Herr Hermes stellt das Projekt „KOMM-IN“ vor, dass aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird mit dem Ziel, die strukturelle und planerische Seite von Integration auszubauen.

 

Der Bewilligungsbescheid des Landes sei Ende Juni 2008 eingegangen und der Projektzeitraum auf Mai 2008 bis Ende 2008 festgelegt. Als Steuerungsgruppe agiere die Kerngruppe des Netzwerkes Migration.

 

Die Saxion Hogeschool in Enschede habe inzwischen die wissenschaftliche Begleitung des Projekts zugesagt.

 

Ein wichtiges erstes Projekt sei eine Zukunftskonferenz mit jugendlichen Migrantinnen und Migranten, die bereits am 27. September 2008 stattfinden solle. Der kurzfristige Termin sei notwendig, um den Projektzeitraum einhalten zu können.

 

Herr Hermes bittet die Anwesenden um Unterstützung bei der Werbung für diese Veranstaltung, die für 100 Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren aufwärts geplant sei.

 

Frau Wunder gibt zu bedenken, dass der 27. September 2008 der erste Ferientag sei. Außerdem sei es schwierig, diese Altersgruppe auf diesem Weg zu erreichen.

 

Herr Hermes ergänzt, dass Teilnehmerwerbung natürlich nicht nur auf diesem Weg, sondern inzwischen auch über die weiterführenden Schulen, die Erwachsenenbildungseinrichtungen und die Zuwanderervereine erfolgt sei.

 

Herr Hemelt bittet die Verwaltung um Auskunft, wie es nach Abschluss des Projektes Ende Januar 2009 weitergehe.

 

Herr Schöpper erklärt dazu, dass im Sozialausschuss vereinbart worden sei, den Folgeantrag erst dann zu stellen, wenn erste Erfahrungen mit dem laufenden Projekt vorlägen. Dies habe auch mit den personellen Ressourcen innerhalb der Verwaltung zu tun.

 

 

Der zweite Themenschwerpunkt unter diesem Tagesordnungspunkt ist die bisherige Erfahrung mit der Fortführung der Arbeit des Jugendtreffs „Raduga“ im Underground.

 

Herr Kreisel zeigt hier zunächst die Entwicklung auf. Seit 1995 habe es eine starke Zuwanderung von Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion gegeben. Eine der negativen Begleiterscheinungen sei das Verhalten von zum Teil sehr großen Cliquen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gewesen, die sich regelmäßig in der Innenstadt getroffen hätten (Stichwort: Parkplatz am Hans-Niermann-Haus).

 

Als Reaktion darauf sei Herr Naida eingestellt und kurze Zeit später in Kooperation von Caritasverband, Ev. Kirchengemeinde Jakobi und Stadt Rheine der Jugendtreff „Raduga“ an der Lingener Straße eingerichtet worden.

 

Hauptziel sei zunächst die Binnenintegration der Jugendlichen und jungen Erwachsenen gewesen. Nach dem Abriss des Gebäudes Ende 2007 sei die Arbeit in den Jugendtreff „Underground“ übergeleitet worden, jetzt mit dem Ziel, nicht nur Binnenintegration zu fördern, sondern die Integration in die offene Jugendarbeit anzustreben.

 

Der Standort sei in Kooperation mit dem Kath. Jugendwerk Rheine e. V. ausgewählt worden.

 

Herr Naida ergänzt, dass dort seit Dezember 2007 nunmehr regelmäßig dienstags das Musikprojekt unter seiner Begleitung stattfinde. Zu den Musikern, die dort probten, gesellten sich regelmäßig zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus dem Umkreis der Gruppe.

 

Am Donnerstag gebe es einen offenen Treff in Kooperation eines Mitarbeiters des Undergrounds und eines Mitarbeiters bzw. einer Mitarbeiterin des Caritasverbandes. Dieser Treff sei auch vorher schon von jugendlichen Spätaussiedlern und Spätaussiedlerinnen besucht worden. Inzwischen nähmen auch zunehmend die ehemaligen Besucherinnen und Besucher des Raduga dieses Angebot in Anspruch.

 

Aus dieser Gruppe seien für die Zukunft folgende Wünsche geäußert worden:

 

ð   Öffnungszeiten samstags und sonntags

ð   Einrichtung einer Mädchengruppe

 

Herr Naidas Feststellung, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Underground sehr gut aufgenommen würden, bestätigt auch Herr Bellinvia für das Kath. Jugendwerk.

 

Frau Körbe ergänzt für den Jugendtreff in St. Elisabeth, dass die ehemalige Cocktail-Gruppe des Raduga inzwischen dort aktiv sei. Die Beziehungen würden neu aufgebaut. Die Jugendlichen seien inzwischen in vielen Vereinen aktiv. Geplant sei die Organisation einer Disco für die Altersgruppe der 13- bis 15-Jährigen.

 

Frau Körbe ergänzt für ihre Einrichtung, dass inzwischen die 3. Generation von jugendlichen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedlern das Haus als Treffpunkt nutzen würden.

 

Einer der wesentlichen Schwerpunkte für die künftige Arbeit sei es, die offene Jugendarbeit mit der verbandlichen besser zu verbinden und die Jugendlichen aus der verbandlichen Jugendarbeit auch in die offene Jugendarbeit zu integrieren.

 

Herr Hemelt hält aus seiner Sicht als Ergebnis der bisherigen Diskussion fest, dass die Entwicklung seit der Schließung des Raduga insgesamt sehr positiv zu bewerten sei. Der Ausschuss werde sich auch künftig regelmäßig mit diesem Thema beschäftigen.