Herr Dewenter würdigt die Verdienste des Herrn Teichler mit folgenden Worten:

 

„Sehr geehrter Herr Teichler, meine Damen, meine Herren.

Im dritten Anlauf haben wir es nun doch geschafft, diesen besonderen Tagesordnungspunkt in die heutige Sitzung des STEA aufzunehmen. Besondere Umstände haben leider dazu geführt, dass wir erst heute Ihnen, lieber Herr Teichler, einen herzlichen Dank für Ihre langjährige Tätigkeit als Leiter des Planungsamts und für Ihre enge Zusammenarbeit mit unserem Ausschuss, dem Stadtentwicklungsausschuss, Planung und Umwelt, aussprechen können. Diese offizielle Verabschiedung in diesem politischen Gremium kommt zwar erst im zweiten Monat nach Ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst der Stadt, sie kommt spät, aber ich hoffe, sie kommt nicht zu spät.

Goethe hat einmal gesagt:„Ein guter Abend kommt heran, wenn ich den ganzen Tag getan“.

Und Sie, verehrter Herr Teichler, haben - um mit Goethe zu sprechen – den ganzen Tag getan.

Ihr Tagewerk hat Ihnen ganz sicher viel Freude bereitet, ist Ihnen aber, so vermute ich mal, auch nicht immer leicht gefallen, Sie mögen hier und da sicher manchen Verdruss und Ärger gespürt haben, vor allem dann, wenn Sie mit Ihren kreativen Ideen nicht auf das Wohlwollen dieses Ausschusses gestoßen sind. Aber, entmutigen lassen haben Sie sich nie. Sie haben immer wieder von neuem nach Ideen gesucht und sie schließlich auch gefunden, um unsere Stadt weiterzuentwickeln.

Dazu dann später mehr.

Gestatten Sie mir Herr Teichler, jedoch zunächst einmal, einen kurzen Blick auf Ihre Vita zu werfen.

Ich werde dabei im Wesentlichen Ihren beruflichen Werdegang aufzeigen, um deutlich zu machen, dass wir mit Ihnen die richtige Person am richtigen Platz hatten.

Geboren sind Sie in Pradel, im Kreis Zeitz, Sachsen-Anhalt, am 26. April 1941

Im April 1960 sind Sie in die Bundesrepublik übergesiedelt.

Von 1960 bis 1963 Studium an der Staatlichen Ingenieurschule für Bauwesen in Aachen mit dem Abschluss, Ingenieur für Hochbau.

In der Folgezeit bis zum Jahr 1966 haben Sie dann erste berufliche Erfahrungen in 2 Architekturbüros sammeln können.

Doch Ihr großer Wissensdrang veranlasste Sie dann wohl, ein Studium an der Technischen Universität München im Schwerpunkt Städtebau aufzunehmen, das Sie mit dem Examen als Diplomingenieur abgeschlossen haben.

Von September 1971 bis März 1974 waren Sie dann als stellvertretender Amtsleiter und Abteilungsleiter im Stadtplanungsamt Hamm tätig

Am 1. April 1974 erfolgte dann Ihre Einstellung in den Dienst der Stadt Rheine als Amtsleiter des Planungsamtes. In dieser Funktion als Leiter der Stadtplanung konnten Sie 32 Jahre bis zu Ihrem Ausscheiden am 30. April dieses Jahres die Stadtgestaltung an vielen Stellen entscheidend mitprägen.

Die Art und Weise, wie Sie neue Projekte anzugehen und in der Ihnen typischen, unnachahmlichen Art in Besprechungen und in politischen Gremien darzustellen wussten, wird uns in diesem Ausschuss in Zukunft ganz sicher fehlen.

Der Autor des Einladungsschreibens zu Ihrer internen Verabschiedung am 28. April hat Ihre Art in einem Satz sehr treffend beschrieben:

Ich zitiere

„Nach dem Motto – Beharrlichkeit führt doch zum Ziel – spürt er stets dem - Genius Loci – nach, bis er ihn hat, den – Stein des Weisen“ Ende des Zitats.

Eine treffende Formulierung, wohl wahr!

