Sitzung: 13.06.2006 Haupt-, Digital- und Finanzausschuss
Beratungsergebnis: geändert beschlossen
Vorlage: 254/06
Herr Lütkemeier
bezieht sich auf die gestrige Fraktionsvorsitzendenbesprechung und erklärt,
dass im Jahre 2001 Stiftungsmittel für das Kloster Bentlage in den Haushalt
eingestellt worden seien, von denen noch ca. 60.000,00 € zur Verfügung stünden.
Nach den Vorgaben des NKF sei dies kein bilanzierungsfähiger Posten. Der
jeweilige Mittelabfluss stelle Aufwand dar, der in den Ergebnisplan eingehe.
Wenn also die städtische Unterstützung weiter fortgesetzt werden solle, müsse
jährlich ein Betrag von 10.000,00 € im Ergebnisplan zur Verfügung gestellt
werden.
Bezüglich der
Personalkostenreduzierung erklärt Herr Lütkemeier, dass die Verwaltung die im
Rahmen der Eckdatenvorgaben beschlossenen 100.000,00 € versuchen werde
einzusparen. Das bedeute, dass der in der Vorlage genannte Betrag in einer
Summe um 100.000,00 € zu kürzen sei, ohne dass die Verwaltung heute schon sagen
könne, wie und wo dieser Betrag eingespart werden könne. Die Verwaltung könne
daher heute nur die Zusicherung geben, dass sie bemüht sei, jede sich bietende
Gelegenheit zur Personalkostenreduzierung umzusetzen, was allerdings schwierig
sei, da die Personalkosten auf der Grundlage der bei der Stadtverwaltung Rheine
beschäftigten Bediensteten ermittelt worden seien und insofern grundsätzlich
keinen Spielraum beinhalten würden.
Bezüglich der
Kostenfestschreibung für die Stadtbücherei trägt Herr Dr. Kratzsch den Inhalt
des als Anlage 2 dieser Niederschrift beigefügten Schriftstückes vor.
Anschließend stellt
Herr Niehues fest, dass man sich die Aufregungen in der gestrigen
Fraktionsvorsitzendenbesprechung hätte sparen können, wenn die Verwaltung den
soeben von Herrn Lütkemeier vorgetragenen Vorschlag im Vorfeld schon
unterbreitet hätte. Die Aussage von Herrn Lütkemeier, dass die Personalkosten
auf der Grundlage der bei der Stadt Rheine beschäftigten Mitarbeiter ermittelt
worden seien, sei aber nicht ganz korrekt, denn in dem Betrag von 33 Mio. €
seien auch Kosten für befristete Arbeitsverträge sowie für solche, die noch
abgeschlossen werden sollten und für die sonstigen im nichtöffentlichen Teil
vorgeschlagenen Stellenbesetzungen enthalten.
In der letzten Sitzung
des Haupt- und Finanzausschusses am 30. Mai 2006 sei darüber hinaus unter dem
Tagesordnungspunkt 5 eine 0,5-Stelle für die Außenstelle Mesum eingespart
worden. Die hierdurch eingesparten Personalkosten seien aber noch im Budget
enthalten, was für ihn unerklärlich sei. Gleiches gelte für die gestrichene
Stelle des Leiters im Fachbereich 4 sowie für die 0,48-Stelle in der
Information/Telefonzentrale des Fachbereiches 7. Ferner würden sich Personalkostenreduzierungen
ergeben durch die erst im nächsten Jahr zu besetzenden Stellen für die Leitung
der Volkshochschule/Musikschule und der Planungsverwaltung. All diese
Einsparungen seien schon eine gute Basis, um die vorgegebene
Personalkosteneinsparung von 100.000,00 € im Jahr 2006 zu erreichen.
Trotz der Ausführungen
von Herrn Dr. Kratzsch zur Kostenfestschreibung bei der Stadtbücherei bleibe
die CDU-Fraktion bei den vorgegebenen 1,8 Mio. €.
Mit der nachträglichen
Ausweisung der Stiftungsmittel für das Kloster Bentlage sei die CDU-Fraktion
einverstanden.
Ferner weist Herr
Niehues darauf hin, dass der Sportausschuss beschlossen habe, zusätzlich
44.000,00 € für die Sanierung von Vereinssportanlagen bereitzustellen. Diese
würden ebenfalls in der Zusammenfassung der Verwaltung fehlen.
Herr Lütkemeier
erwidert auf die Ausführungen von Herrn Niehues zu den
Personalkosteneinsparungen, dass zum Beispiel die Stelle des
Fachbereichsleiters „Finanzen“ nicht im Personalkostenbudget für das Jahr 2006
enthalten gewesen sei, weil die Stelle hätte verwaltungsintern ausgeschrieben
und besetzt werden sollen. Es wäre beabsichtigt gewesen, die so freigezogene
Stelle nicht wieder zu besetzen.
