Sitzung: 03.11.2021 Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz
Beratungsergebnis: abgesetzt
Vorlage: 519/21
Herr Bems verweist auf die Ausführungen im Antrag
seiner Fraktion und führt aus, warum seine Fraktion dem Verwaltungsvorschlag
nicht folgen könne. Bei der Betrachtung dürfe nicht nur auf den rein
wirtschaftlichen Gedanken geschaut werden, sondern es sollte eine
Vollauslastung angestrebt werden. Sofern die Stromproduktion Überschuss
produziere, könne dieser für Projekte wie z. B. grüner Wasserstoff
vorangetrieben werden.
Frau Schauer erklärt, dass der Ausschuss die Verwaltung bereits beauftragt habe
eine Übersicht aller PV Anlagen auf städtischen Dächern, mit den entsprechenden
Hinweisen zum Ausbaustand, zu erstellen. Sie berichtet weiter, hierfür gebe es
ein neues Förderprogramm, wobei die Stadt alle Dächer auf PV-Tauglichkeit
prüfe. Der große Unterschied zwischen dem Vorschlag der Antragstellerin und der
Verwaltung sei, dass hier die Dächer an die Stadtwerke verpachtet werden
sollen. Bei der Einspeisungsvergütung von 6 ct und den tatsächlichen
Stromkosten von 36 ct pro kWh mache dies aber wirtschaftlich
wenig Sinn, sondern stünde eine Eigennutzung im Vordergrund. Sobald die
Liste der Dächer vorliegt, könne gemeinsam diskutiert werden, welche Dächer
wirtschaftlich mit PV-Anlagen versehen werden können. Die Verwaltung muss daher
den Antrag der SPD Fraktion ablehnen.
Herr Ortel gibt zu bedenken, dass bei einer Verpachtung aller
Dachflächen diese über Jahrzehnte jeglichen anderen Nutzungsmöglichkeiten
entzogen werden. Sollte die SPD das so meinen, müsse er den Beschluss ablehnen.
Frau Schauer bedankt sich für den Hinweis. Ähnlich wie bei der Windenergie
müssen harte und weiche Kriterien erarbeitet werden, Ausschlussflächen benannt
werden für die politische Diskussion. Dazu werde die Verwaltung für eine der
nächsten Sitzungen eine Vorlage vorbereiten und daher sei die Beschlussfassung
heute zu früh.
Herr Brauer erklärt, dass der Eigenbedarf und die Eigennutzung im Vordergrund
stehen sollten. Allerdings bei Dachflächen, die so groß sind, dass der Strom
nicht eigen genutzt werden können, sei eine Verpachtung sinnvoll.
Herr Doerenkamp erklärt, dass seine Fraktion den Antrag ablehnen
werde. Neben den vielen schon genannten Gründen könne der
Wohnungsgesellschaft, eine Tochtergesellschaft der Stadt, nicht vorgeschrieben
werden, ihre Dächer zu vermieten. Weder der Ausschuss noch der Rat der Stadt
Rheine dürfe der Wohnungsgesellschaft vorschreiben ihre Dächer zu
vermieten, dies obliege dem Aufsichtsrat. Er führt weiter aus, dass die
Wohnungsgesellschaft bereits seit einiger Zeit im Bereich Photovoltaik tätig
sei, z.B. mit dem Mieterstromkonzept an
der Gisele-Freund-Straße.
Herr Hundrup meint, dass Flächen auf Dächern nur schwer zu vermieten
sein werden. Bei zusätzlichen Flächen bis 30 Peaks sehe er keine Probleme.
Herr Doerenkamp schlägt vor, dass die SPD ihren Antrag zurückzieht,
diesen mit den Anmerkungen überarbeitet und ihn dann wieder einbringt.
Frau Schauer erklärt, die Verwaltung werde sich alle Dächer anschauen und könne
dann angeben, welche Dächer geeignet seien.
Herr Bems erklärt, dass sie mit der von der Verwaltung in Aussicht
gestellten Vorleistung diesem Vorschlag folgen, den Antrag zurückziehen und
erneut in den Ausschuss einbringen werden.
Die Ausschussmitglieder können dem Vorschlag so folgen.