Bei Ihnen, lieber Herr Teichler, hatte ich in den Jahren, in denen ich Sie seit 1989 in diesem Ausschuss oder bei anderen Gelegenheiten erlebt habe, immer den Eindruck, nicht nur den rational, logisch denkenden Städteplaner vor mir zu haben, sondern gleichzeitig jemanden, der auch von Phantasie, Gefühl, Intuition, Kreativität und sinnlichen Wahrnehmungen geprägt ist. Ich denke aber auch, dass in Ihren Ideen und in Ihrem Wirken immer eine große Neigung zum Künstlerischen unverkennbar war.

Vermutlich sind das aber genau die Begabungen und Neigungen, die einen guten Städteplaner ausmachen und die an den Projekten, die unter Ihrer Egide initiiert und umgesetzt worden sind, auch zu erkennen sind.

Ich möchte hier einige Projekte nennen, die untrennbar mit dem Namen Günter Teichler verbunden sind.

  • Die Abwicklung der Sanierung und Gestaltung der westlichen Innenstadt.
  • Die Durchführung der Rahmenplanung „Innenstadt Ost“
  • Der leidenschaftliche Kampf um den Erhalt des „Werkes IV“ Ich kann mir vorstellen, dass Sie sich damals wie Don Quichotte im Kampf gegen die Windmühlenflügel gefühlt haben müssen, als schließlich doch die Abrissbirne gesiegt hat.
  • Die mutige, gewöhnungsbedürftige Umgestaltung unseres Marktplatzes. Seinerzeit zwar zwiespältig von der Bürgerschaft angenommen, insbesondere von der Damenwelt, wegen der damaligen Schuhmode (Stichwort Stöckelschuhe), doch ohne Frage eine Aufwertung unserer Zentralen Mitte.
  • Die Auseinandersetzung um den Standort der Stadthalle mit einem doch letztendlich zufriedenstellenden Ergebnis, zumindest hinsichtlich Standort und Architektur.
  • Auf Ihre Initiative kam es zu einem Hearing zur Entwicklung der Innenstadt Ost und West. Daraus entstand dann die Masterplanung mit ihren 100 Projekten. In Verfolgung dieser Planung kam dann Ihre Idee des Paseos an der Lingener Straße. Die Umsetzung dieses städtebaulich wünschenswerten Projektes ist Ihnen in Ihrer aktiven Zeit allerdings nicht mehr vergönnt worden.
  • Eines Ihrer Lieblingsprojekte, glaube ich, ist wohl die Dorfgestaltung Elte. Hier machte ich erstmals Bekanntschaft mit einem für mich neuen Terminus, heute in der Stadtplanung sehr geläufig, nämlich dem der „translozierten Gebäude“
  • Als Gründungsmitglied des Hofes Almer wollten Sie sich aktiv einbringen, um dem Schotthock ein Bürgerhaus zu ermöglichen. Wie das Haus letztendlich entstanden ist, haben wir alle miterleben dürfen. Es war wirklich eine schwere Geburt.
  • Ein letztes Highlight für unsere Stadt, zu dem Sie das Grundgerüst geliefert haben, möchte ich abschließend nennen: Die Regionale.

 Leider konnte aus Ihrer Idee eines Gesamtensembles, dem Naherholungsgebiet Bentlage, ein Baustein noch nicht verwirklicht werden, das Gesundheitszentrum. Aber vielleicht findet sich für den letzten Baustein ja doch recht bald ein Investor, wer weiß?

 

Bei einigen dieser Projekte waren auswärtige Architekten oder auch Architekturkünstler beteiligt. Aber allen beteiligten Planern und Planerinnen waren Sie, Herr Teichler, stets ein wertvoller Partner. Ihr Rat, Ihre Anregungen und Vorschläge, wurden immer gerne von den Fachleuten nicht nur gehört, sondern auch angenommen.

 

Die Liste der von mir angeführten Projekte ließe sich bestimmt noch weiter fortführen, und ergänzen. Doch allein die von mir genannten Projekte zeigen, wie wertvoll und nachhaltig Ihr 32-jähriges Schaffen, Herr Teichler, für unsere Stadt gewesen ist.

 

Lieber Herr Teichler, Ihr Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben ist sicher ein großer Einschnitt auf Ihrem persönlichen Lebensweg. Ich denke aber, dass Sie mit der für Sie neuen Situation ohne Probleme fertig werden. Denn, wenn ich mir Ihre Hobbys anschaue, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich bei Ihnen zu irgendeiner Zeit auch nur der Anflug von Langeweile einstellen wird.