Herr Niehues
entgegnet, dass Herr Lütkemeier in der letzten HFA-Sitzung anders argumentiert
hätte. Im Übrigen seien die Kosten der Fachbereichsleiterstelle höher als die
jetzige Stelle des möglichen Stelleninhabers.
Frau Dr. Kordfelder
ist sich sicher, dass zu dieser Stelle keine anders lautende Aussage von Herrn
Lütkemeier in der letzten HFA-Sitzung gemacht worden sei, denn die jetzige
Aussage entspreche der bisherigen Verwaltungspraxis.
Herr Toczkowski
bezieht sich auf die Ausführungen von Herrn Dr. Kratzsch, die für die
SPD-Fraktion durchaus nachvollziehbar seien, denn die von der CDU-Fraktion
gewünschte Kostenfestschreibung sei nicht im Sinne der Sache, sondern ein
Rückschritt was die Qualität der neuen Stadtbücherei angehe. Daher schlage die
SPD-Fraktion vor, auf den Grundsatzbeschluss zurückzugreifen, der 2,8 Mio. €
für Umbaumaßnahmen und Einrichtungsgegenstände vorgesehen habe.
Ferner spricht sich
Herr Toczkowski dafür aus, dass unmittelbar nach den Sommerferien in den
Ausschüssen über die Ziele und Kennzahlen für den Haushaltsplan 2007 gesprochen
werden solle. Er bittet die Verwaltung, die entsprechenden Vorschläge
rechtzeitig vorzulegen.
Herr Wilp plädiert
dafür, künftig die Zusammensetzung des Personalkostenbudgets für die
Ausschussmitglieder nachvollziehbar aufzuschlüsseln, damit jeder erkenne, was
darin enthalten sei. Durch die Reduzierung des Personalkostenbudgets um
100.000,00 € für das Jahr 2005 müsse die
Verwaltung jetzt genau abwägen, ob sie alle freien Stellen wiederbesetzen
wolle. Die CDU-Fraktion werde jedenfalls präzise beobachten, ob die Verwaltung
mit dem reduzierten Budget handlungsfähig bleibe.
Frau Dr. Kordfelder
erinnert daran, dass sie bei der Einbringung des Haushaltsplanes bereits
erläutert habe, was mit dem Personalkostenbudget abgedeckt sei. Nicht darin
enthalten seien zum Beispiel Tariferhöhungen, die seit Jahren durch die
Verwaltung aufgefangen würden. Die Verwaltung werde jedenfalls im Rahmen der
Quartalsberichte über die Entwicklung der Personalkosten informieren.
Herr Ortel stellt
fest, dass der Kämmerer in der heutigen Sitzung nur erklärt habe, dass die
Verwaltung versuchen werde, die 100.000,00 € im Personalkostenbudget
einzusparen; einen konkreten Einsparvorschlag habe er jedoch nicht
unterbreitet. Wenn das der CDU-Fraktion ausreiche, solle schnellstens hierüber
abgestimmt werden. Gleiches gelte auch für die Reduzierung des Stellenplanes um
2,5 Sozialarbeiterstellen, die nur zur Außendarstellung geeignet sei,
tatsächlich aber keine Auswirkungen haben werde.
Herr Lütkemeier stellt
nochmals klar, dass die Verwaltung vorschlage, die Gesamtpersonalaufwendungen
um 100.000,00 € zu reduzieren. Die Verwaltung werde sich bemühen, diese
Einsparung zu erreichen, denn dieser Betrag sei nicht stellen- oder
personenscharf ermittelt worden. Die Verwaltung wisse im Moment nicht, wie sie
diesen Betrag einsparen solle.
Herr Niehues erinnert
daran, dass Herr Lütkemeier in der gestrigen Fraktionsvorsitzendenbesprechung
nicht bereit gewesen sei, diesen Betrag in einer Summe
– wie soeben geschehen – einzusparen. Die Bemühungen des Kämmerers, diesen
Betrag auch tatsächlich einzusparen, werde ihm seitens der CDU-Fraktion
unterstellt.
Herr Lütkemeier führt
weiter aus, dass im Personalkostenbudget weder tarifliche noch strukturelle
Steigerungen enthalten seien, auch nicht für Folgejahre. Um zu einer Lösung in der
Sache zu kommen, habe er diesen Einsparvorschlag unterbreitet, wobei er aber
deutlich darauf hinweisen wolle, dass sich Ende des Jahres vielleicht doch
herausstellen werde, dass er nicht umsetzbar gewesen sei.
Bezüglich der von
Herrn Niehues angesprochenen 44.000,00 € für Sportstättensanierung merkt Herr
Lütkemeier an, dass diese bis zur Ratssitzung im Haushaltsplan noch aufgenommen
würden.
