Herr Dieckmann berichtet, dass die umfangreichen Untersuchungen auf dem Kasernen Gelände durchgeführt werden und z. T. abgeschlossen seien. Auf Grund der Ergebnisse könne nun eine Flächenbewertung erstellt werden, welche für die Verhandlungen mit der BImA wichtig sei.

Wie den Anlagen zur Vorlage zu entnehmen sei, liegen Untersuchungsergebnisse zu den Themen Städtebau-Freiraumplanung (2 Varianten zum Zettpark), Artenschutz, Verkehr, Mobilität und Energieversorgung vor.

Die Bodenuntersuchungen ergeben, dass eine Versickerung auf dem Gelände nicht möglich ist. Die Verwaltung bittet nun die Ausschussmitglieder um Zustimmung, dass aufgrund der vorliegenden Ergebnisse die nächste Bürgerbeteiligung durchgeführt und weiter geplant werden kannl.

 

Gemäß den vorgelegten Varianten zum Zettpark-Konzept können die Planungen dann auf Grundlage von 600 Wohneinheiten oder 690 Wohneinheiten weiter geführt werden. Diese Entscheidung habe Auswirkungen auf die verkehrliche Entwicklung des Geländes. Nicht so sehr im Außenbereich, dort seien 7 Anknüpfungspunkte an das Gebiet vorhanden, viel mehr bei der Innenentwicklung, da die Straßen auch Aufenthaltsqualität haben sollen.

 

Im Hinblick auf die Regelung des ruhenden Verkehrs empfiehlt die Verwaltung weiterhin Quartiersgaragen, da diese deutlich wirtschaftlicher sind als z. B. Tiefgaragen. Die Quartiersgaragen sollen vielfältige Funktionen für das Quartier übernehmen und nicht nur Parkmöglichkeiten bieten. Sie sollen Infopunkt sein, das Thema Packstation wurde überlegt, ebenso wie die Möglichkeit eine Energiezentrale dort unterzubringen. Ganz wichtig sei, dass sie im Sinne von ganzheitlichen  Mobilitätshubs weitere Funktionen und Angebote enthalten,  z. B. seien Car-Sharing-Stationen denkbar, aber auch Ladesäulen für PKW und ganz wichtig für Fahrräder.

 

Weiter wurde die Möglichkeit einer energieautarken Versorgung für das Gebiet diskutiert. Dies könnte, wie in der Vorlage beschrieben, z. B. über Erdsonden und Absorber geleistet werden.

 

Herr Dieckmann erklärt weiter, dass bei der Artenschutzprüfung sowohl bei den Bestandsimmobilien als auch bei den Abrissgebäuden keine artenschutzrelevante Tierwelt angetroffen wurde.

 

Die größte Herausforderung bestehe bei der Entwässerung auf dem Gelände. Bei der Zett-Park Variante könne das natürliche Gefälle für die Bündelung des Regenwassers auf dem Gelände genutzt werden. Ein Abpumpen des Regenwassers und die damit verbundene Einleitung in die Ems wäre demgegenüber sehr aufwendig. Die oberflächennahe Entwässerung verbunden mit der Möglichkeit einer Regenrückhaltung für das Regenwasser im Bereich des zentralen Grünzugangs zu planen sei nicht nur kostengünstiger, sondern biete auch die Möglichkeit, in den Trockenphasen im Jahr das Regenwasser für die Bewässerung der Grünflächen zu nutzen.

 

Viele Untersuchungen werden im Frühjahr abgeschlossen sein, so dass die Ergebnisse in die Verkehrswertermittlung einfließen können. Herr Dieckmann macht noch einmal deutlich, dass die Ergebnisse die Grundlage für die Verhandlungen mit der BImA seien. Daher seien die frühzeitige Beteiligung und daraus folgenden Schlussfolgerungen wichtig, denn alles was mit der BImA jetzt im Rahmen der Wertermittlung nicht verhandelt werde, könne zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr berücksichtigt werden.

 

Frau Schauer ergänzt, dass die Verwaltung die Arbeiten aus den vergangenen Monaten nun gebündelt im Ausschuss zur Kenntnis vorstellen möchte, da viele Bereiche miteinander verwoben seien. Es solle darüber heute kein Beschluss gefasst werden, sondern nur der Beschluss für die Öffentlichkeitsbeteiligung, um so weiteren Input aus der Bevölkerung zu bekommen.. Wichtig sei, zum jetzigen Zeitpunkt unter Corona Bedingungen die Information möglichst breit zu streuen, um viele Bürgerinnen und Bürger zu erreichen und zu beteiligen.

 

Herr Doerenkamp sieht in beiden Varianten Vor- und Nachteile. Grundsätzlich gefalle ihm die Zett-Park Variante mit einem zusätzlichen Geschoss im inneren Bereich. Zur Straßenseite sollte eher niedriger geplant werden. Für das Gebiet erwarte er mehr Möglichkeiten durch das Mobilitäts-konzept. In dem Zusammenhang weist Herr Doerenkamp nochmals auf die Tiefgarage als Parkmöglichkeit hin, vor allem auch mit Blick auf den Flächenverbrauch. Für die Planung eines energieautarken Gebietes erhalte die Verwaltung seine Zustimmung. Der Verzicht auf fossile Brennstoffe und die Entwicklung eines KfW 40 Baugebietes sei zu unterstützen.

Die Ideen für die Entwässerung in dem Gebiet seien gut und auch die Ausführungen  zu dem Genossenschaftsgedanken finden seine Zustimmung.

