Optimierung des ENERGIEMANAGEMENTS UND - CONTROLLINGS der kommunalen Liegenschaften der Stadt Rheine
Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Bauausschuss
empfiehlt dem Rat der Stadt Rheine folgenden Beschluss zu fassen:
1)
Der Rat der
Stadt Rheine stimmt der Vorlage zu und beauftragt die Stadtverwaltung den unten
beschriebenen Förderantrag einzureichen.
2)
Der Rat der
Stadt Rheine stellt im Rahmen der künftigen Haushaltsplanberatungen den
notwendigen Eigenanteil für die Umsetzung des Projektes „Optimierung des
Energiemanagements und Energiecontrollings der kommunalen Liegenschaften der
Stadt Rheine (OptEEL)“, vorbehaltlich der Bewilligung im Rahmen des
Förderantrages Kommunaler Klimaschutz.NRW, zur Verfügung.
Begründung:
Der
Kreis Steinfurt hat im Juni 2017 für insgesamt 20 kreisangehörige Kommunen
einen gemeinsamen Antrag im Rahmen des Projektaufrufes „KommunalerKlimaschutz.NRW“
(EU-finanziert aus EFRE-Mitteln) gestellt. Das Förderprogramm
unterstützt Kommunen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen mit dem
übergeordneten Ziel Treibhausgasemissionen einzusparen. Der Fokus liegt auf den
drei Handlungsfeldern Stromeinsparung (z. B. Umrüstung auf LED), Wärme (z. B.
Gebäudesanierung und Nahwärmenetze) und Mobilität (Elektrifizierung kommunaler
Fuhrparks).
Die
Antragstellung erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Im Rahmen der ersten Antragsstufe
sind 77 Projekte der Kreis-Kommunen mit einem Gesamtvolumen von knapp 29 Mio.
Euro, entsprechend 23 Mio. Euro (80 %) Fördermittel, beschrieben worden. Seitens der Stadt Rheine wurde im
ersten Verfahren eine Projektskizze zur „Optimierung des intelligenten Energiemanagements
und Energiecontrollings der kommunalen Liegenschaften der Stadt Rheine
(OptEEL)“ eingebracht. Im Dezember
2017 wurde durch den Fördergeber bekannt gegeben, dass das Gutachtergremium
rund 15 Mio. Euro Fördergeld für investive Klimaschutzprojekte aus dem Kreis Steinfurt positiv
befürwortet. Die Stadt
Rheine ist nun aufgefordert eine vollständige Projektbeschreibung zu erstellen,
welche zuerst in einer Qualifizierungsphase vom Fördermittelgeber und der
Bezirksregierung geprüft wird, bevor ein endgültiger Projektantrag im Juli 2018
erfolgt.
Projektbeschreibung
Mit
einem Gesamtvolumen von 1.221.380€ sollen in diesem Projekt alle kommunalen
Gebäude, die nicht als Wohnraum genutzt werden, mit einer einheitlichen und
zukunftsfähigen Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR-Technik) ausgestattet
und die Kommunikation zu einer Leitwarte im Rathaus Rheine ausgebaut werden.
Mit dem Einsatz einer modernen CAFM-Software (Computer-Aided Facility
Management) sollen zudem Kennzahlen berechnet und Daten erhoben werden.
Hierfür ist es notwendig in allen Gebäuden eine einheitliche MSR-Technik
einzubauen und die Datenübermittlung sicherzustellen. Mit der Optimierung des
bestehenden Energiemanagements soll nun ein weiterer Aspekt eines integrierten
und nachhaltigen Systems umgesetzt werden.
Für
die Aufnahme aller relevanter Gebäudedaten vor Ort, die Ersteingabe in die
CAFM-Software, Projektkoordination sowie die Kommunikation mit allen
beteiligten Personengruppen (Gebäudewirtschaft, Hausmeister, Verwaltung, Kreis
Steinfurt) wird zudem eine Personalstelle für 3 Jahre veranschlagt. Diese ist bis zur lauffähigen
Installation des Systems förderfähig.
Mit
der CAFM-Software können neben der Erfassung der Energieverbrauchswerte und der
Bildung von Energiekennzahlen (z. B. Wärmebedarf je m², etc.) auch sämtliche weitere
Gebäudedaten dargestellt werden. Der Förderantrag sieht die Erfassung von zunächst
50 städtischen Liegenschaften vor. Diese kann zu einem späteren Zeitpunkt auf
alle städtischen Liegenschaften ausgedehnt werden.
Bei
entsprechender Dateneingabe können konkrete Aussagen u. a. zum energetischen
Zustand der Gebäude, Zustand der technischen Anlagen usw. und damit auch zum
(energetischen) Sanierungsbedarf der jeweiligen Liegenschaft erzielt werden.
Dadurch ist eine Maßnahmenplanung und –priorisierung für mehrere Jahre in die Zukunft
quasi „auf Knopfdruck“ möglich.
Die Stadt Rheine verspricht sich von der Optimierung eine
Einsparung im Bereich der Wärmeenergie und des Strombedarfs für die
Wärmebereitstellung von >10% jährlich. Dies entspräche derzeitig einer
Einsparung von 1.742 MWh Wärmeenergie bzw. einer rechnerischen Treibhausgasminderung von ca. 435 Tonnen CO2eq
pro Jahr. Zur Berechnung wurde der Emissionsfaktor von 250g CO2eq
pro kWh Gas herangezogen (Quelle: EcoSpeedRegion). Eine Treibhausgasminderung
durch den reduzierten Stromverbrauch kann nicht erwartet werden, da die
Stromversorgung bereits durch zertifizierten Ökostrom gewährleistet wird. Der
prognostizierten Einsparung an Wärmeenergie steht eine Kostenersparnis –
ermittelt auf der Grundlage aktueller Konditionen - von voraussichtlich ca. 90.000 € jährlich gegenüber.
Koordiniert wird das Projekt durch das Produkt Zentrale
Gebäudewirtschaft. Hier soll auch die Personalstelle angesiedelt werden.
Unterstützung bei der administrativen Projektarbeit wird durch das Produkt
Umwelt und Klimaschutz gewährt.
Übersicht
Projektfinanzierung
Projektjahr |
Aufwendungen (€) |
Auszahlungen (€) |
Erträge (€) |
Einzahlungen (€) |
2018 |
-/- |
-/- |
-/- |
-/- |
2019 |
409.080 |
80.000 |
327.264 |
64.000 |
2020 |
375.580 |
-/- |
300.464 |
-/- |
2021 |
356.720 |
-/- |
285.376 |
-/- |
Gesamt |
1.141.380 |
80.000 |
913.104 |
64.000 |
Die Projektmittel sind, vorbehaltlich einer erfolgreichen
Antragsstellung im Rahmen der Haushaltsplanberatungen beim Produkt 5.22
einzustellen. Bei einer Förderquote von 80% beläuft sich der Eigenanteil über eine
Projektlaufzeit von drei Jahren auf 244.276 €.
Die Beschlussfassung für die Personalstelle erfolgt im
Rahmen der Personal- und Haushaltsplanberatungen 2019.