Sitzung: 20.09.2021 Beirat für Menschen mit Behinderung
·
Vorstellungsrunde
aller Anwesenden
·
Vorstellung
der Bedarfszahlen vom 13.07.2020 der Wohnplätze in Rheine durch Frau Deluweit,
die aktuellen Zahlen werden beim Runden Tisch Wohnen in der nächsten Woche
vorgestellt bestätigen aber, dass es einen erheblichen Mangel an Wohnplätzen
gibt.
·
Caritas
·
Versuch
neue Plätze (IAW) zu schaffen im Antoniusquartier (ehemalige Antoniusschule
Lingener Str.) mit jeweils acht Apartments
·
Finale
Gespräche mit dem LWL und weiteren Kostenträgern stehen an
·
Hausintern
ist die Zielplanung Ende Januar 2022 eine beschlussreife Vorlage aufzeigen zu
können, Wohnmöglichkeit für Menschen mit psychischen Erkrankungen 8 – 12 Plätze
dort zu schaffen
·
In
den Kinderschuhen steht die Planung gemeinsam mit dem AWO weitere Plätze für
Menschen mit schweren Erkrankungen zu schaffen.
o
Nachfrage:
Woran die Einrichtung neuer Plätze scheitert?
Antwort: Anfrage an LWL
bereits gestellt, jedoch kämen zuvor Träger, welche nicht Caritas seien (der
LWL schafft keine neuen Plätze in Besonderen Wohnformen, nur Verlegung
vorhandener Plätze anderer Träger möglich)
Bekannte Hürden, der Caritasverband ist es ein Anspruch qualitativ
hochwertige Betreuungsplätze.
·
LWL
o
Laut
den dem LWL vorliegenden Zahlen gibt es keine Unterversorgung von Plätzen, auch
nicht im Kreis Steinfurt. Frau Hentschel-Becker stellt Zahlen für den Kreis
Steinfurt, Stand 31.12.2020, vor:
1016 Plätze in Besonderen Wohnformen (ehemalige Wohnheimplätze) sind im
Kreis Steinfurt vorhanden und teilen sich wie folgt auf:
-
701
für Menschen mit kognitiven Einschränkungen (102 davon in Rheine)
-
107
für Menschen mit psychischen Einschränkungen (27 davon in Rheine)
-
66
für Suchtkranke (20 davon in Rheine)
-
42
für Menschen mit körperlichen Behinderungen (keiner explizit in Rheine
ausgewiesen
1131 Anträge auf Besondere Wohnformen liegen dem LWL aus dem Kreis
Steinfurt vor, davon
-
769
im Kreisgebiet untergebracht
-
162
in Nachbarkreisen untergebracht
-
68
weiter weg in Westfalen-Lippe untergebracht
-
132
außerhalb von Westfalen Lippe untergebracht
In Westfalen Lippe gibt es ca. 25
000 Plätze in Besonderen Wohnformen
o
Zahlenlage
ist anders als die gefühlte Wahrheit. Ordentliches Zahlenwerk wird gefordert.
o
Seit
längerem bekannte Problematik ist, dass zwar eine Anmeldung in den
Einrichtungen erfolgt, aber kein Antrag beim LWL gestellt wird. Die Einrichtungen
weisen bei Anmeldung auf den notwendigen Antrag beim LWL hin. Die betroffenen
Familien haben aber Sorge, dass sie dann einen im Bereich Westfalen-Lippe
freien Platz nehmen müssen, da in Rheine bekanntermaßen keine Besonderen
Wohnformen zur Verfügung stehen. D
o
Eine
weitere Angst der betroffenen Familien sei, dass Menschen mit Behinderung bei
Erkrankung oder sonstigem Ausfall der Eltern aus ihrem sozialen Umfeld gerissen
werden und alleine da stehen, weil es einen Mangel von Wohnplätzen in Rheine gibt
und sie irgendwo im Bereich Westfalen-Lippe zwingend auf einen freien Platz
angewiesen sind.