 

Herr Bems erklärt, dass mit den Ausführungen vieles aus dem Parteiprogramm der SPD ange-sprochen werde, daher finde er die Planungen gut. Sowohl die Car-Sharing Idee als auch den Genossenschaftsgedanken finde er gut. Vielleicht gebe es später auch die Möglichkeit, dass andere Anwohner das Car-Sharing Programm nutzen möchten. Den KfW40 Standard für das Gebiet anzudenken sei vernünftig. Herr Bems gibt noch zu Bedenken, dass die Darbrookstraße und Sprickmannstraße sich gut für eine Fahrradstraße eignen würden.

 

Herr Ortel meint, dass es viele Bewohner gebe, die nicht auf ein eigenes Auto verzichten können. Er hoffe, dass der Geschosswohnungsbau ebenso qualitätsvoll hergestellt werde, wie das individuelle Wohnen.

 

Frau Friedrich möchte wissen, in wie weit die Fortschreibung Dorenkamp kongruent mit der Entwicklung der Kasernenfläche sei. Weiter möchte Sie wissen, wie sich die Entwässerung bei Starkregenereignissen und wie bei starker Hitzeentwicklung auswirke. Hierzu hätte die Fraktion gerne mehr Informationen. Auch zum Mobilitätskonzept habe sie Fragen, in wie weit die Stellplatzsatzung hier flexibel ist,  und  experimentelle Möglichkeiten und stufenweise Ausbau der Stellplätze zulässt.

 

Frau Schauer weist darauf hin, dass es hier Möglichkeiten in der Stellplatzsatzung gebe.

 

Herr van Wüllen erklärt, dass die Verwaltung hier die erfolgreichen Entwicklungen des Dorenkamp‘s in dem Quartier fortsetzen möchte, allerdings unter den Bedingungen einer Neuentwicklung mit den diesbezüglich erforderlichen Qualitäten. Im Dorenkamp wurden viele Dinge voran gebracht, die sich jetzt verstetigen sollen, aber der Fokus zum Thema Soziale Stadt werde in den kommenden Jahren eher auf dem Schotthock liegen. Mit dieser innerstädtischen Konversionsfläche bietet sich die Chance neue Qualitäten in das Quartier zu bringen und  besondere Wohnformen als Projekt zu fördern. Dies sollte so geplant werden, dass es nach Möglichkeit auch aus dem Gebiet in die umliegende Siedlung ausstrahlt. Es gilt die Erfahrungen aus den bisherigen Entwicklungen im Dorenkamp mit zukünftigen Ideen zu verknüpfen.

 

Herr Dieckmann erklärt, dass bei Starkregenereignissen das natürliche Gefälle des Zett-Parks hilfreich sei, denn den Regen im Gebiet zu halten sei mit Pumpen oder ähnlichem nicht zu schaffen. Daher müsse in dem Gebiet auch die Funktion der Regenrückhaltung erfüllt werden.

 

Frau Schauer ergänzt zur Fortschreibung Soziale Stadt, dass viele eine Verjüngung des Stadt-teils gefordert haben und viele der Meinung seien mit Geschosswohnungsbau ziehen nur ältere Menschen in das Gebiet. Ca. 40 %  der Flächen seien mit Einfamilienhäusern geplant. Weiter sei Frau Schauer der Meinung, dass Geschosswohnungsbau nicht nur für alte Mitbürger interessant sei, sondern auch für junge Menschen, die andere Ansprüche an Wohnen haben. Daher sei es möglich, das Ziel einer Verjüngung durchaus zu schaffen, und dennoch bezahlbaren  Wohnraum anzubieten. Auch die die Durchgrünung des Gebietes korrespondiere mit den Zielen aus dem ISEK. 

 

Herr Wisselmann möchte wissen, wie hoch der Anteil der Mietpreisgebundenen Wohnungen sei.

 

Frau Schauer antwortet, dass der Anteil aus dem städtebaulichen Konzept nicht ablesbar sei, allerdings soll es eine gute Durchmischung geben. Bei der Qualität der Herstellung der Wohnungen sei darauf zu achten, dass es keine augenfälligen Unterschiede gebe. .  Im Rahmen des Wohnraumversorgungskonzeptes wird man sich über eine Quote für Neubaugebiete austauschen und verständigen. Aus Ihrer Sicht sollte diese auch für dieses Quartier angewandt werden, nicht mehr und nicht weniger. Die Entscheidung wir politisch getroffen.

 

 

Herr Wisselmann regt an, die Mobilitätshubs an der Catenhorner Straße und an der Bühnertstraße zu verschieben, da die Anlieger durch den derzeitigen Standort sehr eingeschränkt werden.

 

Herr Hundrup möchte wissen, um wieviel teurer eine Tiefgarage zu einem Mobilitätshub sei.

 

Herr van Wüllen antwortet, dass nach aktuell vorliegenden Ausschreibungsergebnissen aus anderen Projekten ein Tiefgaragenstellplatz umgerechnet rd. 40.000 € koste. Somit sei eine Tiefgarage in jedem Falle erheblich teurer.

 

Herr Dieckmann ergänzt, dass ein Tiefgaragenstellplatz bis zu 4-mal teurer sei, als ein Parkhausstellplatz.

 

 


Beschluss:

 

Der in dieser Vorlage dargestellte Arbeitsstand zum Konversionsprojekt „ehemalige Damloup Kaserne“ wird zur Kenntnis genommen.

Die Verwaltung wird beauftragt – in Ergänzung zu denen im Rahmen der Bauleitplanung durchzuführenden Beteiligungsschritte – auf Grundlage des vorgestellten Arbeitsstandes eine informelle Bürgerbeteiligung auf Grundlage der in dieser Vorlage dargelegten Unterlagen durchzuführen.

 

 

 


Abstimmungsergebnis:                  einstimmig