzunehmen.

 

Frau Schauer erklärt, dass man Teile der Bonifatiusstraße, was auch im StUK Thema gewesen sei, nicht mehr in die Maßnahme mit hereingenommen habe, da es eine Radweg- oder Radschutzstreifenplanung gebe. In Fall Bonifatiusstraße, sei über eine Fahrradstraße nachgedacht worden, wobei die Baumstandorte kein Problem seien. Zum Antrag des Stadtteilbeirates erklärt Frau Schauer, dass die eigentlichen städtischen Flächen aber auch  und die Randflächen  für eine Baumanpflanzung viel zu schmal seien und somit nicht zur Verfügung stehen. Eine offizielle Antwort an den Stadtteilbeirat werde noch erfolgen.

 

Herr Christian Jansen schlägt vor, dass seine Fraktion einen erneuten Antrag, genau auf Basis des Vorschlages der Verwaltung, einbringen werde, damit dies dann in zukünftige Konzepte mit eingebaut werden könne. Er erklärt, dass er an dieser Stelle den Erweiterungsantrag zurückziehe.

 

Herr Brauer weist darauf hin, dass es auch möglich sei, diesen Erweiterungsantrag gleich  als Arbeitsauftrag an die Verwaltung zu geben, wobei das Angebot von Herrn Dr. Vennekötter schon bestehe, dieses bei weiteren Planungen mit zu berücksichtigen.

 

Herr Christian Jansen stimmt dem Verfahren zu.

 

 

 


Beschluss:

 

1.      Der Bau- und Mobilitätsausschuss stimmt der Anpflanzung von Stadtbäumen in der Poststraße zu. Er beauftragt die Stadtverwaltung mit der Umsetzung.

 

2.      Der Bau- und Mobilitätsausschuss stimmt der Anpflanzung von Stadtbäumen in der Staufenstraße, Ludgeristraße und Bonifatiusstraße zu. Er beauftragt die Stadtverwaltung mit der öffentlichen Auslegung und Detailplanung.

 

 

 

 


Abstimmungsergebnis:                  einstimmig