o
In
einer Veranstaltung des Vereins Leben und Wohnen, seien 20 bis 30 Eltern
motiviert worden einen Antrag zu
stellen, wo der Bedarf auf einen stationären Platz anerkannt worden sei, aber
kein ortsnaher Platz angeboten werden konnte. Es gebe einfach Personen mit
einem höheren Hilfebedarf, die nicht im IAW versorgt werden könnten. Diese
Personengruppe sei in Rheine massiv unterversorgt und die Not der Eltern groß.
o
30
Personen in Rheine suchen laut aktuell abgefragten Zahlen akut einen Wohnplatz
Frage an den LWL ob der
Kooperationsvertrag einen Ausbau vorsieht.
Weitere Nachfrage: Laut bisherigen Aussage gäbe es im Kreis
Steinfurt genügend Plätze nur die Umverteilung sei ausstehend. Antwort: Seit 2007 gibt es
die Entscheidung, keine neuen Wohnheimplätze / Besondere Wohnformen zu schaffen
So wurden vorhandene Plätze damals verlagert, die damalige Umverteilung der
Plätze sollte im Bereich Westfalen Lippe stattfinden. Ziel dieser Maßgabe sei,
die im BTHG verankerte Selbstbestimmung der Menschen mit Behinderung maximal zu
stärken. Das Ambulante Wohnen (AW), wie auch das Intensiv Ambulante Wohnen
(IAW) orientieren sich am individuellen Hilfebedarf und garantieren so ein
selbstbestimmtes Leben. Es liege in der Kreativität der Träger, die Angebote so
auszubauen, dass sie jedem gerecht werden. Daher werde es auch bei Menschen mit
schwersten Behinderungen keinen Ausbau von ursprünglichen stationären Wohneinrichtungen
mehr geben. Es könnte intern getauscht werden, Personen die aktuell einen Platz
in einer besonderen Wohnform leben ins IAW wechseln und das IAW angepasst
werden. In Rheine seien in der Vergangenheit die stationären Plätze nicht
ausschließlich an „schwerste“ Fälle vergeben worden, so dass die Träger ihr
Angebot weiter differenzieren müssten.
Der LWL qualifiziert
das ambulante Wohnen weiter aus, Gespräche mit allen Anbietern laufen und die
Bedenken, dass es Personen gebe, die nicht alleine bzw. im IAW leben können
werde anerkannt und soll auch hier in Gesprächen und Verhandlungen thematisiert
werden.
·
AWO
o
Die
AWO hat 2019 neues Haus an der Welkinghove errichtet. Es seien weiter Planungen
angedacht, die in Kürze weiter voran getrieben werden sollen.
·
Wittekindshof:
o
Die
alte Polizeiwache an der Gartenstr. wurde besichtigt, könne aber nicht vom
Wittekindshof erworben werden. Das Land sei Gebäudeeigentümer und nur die Stadt
Rheine könne daher das Gebäude erwerben.
o
Der
Kontakt zur Stadt Rheine bzgl. der Immobilie alte Polizei, aber auch bezgl.
anderer zur Verfügung stehender Grundstücke oder Immobilien sei nicht
ermutigend gewesen.
o
Wittekindshof
will in Rheine 2 x 8 Plätze IAW aufbauen, suche nur nach passendem Grundstück
o
Bisher
hieß es, der Wittekindshof verlege stationäre Plätze / Besondere Wohnformen,
jetzt heißt es IAW
·
Problematik passende
Grundstücke/Immobilien zu finden
o
Wittekindshof
und auch Caritas sehen erhebliche Probleme
in Rheine passende Grundstücke zu finden
o
Bitte
an den Beirat : Antrag an Sozialausschuss und Rat, mehr Support der Stadt
Rheine und Flächenplanung wie auch Bereitstellung, sowie konkrete Vorschläge,
wo neue Plätze entstehen können
o
Anmerkung,
dass die Stadt seinerzeit das Grundstück für die AWO gekauft und das
Jacob-Meyersohn-Haus für 1 € an die Caritas verkauft habe