Nun haben Sie ja ausreichend Zeit, den schönen Dingen, die sie zu Ihren Hobbys gemacht haben, uneingeschränkt nachzugehen. Da wären einerseits Jogging und Skifahren zu nennen und andererseits Ihr hohes Interesse für fernöstliche Kulturen, das Sie schon seit längerer Zeit zu einem ausgesprochenen Weltenbummler gemacht hat und, wenn ich das einflechten darf, auch ein Grund mit dafür war, dass wir erst heute diesen wichtigen Tagesordnungspunkt behandeln können.

Ferner habe ich mir berichten lassen, dass Sie schon seit vielen Jahren Ihre Freizeit auf der eigenen Finca auf Mallorca genießen können.

 

Ein besonderes Projekt als Neurentner haben Sie sich darüber hinaus noch vorgenommen, nämlich die Anlegung eines Gartens mit typisch japanischem Flair. Viel Erfolg und viel Spaß dabei!

 

Lieber Herr Teichler, mir bleibt nun zum Abschluss nur noch eine wichtige und ehrenvolle Aufgabe, die ich aber sehr gerne wahrnehme, nämlich Ihnen im Namen aller Ausschussmitglieder ein herzliches Dankeschön zu sagen, einen herzlichen Dank für die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit und für Ihren leidenschaftlichen, unermüdlichen und ,ich darf auch wohl sagen, visionären Einsatz um die Entwicklung unserer liebenswerten Stadt Rheine. Dass wir mit diesem Slogan werben können, ist ganz sicher auch ein Verdienst Ihrerseits.

 

Wir wünschen Ihnen nun vor allem eine gute Gesundheit sowie körperliche und geistige Frische im Überfluss, damit Sie sich noch lange Ihrer Familie, Ihre Frau und Ihren 4 Kindern widmen und Ihren vielen schönen Hobbys nachgehen können. Und ich füge hinzu:

 

Vergelt`s Gott!“

 

Herr Dewenter überreicht 2 Bücher als Abschiedsgeschenk.

 

Herr Teichler bedankt sich für die lobenden Worte und für den Beifall mit folgenden Worten:

 

„Sehr geehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Damen und Herren, ich bin sehr angerührt von Ihren Ausführungen und ich danke Ihnen und dem Ausschuss für die mir zuteil gewordene Ehrung. Die lobenden Worte haben mich fast etwas verlegen gemacht, weil ich es erstens nicht gewöhnt bin und zweitens, weil ich den Blick auf mich selber richte. Ein Stadtplaner mit dem Anspruch, eine Stadt planen zu wollen, wäre eine Vermessenheit und ich bin sicherlich nicht gerade der Geeigneteste, eine Stadt planen zu wollen. Aber in Gemeinsamkeit mit anderen, insbesondere natürlich mit den Ausschüssen ist das ein anderer Anspruch. Dann kann man auch Erfolg haben, wenn man diese Gemeinsamkeit anstrebt. Und das glaube ich, ist in den vielen Jahren, in denen ich hier in Rheine bin, der Fall gewesen, dass ich mich als Dienstleister für die Politik empfunden habe. Bedingt auch durch vielleicht manchmal unbequeme Kreativität, etwas zu viel angeliefert oder auch manchmal den Betrieb aufgehalten habe.

Lassen Sie mich noch einige persönliche Anmerkungen machen.

In erster Linie danke ich Ihnen für die intensive und gute Zusammenarbeit in den vielen Jahren ab 1974. Selbst in den Momenten, als ich in wesentlichen Fragen nicht Ihrer Meinung gewesen bin, hatten wir einen fairen Umgang miteinander. Ich glaube auch, dass wir darauf verweisen dürfen, dass gerade in den technischen Ausschüssen, dem Bau- und Planungsausschuss von Anfang an und bis zum heutigen Stadtentwicklungsausschuss wir ein sehr vernünftiges und kollegiales Miteinander gehabt haben, was schließlich auch ein Baustein für den Erfolg der Stadtentwicklung, wie wir sie seit 1974 haben, war.

Für viele ist das, was 1974 war, gar nicht mehr geistig präsent. Für mich ist es präsent und insofern vermag ich den Abstand zwischen dem, was wir vor 1974 und heute haben, zu vermessen.

