Sitzung: 13.09.2022 Betriebsausschuss "Technische Betriebe Rheine"
1.
Wertstoffhof
Frau Tanja Starke berichtet zum Thema Auswertung der Wartezeiten am Wertstoffhof und erläutert dies anhand einer Präsentation.
Seit Mitte
der 90er Jahre gibt es den Wertstoffhof der TBR an seinem jetzigen Standort am
Bauhof. Mit dem Umbau 2013/2014 erfreut sich dieser steigenden Besucherzahlen.
Zur
Verbesserung des Bürgerservice wurden daher die Öffnungszeiten im September
2020 um einen Samstag im Monat erweitert. Inzwischen hat sich dieser Tag fest
etabliert.
Neben mehr
Bürgerfreundlichkeit, sollten damit auch die Stoßzeiten in der Woche entzerrt
und eine gleichmäßigere Auslastung des Wertstoffhofes erzielt werden. Um genaue
Aussagen zur Frequentierung und den Wartezeiten an der Schranke zum Hof zu
erhalten, wurde im Juni 2021 das LoRoWan-Projekt „Warteschlange Wertstoffhof“
gestartet und insgesamt 12 Bodensensoren im Zufahrtsbereich zum Wertstoffhof
installiert. Diese erfassen seitdem täglich die Standzeiten der PKWs an der
Einfahrt. Die aktuelle Länge der Warteschlange kann online auf der Homepage der
TBR verfolgt werden.
Die
Wartezeiten für den Zeitraum 1.6.2021-31.5.2022 wurden nun erstmalig
ausgewertet. Zudem wurden mit Hilfe des Kassensystems auf dem Wertstoffhof die
durchschnittlichen Besucherzahlen für diesen Zeitraum ermittelt.
Insgesamt
erfolgten von Juni 2021 bis Mai 2022 über 56.000 Anlieferungen. Damit
nutzt theoretisch jeder der rund 40.000 Haushalte in Rheine 1,4 Mal im Jahr den
Wertstoffhof. Der Monatsdurchschnitt lag bei rund 4.700 Anlieferungen und die
Anzahl der Nutzer pro Öffnungstag im Mittel bei 204.
Auffällig
ist, dass die Besuchszahlen in den Monaten Oktober 2021 bis Ende Februar 2022
mit ca. 3.400 Besuchern pro Monat eher gering ausfallen. Ab März 2021 –
beginnend mit der Frühjahrsammlung für Baum- und Strauchschnitt - steigen die
Zahlen rapide an. Hochsaison ist in den Monaten Juli 2021 bis September 2021
mit durchschnittlich 6.300 Anlieferungen im Monat. Das entspricht über 260
Nutzern pro Tag.
Unter der
Woche wird der Wertstoffhof von den Bürgern annähernd gleich intensiv genutzt.
Lediglich freitags liegen die Besucherzahlen, da viele Bürger früher Feierabend
haben, mit durchschnittlich 276 Anliefern geringfügig über dem allgemeinen
Tagesmittelwert.
Vergleicht
man die Samstage, ist deutlich zu erkennen, dass der 1. Samstag im Monat mit
Sondermüllannahme mit durchschnittlich 163 Besuchern pro Öffnungstag wesentlich
höher frequentiert ist als der 3. Samstag im Monat.
Klar
erkennbar ist auch hier, dass in den Sommermonaten – insbesondere in den Ferien
– der Wertstoffhof besonders intensiv genutzt wird. Zeitweise liegen die
Besucherzahlen an Samstagen in dieser Zeit mit über 350 Anlieferungen weit über
den doppelten Durchschnittswerten.
Hauptbesuchszeiten
sind in der Woche vormittags zwischen 10:00 und 11:00 Uhr und nachmittags gegen
14:00 Uhr sowie Freitagnachmittags. An den Samstagen herrscht aufgrund der
verkürzten Öffnungszeiten durchgehend von 9:00 – 11:00 Uhr großer Andrang.
Vereinzelt
kommt es hierbei zu Rückstau an der Schranke und Kasse, was zu Wartezeiten von
über 20 Minuten führen kann. Außerhalb der Stoßzeiten liegt die Wartezeit in
der Regel unter 6 Minuten. Im Tagesmittel nicht länger als max.10 Minuten.
Fazit:
Die
Auswertung zeigt, dass der Wertstoffhof insgesamt gut angenommen wird und sich
die Anlieferungen im Allgemeinen gleichmäßig über die Woche verteilen. Bei den
Öffnungszeiten ist erkennbar, dass die Hauptanlieferungszeiten vormittags
zwischen und 10:00 und 11:00 Uhr sowie nachmittags gegen 14:00 Uhr liegen. Eine
Änderung der Öffnungszeiten ist aktuell nicht erforderlich.
Durch die
gleichmäßige Auslastung und Verteilung der Anliefervorgänge sind derzeit keine
weiteren Änderungen der Öffnungszeiten vorgesehen.
Lediglich der 3. Samstag im Monat ist noch etwas schwach besucht und soll
über Öffentlichkeitsarbeit weiter beworben werden.
