Zu 4.1         Jugendfreizeitfläche:

 

Frau Wiggers informiert, dass im letzten Jugendhilfeausschuss am 7. Juni 2023 der Freizeitflächenbedarfsplan vorgestellt und unter einem weiteren Punkt vereinbart worden sei, dass die Verwaltung für die nächste Jugendhilfeausschusssitzung die weitere Vorgehensweise zur Planung einer Freizeitanlage vorlegen solle. Dazu plane sie, eine Initiativgruppe mit verschiedenen Akteuren zu gründen, um Ideen zu sammeln, nach einer geeigneten Fläche zu suchen und einen Zeitplan zur erstellen.

 

Sie gibt an, dass die Verwaltung eine gemeinsame Tagesreise zu unterschiedlichen Freizeitanlagen durchführen wolle, beginnend mit Dortmund, und bittet um Terminvorschläge. Mit den erworbenen Erkenntnissen könne eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und die flächen- und kostenmäßige Größenordnung entwickelt werden.

 

Weiter informiert sie, dass der Anbieter der mobilen Pumptrackanlage kostenlose Entwürfe für eine feste Pumptrackanlage in verschiedenen Größen erstellt habe (Anlage 1).

 

Frau Möllers stellt die groben Entwürfe auf der Beispielfläche beim FCE vor, die als erste Vorplanung mit einer Pumptrackanlage versehen worden seien. Die Preisangaben würden der Vorstellung der preislichen Dimensionen dienen und könnten nicht als Grundlage angesehen werden. Gebaut werden solle letztendlich eine Jugendfreizeitanlage mit verschiedenen Möglichkeiten. Die vielen Grünflächen neben den asphaltierten Fahrflächen würden Raum und Platz für andere Anlagen ermöglichen. Die Eckdaten:

 

·         1. Entwurf: Kleine Pumptrackanlage, 6.000 m² Fläche, 350.000 Euro Kosten. Neben Start- und Endpunkt hat die Anlage ein paar Kurven, u. a. eine Steilkurve.

·         2. Entwurf: Mittlere Lösung, 7.000 bis 8.000 m², 500.000 Euro. Die Anlage hat mehr Fläche und ein paar interessantere Kurven für geübte Fahrende (orange eingezeichnet).

·         3. Entwurf: Große Lösung, 10.000 m², 750.000 Euro. Bei längeren geraden Strecken in Wellenform können die Fahrenden durch ihre „Pump-Bewegungen“ höhere Geschwindigkeiten erreichen.

 

Durch verschiedene durchgeführte Beteiligungsformate sei klar geworden, dass junge Menschen sich ein bisschen mehr als eine Pumptrackanlage wünschen würden. Große Themen seien Flächen oder Wiesen für Skateboard, Basketball, Volleyball, Spikeball (Ähnlichkeit mit Volleyball: Der Ball wird auf ein Netz/Trampolin am Boden geworfen; der Gegner soll ihn nicht auffangen können), Slackline (Balancieren auf einem dünnen Gurtband), Calisthenics (Krafttraining, welches das eigene Körpergewicht als Widerstand nutzt.) und für andere zum Spielen aufzubauende Dinge oder einfach zum „Abhängen“.

 

Junge Stuntscooter-Fahrer(innen) aus Rheine würden nach Mettingen fahren und wünschten sich so etwas auch in Rheine. Für die zu den Pumptrackern in Konkurrenz stehenden über Erdhügeln fahrenden Dirtbikern, gebe es eine Anlage in Ibbenbüren. Dort gebe es auch eine kleine Pumptrack- und Calisthenics-Anlage sowie einen Skateplatz, die auf der größeren Outdoorfläche am Aasee geschaffen worden seien.

 

Herr Schomaker schlägt vor, aufgrund der Entfernung Telgte statt Dortmund zu besuchen. Dort gäbe es eine Bike- und eine in diesem Jahr eröffnete Ninja-Anlage auf einer Fläche von ungefähr 16 x 25 Metern, welche für die nicht ganz so jungen Menschen ausgelegt sei. Zudem glaubt er, dass Dortmund nicht bedienbare Begehrlichkeiten wecken könnte.

 

Herr Krage stimmt dem Gesagten von Herrn Schomaker zu.

 

Herr Lammers gibt an, dass er an die nicht so geringe Investition und den Haushalt 2024 denke. Er könne sich so eine Anlage vorstellen, wenn auf Dauer mit vielen Menschen aus verschiedenen Altersschichten zu rechnen sei.

 

Frau Wiggers antwortet, da die Anlage für verschiedene Gruppen errichtet werden solle, dass schätzungsweise 30 % der Rheiner Kinder und Jugendlichen diese nutzen würden.

 

Herr Gausmann schildert, dass sich eine Jugendfreizeitanlage deutlich von Spielplätzen unterscheide und Anziehungspunkt für Jugendliche und eine Standortstärkung bedeuten würde. Die mobile Mini-Anlage am Stadion werde intensiv genutzt. Erst wenn die Dimensionen der unterschiedlichen Angebotsformen zur Verfügung stehen würden, könne die Frage, was es der Stadt Rheine wert sein werde, beantwortet werden. Er geht davon aus, dass sich das Pumptracken genauso wie das Skateboarden über Generationen hinweg halten werde, zumal dieser Sport bis ins hohe Alter betrieben werden könne.

 

Herr Krage ist der Meinung, dass Rheine mit einer Freizeitanlage einen Anreiz für die sich immer weniger bewegenden Kinder und Jugendlichen schaffen würde, ihre Zeit dort sinnvoller zu verbringen, anstatt anderweitig aus Langeweile Vandalismus zu begehen.