Es hat auch Misserfolge gegeben und Niederlagen, zum Beispiel die städtebauliche Entwicklung im Umfeld der Stadthalle. Dieses ist ja heute ein Thema, das wir weiter im Fokus haben müssen.

Und der Abriss des Werkes IV. Ich bin fast vierzehntäglich bei Gustav Adolf Kümpers in seiner „Residenz“ gewesen und habe über neue Details gesprochen und neue Anregungen gegeben, wie man diesen Abriss vermeiden könnte.

Aber zurück bleiben im Wesentlichen doch positive Erfahrungen und Erinnerungen. Darauf möchte ich vielleicht ergänzend zu dem, was Sie gesagt haben, noch kurz Bezug nehmen. Ich betrachte das mehr aus einer „Metasicht“, ohne jetzt auf Einzelheiten eingehen zu wollen. Ich sage, dass in den ersten zehn Jahren meiner aktiven Zeit in Rheine sich tiefgreifende Veränderungen vollzogen haben auf nahezu allen Gebieten der Stadtentwicklung, die hier nicht im Einzelnen aufgeführt werden können.

Zentraler und markanter Tatbestand war die am 1.5.1975 vollzogene kommunale Neugliederung, die administrativ planerisch, auch psychologisch bewältigt werden musste. Ein Beispiel dafür ist die Betreuung der neu gebildeten Bezirksausschüsse, die schließlich bis zu ohnehin anspruchsvollen Sitzungsaktivitäten der übrigen Ausschüsse einen engagierten Einsatz erforderte. Auf jeden Fall war es eine intensive Auseinandersetzung mit den Menschen, die davon betroffen waren. Ich nenne hier besonders den Bezirksausschuss Mesum.

Die größte Aufgabe, die in der damaligen Zeit anstand, war die Erneuerungs- und Sanierungsplanung für die Innenstadt, die von Anfang an ein schwieriges, bisweilen verlustreiches Unternehmen gewesen ist. Nicht nur, dass es galt, die vielfältigen Mängel – man muss wissen, was war vor der Sanierung hier in Rheine – zu beseitigen und erneute Fehler zu vermeiden, sondern durch intensive Überzeugungsarbeit mussten auch erst die planerischen Grundlagen geschaffen werden. Das Ziel war eine funktionstüchtige, gut gestaltete attraktive Innenstadt und mit dem Blick auf die Region eine wirksame Zentralitätsverbesserung.

Im Einzelnen seien dann genannt:

Die Planungen und Aktivitäten für die Sanierungsabschnitte I und IV – leider nicht auf der Westseite, da haben wir nur Sanierungsverdachtsgebiete gehabt – Rathausbau, Stadthalle, Hochwassersicherung, Erweiterung und Gestaltung der Fußgängerzone, Entscheidungen zur Trasse von A30 und B70n, Verlagerung von Betrieben, das aufkommende Immissionsschutzgesetz und der Abstandserlass nötigten uns zu besonderen Anstrengungen (die eingeweihten wissen das) und natürlich auch das GVZ, das wiederum aktuell einer besonderen Neuorientierung bedarf.

Die vorerwähnten Ereignisse waren eingebettet in ein ständiges Bemühen und planerische Gesamtkonzeptionen und planerische Absicherungen.

Für die Aufstellung des ersten gesamtstädtischen Flächennutzungsplanes ist die kommunale Neuordnung historischer Fixpunkt gewesen. Der langwierige Abstimmungs- und Entscheidungsprozess, der bis 1979 dauerte, hatte nicht nur seine Ursache darin, dass die Stadt zusammenwachsen musste, sondern zeitgleich war es wichtig, die Entwicklungsperspektiven der Stadt im damals neuen GEP – 1976 glaube ich, war die Einrichtung des Bezirksplanungsrates – die Einbringung der städtischen Interessen in den GEP „Westliches Münsterland“, die Einbringung der städtischen Interessen bei der Novellierung der Landesentwicklungspläne I bis V. Eine weitere wichtige Grundlage, um eine Kontinuität der Stadtentwicklung in Rheine zu ermöglichen.