Herr Jens Krage merkt an, dass die Öffnungszeiten u. a. in Bing nicht aktuell sind und bittet um Aktualisierung.
2.
Vorstellung Herr Gerald Schneege als Nachfolger des Fachbereichsleiters
Grün Herr Uwe Neubert, der zum 31.12.2022 in den Ruhestand geht.
Herr Gerald Schneege ist 46 Jahre alt,
verheiratet, hat 4 Kinder und ist wohnhaft in Rheine. Er hat eine Ausbildung
zum Landschaftsgärtner absolviert, im Anschluss daran Landschaftsbau und
Freiraumplanung mit Schwerpunkt Baubetrieb studiert und war anschließend 10
Jahre in der freien Wirtschaft beschäftigt. Seit 2014 ist er bei den
Technischen Betrieben in Rheine im Fachbereich Grün tätig. Dort ist er zurzeit
für die Bereiche Rasenpflege, Beetpflege rechts der Ems, Spielplätze und
Baumpflege zuständig.
3.
Zum Thema Eichenprozessionsspinner berichtet Herr Schneege wie folgt:
Wie im Jahr 2021 wurde auch in diesem
Jahr der Eichenprozessionsspinner durch Absaugen und Besprühen mit dem
zugelassenen Bakterienpräparat „Foray-ES“ bekämpft. Durch das kühle und feuchte
Frühjahr haben sich die Raupen später entwickelt. Die ersten vereinzelten
Nester wurden erst Mitte Mai gesichtet. In diesem Jahr war die Kontrolle
schwieriger, da die Nester kleiner waren als in 2021 und sich höher in den
Baumkronen befanden. Dadurch war auch das Absaugen schwieriger, da für das
Absaugteam ein erhöhter „Suchaufwand“ im Baum notwendig war.
Von den ca. 9000 Eichen in Rheine
wurden 7000 Bäume kontrolliert. Etwa 2000 Bäume wurden mit dem Biozid
behandelt, bis Anfang August wurden ca. 1600 Bäume abgesaugt. Das Absaugen
wurden von zwei Teams durchgeführt, ein TBR-Team und ein Team einer
beauftragten Firma. Jedes Team besteht aus zwei Mitarbeitern das mit einem 27
Meter Hubsteiger unterwegs ist. Die Fremdfirma wird noch bis Mitte August im
Einsatz sein, beseitigt aber schon zwischendurch Gefahrenstellen durch Totholz.
Bis zu der 33. KW ist nur noch ein Team der TBR mit einem gemieteten 30 Meter
Steiger unterwegs, und beseitigen noch “Rest-Nester“. So ist gewährleistet,
dass Nester die zu Schulbeginn noch an Schulen oder Spielplätzen gesichtet
werden, unverzüglich beseitigt werden können.
Als Fazit lässt sich sagen, dass der
Befall erneut leicht rückläufig ist.
Der Einsatz des eigenen Sprühgerätes
an den Hotspots hat sich als erfolgreich erwiesen. Dort wo gespritzt wurde ist
kaum Befall festzustellen. Das gezielte Spritzen und das konsequente Absaugen
in der Vergangenheit scheint Erfolg zu haben, um die Vermehrung der Raupen für
die Folgejahre zu mindern.
Das Anbringen von 50 Fledermauskästen
im Stadtgebiet könnte dazu geführt haben, dass sich mehr Fledermäuse ansiedeln,
die dann die ausschlüpfenden Falter beseitigen, bevor diese eine neue Eiablagen
tätigen können. Genau lässt sich das aber nicht belegen.
Die Kosten für das Spritzen der Eichen
beliefen sich in den beiden letzten Jahren jeweils auf ca. 20 T€. Der
Mehraufwand durch die zusätzliche Person zum Bedienen des Sprühgerätes war
gering und beträgt ca. 1.200,00 Euro, so dass ca. 18.000,00 Euro durch den
Einsatz eines eigenen Gerätes eingespart werden konnten
Ein weiterer Vorteil war, dass das
Gerät bei optimalen Witterungsbedingungen eingesetzt werden konnte.
Planung der Bekämpfung des
Eichenprozessionsspinners für 2023:
Da ein deutlicher Einbruch der
Eichenprozessionsspinner-Population nicht zu erwarten ist werden auch in den
nächsten Jahren Biozid-Einsätze nötig sein werden.
Nach dem erstmaligen Einsatz im Jahr
2022 werden für das Jahr 2023 noch einige Optimierungen vorgenommen, so dass
der Einsatz noch effektiver gestaltet werden kann. So sind die qualifizierten
Mitarbeiter der TBR wieder in der Lage, bei optimalen Witterungsbedingungen,
zum richtigen Zeitpunkt des Blattaustriebes tätig zu werden.
4.
Eine Anfrage nach 24 GO NRW bezüglich Altpapierentsorgung die vom HFA an uns verwiesen wurde, wird ordnungsgemäß beantwortet.
5.
Eine Anfrage aus dem Bau- und Mobilitätsausschuss zur Baumaßnahme Hörstkamp wird ebenfalls beantwortet.