 

Frau Wiggers kündigt an, dass nach Fördermitteln gesucht und Akquise für Spendenmittel betrieben werde, da diese Summe nicht allein aus dem Haushalt gestemmt werden könne.

 

Herr Beckmann schlägt vor, dass die Reise erst geplant werden solle, wenn eine Fläche festgelegt, die Initiativgruppe gebildet sowie die Haushalts- und Fördermittel geklärt worden seien. Dann könne über Telgte oder Dortmund als Reiseziel sowie die nächsten Schritte entschieden werden.

 

Herr Gausmann widerspricht, weil die Höhe der Haushaltsmittel unbekannt und eine Realisierung in 2024 nicht möglich sei. Bei einer Kombinationsanlage müsse nach gemeinsamen Synergien der verschiedenen Jugendszenen, die jeweils bestimmte Größenordnung und Befindlichkeiten hätten, geschaut werden. Bei einer gemeinsamen Bereisung mit den Jugendlichen der Projektgruppe in Kontakt zu treten und ein Gefühl zu entwickeln, was denkbar oder wünschenswert wäre und in welche Richtung es gehen solle, sehe er als Partizipation an.

 

Frau Leskow regt an, nachdem sich die Initiativgruppe zusammengesetzt habe, ein bis drei Terminvorschläge zu unterbreiten.

 

 

Zu 4.2                   Spielplatzpaten

 

Frau Wiggers informiert, dass das Konzept „Spielplatzpaten“ aufgrund personeller Vakanzen noch nicht erstellt worden sei.

 

Herr Schneege erklärt, dass die TBR die Spielplätze alle zwei Wochen kontrollieren. Die Spielplatzpatin/der -pate sollte zwischendurch ein „Auge“ auf den Spielplatz halten, für den sie/er Patin/Pate sei und bei Defekten oder herumliegendem Müll die TBR telefonisch informieren, damit das umgehend beseitigt werden könne.

 

Herr Lammers ergänzt, dass Paten eine positive Wirkung für die Allgemeinheit der Stadt hätten, auch auf die Jugendlichen, wenn diese verantwortungsvollen Personen auf Spielplätzen und Freizeitflächen vorbeischauen und Scherben, Dreck, Randale und Lärm melden würden.

 

Herr Beckmann befürwortet das Gesagte und informiert, dass über die Rheiner Ereignis-App auch Spielplätze gemeldet werden könnten (Über den Rheiner Ereignismelder können Schäden, Verschmutzung oder Gefahrenquellen im öffentlichen Raum gemeldet werden. Die App kann sowohl über die städtische Homepage [www.rheine.de/emsrheine], sowie die Internetseiten der Stadtwerke [www.stadtwerke-rheine.de] und der Technischen Betriebe [www.tbrheine.de] aufgerufen werden.).

 

Herr Schneege fügt hinzu, dass die App den Standort zu der Meldung hinterlegen würde. Falls jemand die Meldung von einem anderen Ort absetzen würde, müsste unbedingt der Spielplatzname mit angegeben werden. Die Spielplatzpaten sollten auch nicht direkt mit den Jugendlichen in Konflikt treten, sondern sich später bzw. am nächsten Tag den Spielplatz anschauen und bei Bedarf eine Meldung machen.

 

Frau Leskow gibt an, dass es vor fast zehn Jahren die ersten Spielplatzpaten gegeben habe und dies gut funktioniert hätte. Wenn zurzeit irgendwas an einem Hauenhorster Spielplatz nicht in Ordnung sei, bekomme sie gelegentlich die Anrufe und werde gebeten, diese Meldungen weiterzugeben. Künftig werde sie die meldenden Personen über diese App informieren.

 

 

Zu 4.3                   Inklusives Spielen (barrierefreie Mittel)

 

Frau Wiggers informiert, dass auf größeren neuen oder zu renovierenden Spielflächen mindestens ein inklusives Gerät, z. B. ein unterfahrbarer Sandspieltisch, errichtet werden solle. Ein inklusives Spielgerät sei auf dem großen renovierten Spielplatz an der Nadigstraße aufgebaut worden, und auch bei der Eschendorfer Aue werde inklusives Spielen mit im Vordergrund stehen. Der Seniorenbeirat und der Beirat für Menschen mit Behinderung würden weiterhin hinzugezogen.

 

Herr Gausmann ergänzt, dass die Verwaltung für die politischen Haushaltsplanberatungen vorschlagen werde, die barrierefreien Mittel aus dem Fachbereich 5, rund 90.000 Euro, in den Dezernatsbereich II zu übertragen. Damals seien die Mittel für die Herstellung von Barrierefreiheit in Altbauten angedacht gewesen. Das sei nun überall gegeben und alle Neubauten seien im Rahmen der DIN barrierefrei abzubilden.

 

Auf die Frage von Frau Leskow antwortet Herr Gausmann, dass es bislang eine seniorengerechte Freizeitfläche, den Bewegungsparkour an der Ems, geben würde. Dieser Parkour sei nicht aus dem Spielplatzetat, sondern aus Spendenmitteln und Mitteln der Seniorenarbeit finanziert worden. Künftig werde vermutlich nur noch in einer Freizeitflächenkategorie gedacht, die für Kinder, Jugendliche, Behinderte, Seniorinnen und Senioren usw. zusammen ausgelegt sei. Deshalb stelle sich nicht Frage, ob die Mittel aus der Seniorenarbeit dazu zunehmen, sondern nach einer intelligenten Mittelverteilung für Freizeitflächen.