Sitzung: 07.08.2023 Unterausschuss Freizeitflächen
Zu 4.1 Jugendfreizeitfläche:
Frau Wiggers
informiert, dass im letzten Jugendhilfeausschuss am 7. Juni 2023 der
Freizeitflächenbedarfsplan vorgestellt und unter einem weiteren Punkt
vereinbart worden sei, dass die Verwaltung für die nächste Jugendhilfeausschusssitzung
die weitere Vorgehensweise zur Planung einer Freizeitanlage vorlegen solle.
Dazu plane sie, eine Initiativgruppe mit verschiedenen Akteuren zu gründen, um
Ideen zu sammeln, nach einer geeigneten Fläche zu suchen und einen Zeitplan zur
erstellen.
Sie gibt an,
dass die Verwaltung eine gemeinsame Tagesreise zu unterschiedlichen
Freizeitanlagen durchführen wolle, beginnend mit Dortmund, und bittet um
Terminvorschläge. Mit den erworbenen Erkenntnissen könne eine
Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und die flächen- und kostenmäßige
Größenordnung entwickelt werden.
Weiter
informiert sie, dass der Anbieter der mobilen Pumptrackanlage kostenlose
Entwürfe für eine feste Pumptrackanlage in verschiedenen Größen erstellt habe (Anlage 1).
Frau Möllers
stellt die groben Entwürfe auf der Beispielfläche beim FCE vor, die als erste
Vorplanung mit einer Pumptrackanlage versehen worden seien. Die Preisangaben
würden der Vorstellung der preislichen Dimensionen dienen und könnten nicht als
Grundlage angesehen werden. Gebaut werden solle letztendlich eine
Jugendfreizeitanlage mit verschiedenen Möglichkeiten. Die vielen Grünflächen
neben den asphaltierten Fahrflächen würden Raum und Platz für andere Anlagen
ermöglichen. Die Eckdaten:
·
1.
Entwurf: Kleine Pumptrackanlage, 6.000 m² Fläche, 350.000 Euro Kosten. Neben
Start- und Endpunkt hat die Anlage ein paar Kurven, u. a. eine Steilkurve.
·
2.
Entwurf: Mittlere Lösung, 7.000 bis 8.000 m², 500.000 Euro. Die Anlage hat mehr
Fläche und ein paar interessantere Kurven für geübte Fahrende (orange
eingezeichnet).
·
3.
Entwurf: Große Lösung, 10.000 m², 750.000 Euro. Bei längeren geraden Strecken
in Wellenform können die Fahrenden durch ihre „Pump-Bewegungen“ höhere
Geschwindigkeiten erreichen.
Durch
verschiedene durchgeführte Beteiligungsformate sei klar geworden, dass junge
Menschen sich ein bisschen mehr als eine Pumptrackanlage wünschen würden. Große
Themen seien Flächen oder Wiesen für Skateboard, Basketball, Volleyball,
Spikeball (Ähnlichkeit mit Volleyball:
Der Ball wird auf ein Netz/Trampolin am Boden geworfen; der Gegner soll ihn
nicht auffangen können), Slackline
(Balancieren auf einem dünnen Gurtband), Calisthenics (Krafttraining, welches das eigene Körpergewicht als Widerstand nutzt.)
und für andere zum Spielen aufzubauende Dinge oder einfach zum „Abhängen“.
Junge
Stuntscooter-Fahrer(innen) aus Rheine würden nach Mettingen fahren und
wünschten sich so etwas auch in Rheine. Für die zu den Pumptrackern in
Konkurrenz stehenden über Erdhügeln fahrenden Dirtbikern, gebe es eine Anlage
in Ibbenbüren. Dort gebe es auch eine kleine Pumptrack- und Calisthenics-Anlage
sowie einen Skateplatz, die auf der größeren Outdoorfläche am Aasee geschaffen
worden seien.
Herr Schomaker
schlägt vor, aufgrund der Entfernung Telgte statt Dortmund zu besuchen. Dort
gäbe es eine Bike- und eine in diesem Jahr eröffnete Ninja-Anlage auf einer
Fläche von ungefähr 16 x 25 Metern, welche für die nicht ganz so jungen
Menschen ausgelegt sei. Zudem glaubt er, dass Dortmund nicht bedienbare
Begehrlichkeiten wecken könnte.
Herr Krage
stimmt dem Gesagten von Herrn Schomaker zu.
Herr Lammers
gibt an, dass er an die nicht so geringe Investition und den Haushalt 2024
denke. Er könne sich so eine Anlage vorstellen, wenn auf Dauer mit vielen Menschen
aus verschiedenen Altersschichten zu rechnen sei.
Frau Wiggers
antwortet, da die Anlage für verschiedene Gruppen errichtet werden solle, dass
schätzungsweise 30 % der Rheiner Kinder und Jugendlichen diese nutzen würden.
Herr Gausmann
schildert, dass sich eine Jugendfreizeitanlage deutlich von Spielplätzen
unterscheide und Anziehungspunkt für Jugendliche und eine Standortstärkung
bedeuten würde. Die mobile Mini-Anlage am Stadion werde intensiv genutzt. Erst
wenn die Dimensionen der unterschiedlichen Angebotsformen zur Verfügung stehen
würden, könne die Frage, was es der Stadt Rheine wert sein werde, beantwortet
werden. Er geht davon aus, dass sich das Pumptracken genauso wie das
Skateboarden über Generationen hinweg halten werde, zumal dieser Sport bis ins
hohe Alter betrieben werden könne.
Herr Krage ist
der Meinung, dass Rheine mit einer Freizeitanlage einen Anreiz für die sich
immer weniger bewegenden Kinder und Jugendlichen schaffen würde, ihre Zeit dort
sinnvoller zu verbringen, anstatt anderweitig aus Langeweile Vandalismus zu
begehen.