Herr Ortel stellt
fest, dass die Verwaltung ohne konkrete Maßnahmen zu benennen vorschlage, das
Personalkostenbudget um 100.000,00 € zu reduzieren und versuchen werde, diese
Einsparung bis zum Jahresende auch zu erreichen. Unter diesen Umständen hätte
man sich die Diskussion in den letzten Wochen sparen können. Am Jahresende sei
er gespannt, wie der Kämmerer die Vorgabe der CDU-Fraktion zur Einsparung
weiterer 500.000,00 € für das Haushaltsjahr 2007 umsetzen wolle.
Nach der Abstimmung
erklärt Herr Niehues für die CDU-Fraktion, dass diese zum Stichtag 30. Juni
2006 eine Darstellung über die aktuellen Bürgschaften und Sicherheiten haben
möchte, die ja bekanntlich Bestandteil der Bilanz der Stadt Rheine seien.
Ferner bitte er um Aktualisierung der von der Verwaltung zugestellten Liste
über die Mittelübertragungen aus dem Jahr 2005, die mit ca. 9 Mio. €
abgeschlossen habe. Es handele sich hierbei zwar um zweckgebundene Mittel, die
aber bekanntlich bei Dringlichkeitsmaßnahmen hin und wieder als
Deckungsvorschlag herangezogen würden. Die aktualisierte Liste per 30. Juni
2006 sei für die CDU-Fraktion wichtig, um die Entwicklung seit Ende des letzten
Jahres festzustellen.
Ferner bezieht Herr
Niehues sich auf den Antrag der SPD-Fraktion aus der letzten Sitzung des Haupt-
und Finanzausschusses, eine Beigeordnetenstelle bei der Stadt Rheine einsparen
zu wollen. Er möchte wissen, ob die SPD-Fraktion mit dem Vorschlag der
Verwaltung unter TOP 3 b der heutigen Sitzung einverstanden sei, nämlich in der
Strategie- und Finanzkommission von August bis Oktober im Rahmen der
Gesamthaushaltskonsolidierungsmaßnahmen für das Jahr 2007 über diesen Antrag zu
diskutieren.
Herr Toczkowski
antwortet, dass die SPD-Fraktion mit dem Vorschlag der Verwaltung einverstanden
sei.
Herr Lütkemeier
erklärt, dass er aufgrund des Hinweises von Herrn Niehues in der gestrigen
Fraktionsvorsitzendenbesprechung bezüglich der gewünschten Listen diese bereits
in Auftrag gegeben habe. Sobald diese vorlägen, würden sie den Fraktionen zur
Verfügung gestellt.
Bezüglich der
übertragenen Mittel stellt Herr Lütkemeier klar, dass es seit Jahren eine
Regelung gebe, wonach übertragene Haushaltsmittel generell nicht zur Deckung
anderer Aufwendungen herangezogen werden könnten. Wenn hiervon eine Ausnahme
gemacht worden sei, dann nur mit politischer Zustimmung für dringliche
Maßnahmen, für die ansonsten kein Deckungsvorschlag möglich gewesen wäre. Im
Übrigen seien in der Vergangenheit übertragene Haushaltsreste auch in
erheblichem Umfange wieder in Abgang gestellt worden.
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Frau Dr. Kordfelder
unterbricht um 19:10 Uhr die Sitzung, damit die Fraktionen ihre Positionierung
zum Stellenplan nochmals überdenken können und setzt sie um 19:15 Uhr wieder
fort.
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Beschluss:
1.  Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt die Ergebnisse der Etat-Beratungen in den Fachausschüssen gemäß den Anlagen 1 und 2 der Vorlage zur Kenntnis und stimmt unter Berücksichtigung der in der Begründung unter Ziffer I. enthaltenden Erläuterungen den vorgeschlagenen Budgetveränderungen zu.
2.  Der Haupt- und Finanzausschuss stimmt den von der Verwaltung vorgeschlagenen (nachträglichen) Budgetveränderungen auf der Basis der in der Begründung unter Ziffer II. enthaltenen Erläuterungen zu.
3.  Darüber hinaus beschließt der Haupt- und Finanzausschuss aufgrund des heutigen Beratungsergebnisses, das Personalkostenbudget um 100.000,00 € zu reduzieren, im Budget des Fachbereiches 1 44.000,00 € für die Sportstättensanierung sowie 10.000,00 € für die Stiftung Kloster Bentlage in den Haushaltsplan 2006 aufzunehmen.
4.  Der Haupt- und Finanzausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt,
· den Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen gemäß Anlage 4 der Vorlage auf 4.737.000,00 € festzusetzen und
· die im Finanzplan nachgewiesenen Investitionen für die Jahre 2006 – 2009 unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Fachausschussberatungen und seiner Beratungsergebnisse (Ziffer 3) zu beschließen.
Abstimmungsergebnis:Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â einstimmig