Auf stadtinterner Ebene lagen die Schwerpunkte in der Änderung von Innenstadtbebauungsplänen, die früher nur mit einem Satz begründet worden sind aus Gründen der städtebaulichen Ordnung. Die Ansprüche sind gerade auch durch das novellierte Baugesetzbuch – was auch in diese Zeit fällt – stark gestiegen. Die Beteiligung der Bürger wurde sehr massiv gestärkt. Aber mit den Bezirksausschüssen hatten wir ja, wie ich schon sagte, bereits eine Art Praxis in Rheine.

Es folgten dann die Planungen für den Einzelhandel, ab 1980 eine sehr hoch zu schätzende Aktivität, vor allem auch für den Gutachter Herrn Dr. Danneberg und Herrn Dr. Janning. Das war für die Innenstadtentwicklung und den Einzelhandel, die eine sehr enge Verbindung haben, eine wichtige Tat und vor allen Dingen auch in dieser Zeit, die Ansiedlungsversuche von großflächigem Einzelhandel in Rheine abzuwehren, obwohl die rechtlichen Grundlagen noch auf schwachen Füßen standen.

1984 dann die „Rahmenplanung Ost“, die sozusagen als Reaktion auf die Planungsintensität der westlichen Seite folgte und die in weiten Teilen noch nicht umgesetzt wurde, obwohl der Rat einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte.

Die Chronologie der Planungen ließe sich noch umfangreich fortsetzen, ich spare mir sozusagen einen ganzen Abschnitt und Sie haben ja auch schon einiges gesagt. Aber ich möchte sagen, dass die Neunziger Jahre tendenziell von einer gewissen Konsolidierung der Stadtentwicklung geprägt waren. Gleichwohl die Entstehungsgeschichten der Masterplanung, die Sie gerade ja auch angesprochen haben, drückten bereits die Unruhe aus, die Stadt noch entschiedener, nachhaltig und zukunftssicher gestalten zu müssen, um für das neue Jahrtausend gerüstet zu sein.

Diese Aktivität des Dienens und der schweren Masterplanung war nur möglich dadurch, dass auch diese Weitsicht politisch getragen wurde. Man muss herausstellen, dass der Rat mit ungefähr 600.000 DM in der Tat eine planerische Großinvestition getätigt hat. Das muss – glaube ich – in Erinnerung bleiben.

Äußere Anlässe beflügelten die erkennbar notwendige stadtstrategische Neuorientierung, weil die Stadt nacheinander ihren Status als Eisenbahnerstadt, als Textilstadt und in jüngerer Zeit auch als Garnisonsstadt verloren hat. Das provoziert neue strategische Orientierungen, die auch jetzt durch die jüngsten Planungsaktivitäten vorgenommen worden sind.

Wiederum 25 Jahre nach den Siebziger Jahren befindet sich die Stadt in einer Umbruchphase, aus der starke Handlungsimpulse für die Zukunft erwachsen können.

Die Planungs- und Diskussionsgeschehen seit dem Jahr 2000 trägt ihren bekannten Veränderungen Rechnung, indem die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes abgeschlossen und ein integriertes Leitbild und Handlungskonzept auf einen guten Weg gebracht worden ist. Hierbei mitzuwirken, das hätte mir noch viel Spaß gemacht, aber „fallbeilartig“ habe ich mich in den Ruhestand versetzen müssen. Ich mache mir keine Sorgen um die Themen und Projekte, die ich – ich sag’ mal salopp „angezettelt“ habe. Ich vertraue auf die bewährte Führungsmannschaft im Hause, dass die Ideen nicht sofort über Bord gehen und ich muss sagen, ich habe mich gedanklich mit dem Ruhestand arrangiert, vielleicht sogar auch schon ein wenig eingelebt. Aber ich versichere Ihnen – und die Ausführungen von Herrn Dewenter haben mich noch mal angerührt – mit dem Herzen bin ich noch hier.

Ich möchte zum Schluss sagen, die Entwicklung der Stadt war und ist für mich ein persönliches Erlebnis. Ich werde die Entwicklung weiterhin aus einer gewissen Distanz aufmerksam verfolgen und vor allem wünsche ich Ihnen bei Ihren Zukunftsaufgaben das Engagement, das die Stadt verdient. Ich wünsche Ihnen vor allem auch viel Glück zum Wohle unserer Stadt und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.“

 

Die Ausschussmitglieder spenden Beifall.

Herr Dewenter dankt Herrn Teichler für die hochinteressanten Ausführungen und wünscht Herrn Teichler alles Gute.

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