Herr Neumann verweist zunächst auf die bisherige Entwicklung der dezentralen offenen Jugendarbeit:

 

Nach Schließung des Hans-Niermann-Hauses im Jahr 2000 sei das Konzept der dezentralen offenen Jugendarbeit mit sukzessiv 10 neuen dezentralen Einrichtungen in Angriff genommen worden.

 

An diesem Konzept seien inzwischen nahezu alle katholischen Kirchengemeinden beteiligt, die über eigene Jugendräume verfügen und diese für die offene Jugendarbeit zur Verfügung gestellt hätten.

 

Nach nunmehr 10 Jahren sei eine neue Entwicklung festzustellen: Durch die Umstrukturierungsmaßnahmen der Kirchen würden Entscheidungen über den Wegfall von Flächen für die Gemeindearbeit durch die Fusionen seitens des Bistums für notwendig gehalten.


 

Konkret sei die Kath. Kirchengemeinde St. Dionys bereits betroffen: Diese Pfarrgemeinde, die mit der Gemeinde St. Josef fusioniert habe, müsse die Fläche für ihre Gemeindearbeit um rund 50 % reduzieren.

 

Das Pfarrheim am Marktplatz werde daher künftig für die Gemeindearbeit entfallen. Die Erwachsenenarbeit und die Jugendarbeit müssten künftig im jetzigen Jugendheim angeboten werden.

 

In dieser Konstellation werde die offene Jugendarbeit, die bisher das Erdgeschoss des Jugendheimes nutzte, an diesem Ort nicht weiter angeboten werden können.

 

Versuche der Pfarrgemeinde, das Bistum zu einer Ausweitung der zulässigen Flächen zu bewegen, um die offene Jugendarbeit weiterhin an diesem Standort anbieten zu können, seien nicht erfolgreich verlaufen.

 

Mit dem Umbau solle bereits im Spätherbst 2008 begonnen werden. Die offene Jugendarbeit könne in der Umbauphase in das gegenüberliegende Pfarrhaus ausweichen.

 

Wenn die offene Jugendarbeit dort verbleiben solle, müsse das Kath. Jugendwerk Rheine e. V. künftig Miete an die Kirchengemeinde zahlen, da das Gebäude aus der Sicht der Bistums wirtschaftlich zu verwerten sei. Das Kath. Jugendwerk sei daher auf der Suche nach Alternativen und bitte um Unterstützung auch im politischen Raum.

 

Auf Nachfrage erklärt Herr Bellinvia, dass aus seiner Sicht weitere Kirchengemeinden, in denen dezentrale offene Jugendarbeit angeboten werde, zurzeit keine neuen Konzepte vorgelegt hätten. Die bisherigen Standorte seien daher zumindest mittelfristig nicht gefährdet.

 

Aus der Sicht von Herrn Dörnhoff mache es sich die katholische Kirche zu leicht, in diesem Kontext die offene Jugendarbeit einfach zur Disposition zu stellen.

 

Herr Bellinvia stellt klar, dass die Jugendarbeit in jedem Fall wichtiger Bestandteil der Gemeindarbeit bleiben werde.

 

Herr Rick fragt nach, ob Erfahrungen vorliegen, welche Auswirkungen die 2. Welle des Ganztagsunterrichts an weiterführenden Schulen auf die Konzepte der offenen Jugendarbeit, insbesondere des Schülercafés, hätten.

 

Frau Körbe zeigt am Beispiel der Elisabethschule die Entwicklung für ihre Einrichtung auf: Dort hätte der offene Ganztag in der Schule bereits zu einem deutlichen Rückgang der jüngeren Besucherinnen und Besucher in ihrer Einrichtung geführt.

 

 

Als 3. Punkt wird über den Antrag des Stadtteilbeirates Elte auf Erweiterung der Präsenzzeiten der pädagogischen Fachkraft im offenen Treff in Elte beraten.

 

Herr Dörnhoff fragt nach, ob es weitere Anforderungen auf personelle Ausweitungen der offenen Jugendarbeit gebe.

 

Herr Neumann erklärt, dass derzeit keine konkreten Anforderungen vorlägen, die aktuelle Situation in Hauenhorst jedoch ebenfalls eine Diskussion über die Struktur der offenen Jugendarbeit in diesem Stadtteil notwendig mache.

 

Es wird daher vereinbart, die Diskussion über die Fortsetzung der offenen Jugendarbeit im Südraum von Rheine in der nächsten Sitzung im November fortzusetzen.