Frau Wiggers
kündigt an, dass nach Fördermitteln gesucht und Akquise für Spendenmittel
betrieben werde, da diese Summe nicht allein aus dem Haushalt gestemmt werden
könne.
Herr Beckmann
schlägt vor, dass die Reise erst geplant werden solle, wenn eine Fläche
festgelegt, die Initiativgruppe gebildet sowie die Haushalts- und Fördermittel
geklärt worden seien. Dann könne über Telgte oder Dortmund als Reiseziel sowie
die nächsten Schritte entschieden werden.
Herr Gausmann
widerspricht, weil die Höhe der Haushaltsmittel unbekannt und eine Realisierung
in 2024 nicht möglich sei. Bei einer Kombinationsanlage müsse nach gemeinsamen
Synergien der verschiedenen Jugendszenen, die jeweils bestimmte Größenordnung
und Befindlichkeiten hätten, geschaut werden. Bei einer gemeinsamen Bereisung
mit den Jugendlichen der Projektgruppe in Kontakt zu treten und ein Gefühl zu
entwickeln, was denkbar oder wünschenswert wäre und in welche Richtung es gehen
solle, sehe er als Partizipation an.
Frau Leskow
regt an, nachdem sich die Initiativgruppe zusammengesetzt habe, ein bis drei
Terminvorschläge zu unterbreiten.
Zu 4.2 Spielplatzpaten
Frau Wiggers
informiert, dass das Konzept „Spielplatzpaten“ aufgrund personeller Vakanzen
noch nicht erstellt worden sei.
Herr Schneege
erklärt, dass die TBR die Spielplätze alle zwei Wochen kontrollieren. Die
Spielplatzpatin/der -pate sollte zwischendurch ein „Auge“ auf den Spielplatz
halten, für den sie/er Patin/Pate sei und bei Defekten oder herumliegendem Müll
die TBR telefonisch informieren, damit das umgehend beseitigt werden könne.
Herr Lammers
ergänzt, dass Paten eine positive Wirkung für die Allgemeinheit der Stadt
hätten, auch auf die Jugendlichen, wenn diese verantwortungsvollen Personen auf
Spielplätzen und Freizeitflächen vorbeischauen und Scherben, Dreck, Randale und
Lärm melden würden.
Herr Beckmann
befürwortet das Gesagte und informiert, dass über die Rheiner Ereignis-App auch Spielplätze gemeldet werden könnten (Über den Rheiner Ereignismelder können
Schäden, Verschmutzung oder Gefahrenquellen im öffentlichen Raum gemeldet
werden. Die App kann sowohl über die städtische Homepage [www.rheine.de/emsrheine],
sowie die Internetseiten der Stadtwerke [www.stadtwerke-rheine.de]
und der Technischen Betriebe [www.tbrheine.de] aufgerufen werden.).
Herr Schneege
fügt hinzu, dass die App den Standort zu der Meldung hinterlegen würde. Falls
jemand die Meldung von einem anderen Ort absetzen würde, müsste unbedingt der
Spielplatzname mit angegeben werden. Die Spielplatzpaten sollten auch nicht
direkt mit den Jugendlichen in Konflikt treten, sondern sich später bzw. am
nächsten Tag den Spielplatz anschauen und bei Bedarf eine Meldung machen.
Frau Leskow
gibt an, dass es vor fast zehn Jahren die ersten Spielplatzpaten gegeben habe
und dies gut funktioniert hätte. Wenn zurzeit irgendwas an einem Hauenhorster
Spielplatz nicht in Ordnung sei, bekomme sie gelegentlich die Anrufe und werde
gebeten, diese Meldungen weiterzugeben. Künftig werde sie die meldenden
Personen über diese App informieren.
Zu 4.3 Inklusives
Spielen (barrierefreie Mittel)
Frau Wiggers
informiert, dass auf größeren neuen oder zu renovierenden Spielflächen
mindestens ein inklusives Gerät, z. B. ein unterfahrbarer Sandspieltisch,
errichtet werden solle. Ein inklusives Spielgerät sei auf dem großen
renovierten Spielplatz an der Nadigstraße aufgebaut worden, und auch bei der
Eschendorfer Aue werde inklusives Spielen mit im Vordergrund stehen. Der
Seniorenbeirat und der Beirat für Menschen mit Behinderung würden weiterhin
hinzugezogen.
Herr Gausmann
ergänzt, dass die Verwaltung für die politischen Haushaltsplanberatungen
vorschlagen werde, die barrierefreien Mittel aus dem Fachbereich 5, rund 90.000
Euro, in den Dezernatsbereich II zu übertragen. Damals seien die Mittel für die
Herstellung von Barrierefreiheit in Altbauten angedacht gewesen. Das sei nun
überall gegeben und alle Neubauten seien im Rahmen der DIN barrierefrei
abzubilden.
Auf die Frage von Frau Leskow antwortet Herr Gausmann, dass es bislang eine seniorengerechte Freizeitfläche, den Bewegungsparkour an der Ems, geben würde. Dieser Parkour sei nicht aus dem Spielplatzetat, sondern aus Spendenmitteln und Mitteln der Seniorenarbeit finanziert worden. Künftig werde vermutlich nur noch in einer Freizeitflächenkategorie gedacht, die für Kinder, Jugendliche, Behinderte, Seniorinnen und Senioren usw. zusammen ausgelegt sei. Deshalb stelle sich nicht Frage, ob die Mittel aus der Seniorenarbeit dazu zunehmen, sondern nach einer intelligenten Mittelverteilung für Freizeitflächen.