Seitens des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW wurde der Stadt Rheine am 23. September 2020 das Ergebnis einer Abfrage mitgeteilt, in der seitens der Schulleitungen Hinweise auf Unterrichtsräumen mit Herausforderungen in der Belüftung mitzuteilen waren.

 

Für die Stadt Rheine gab es dazu folgende Rückmeldungen:

 

Träger

Kurzbezeichnung der Schule

Unterrichtsräume

Gründe für die Belüftungsprobleme

Rückmeldung des Schulträgers (bitte auch angeben, ob und inwieweit die Gründe kurzfristig behoben werden können)

insgesamt

darunter mit Belüftungsproblematik

bauliche

Mängel

baurechtliche Vorschriften

andere

Stadt Rheine

Grundschule Gertruden

9

2

2

0

0

Mängel wurden lt. Bestätigung der Schulleitung behoben.

Stadt Rheine

Gymnasium Dionysianum

46

20

0

20

0

Eine bauliche Lösung ist gefunden. Bis zur Umsetzung der Maßnahme sind weiterhin die organisatorischen Maßnahmen (Lüftungspausen) durchzuführen.

 

Die Umsetzung der baulichen Lösung für das Gymnasium Dionysianums erfolgt in den Weihnachtsferien.

 

Darüber hinaus sind mehrere Fenster in der Sporthalle am Emslandstadion defekt. Die Sporthalle ist vorrübergehend gesperrt, die Reparaturarbeiten durch eine Fachfirma erfolgen im Dezember.

 

Die Richtlinie zur Förderung von Investitionsausgaben für technische Maßnahmen zum infektionsgerechten Lüften in Schulen vom 9. November 2020 sieht eine Förderung für Klassen- und Fachräume einschließlich der Lehrerzimmer sowie Sporthallen vor, die nicht ausreichend durch gezieltes Fensteröffnen oder durch eine raumlufttechnische Anlage gelüftet werden können.

 

Die Anwendung der Richtlinie auf die genannten Maßnahmen wird seitens des FB5 geprüft. Weitere Maßnahmen sind derzeit nicht vorgesehen.

 

Herr Wilp und Herr Ortel erkundigen sich, weshalb seitens der Stadt Rheine für Schulräumlichkeiten über das entsprechende Förderprogramm keine Lüfter beantragt worden seien.

 

Herr Gausmann erläutert, dass es hierzu eine Abfrage des Ministeriums gegeben habe, die direkt an die Schulen gerichtet und von diesen beantwortet worden sei. Hier hätten lediglich die Gertrudenschule sowie das Gymnasium Dionysianum Bedarfe zurückgemeldet, wo nun bauliche Lösungen umgesetzt würden. An allen anderen Schulstandorten beständen ausreichende Lüftungsmöglichkeiten. Weiterhin habe eine Untersuchung der Uni Aachen ergeben, dass durch das Fensterlüften von Räumlichkeiten 99,8 % der in der Luft befindlichen Aerosole beseitigt werden könnten – durch Lüfteranlagen leidglich 90 %. Man habe sich daher städtischerseits für die Variante des Stoßlüftens entschieden und werde baulich an den Standorten nachjustieren, wo diesbezüglich noch Bedarfe beständen.

 

Herr Ortel fragt an, ob sich die Entscheidung der Verwaltung verändere, wenn der Faktor der sich im Winter stark reduzierenden Raumtemperatur hinzuziehe, da dies ggfls. zu geringeren Lüftungsintervallen führen könne.

 

Herr Gausmann verweist diesbezüglich auf Erkenntnisse des Bundesumweltamtes sowie einer hessischen Studie, die die Wirksamkeit auch kürzerer Stoßlüftungen belegen und hier größere Effekte nachweisen als bei einer Lösung mit Lüftungsgeräten.

 

Herr Gude kritisiert in diesem Kontext das Vorgehen der Bezirksregierung, die eine Abfrage baulicher Bedarfe am Schulträger vorbei direkt bei den Schulen vorgenommen habe.   

 

Frau Meyer weist auf die Situation an den Schulen hin, wo angesichts der Raumtemperaturen die Nachfragen von Eltern auflaufen würden. Sie wünsche sich hier, dass der Schulträger seine Entscheidungen zur Lüftungsthematik auch gegenüber den Eltern transparent mache. Weiterhin merkt Frau Meyer an, dass aus der Elternschaft bereits einige Angebote gemacht worden wären, privat Lüfter zu beschaffen.

 

Herr Gausmann verweist erneut auf die vorliegenden wissenschaftlichen Studien, auf die die Verwaltung ihre Entscheidungen stützte, sowie auf die zahlreichen Elternanfragen die diesbezüglich auch beim Schulträger eingingen. Die Aufstellung privat beschaffter Lüftungsgeräte werde jedoch von der Stadt Rheine untersagt.

 

Herr Zimmermann regt an, dass die Stadt Rheine ihre Entscheidung zur Bevorzugung der Variante des Stoßlüftens gegenüber den Eltern nochmal über die Zeitung sowie über die sozialen Medien transparent machen könne.