Betreff
Förderung KommunalerKlimaschutz.NRW:
Optimierung des ENERGIEMANAGEMENTS UND - CONTROLLINGS der kommunalen Liegenschaften der Stadt Rheine
Vorlage
118/18
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

 

Der Bauausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt Rheine folgenden Beschluss zu fassen:

 

1)      Der Rat der Stadt Rheine stimmt der Vorlage zu und beauftragt die Stadtverwaltung den unten beschriebenen Förderantrag einzureichen.

 

2)      Der Rat der Stadt Rheine stellt im Rahmen der künftigen Haushaltsplanberatungen den notwendigen Eigenanteil für die Umsetzung des Projektes „Optimierung des Energiemanagements und Energiecontrollings der kommunalen Liegenschaften der Stadt Rheine (OptEEL)“, vorbehaltlich der Bewilligung im Rahmen des Förderantrages Kommunaler Klimaschutz.NRW, zur Verfügung.


Begründung:

 

Der Kreis Steinfurt hat im Juni 2017 für insgesamt 20 kreisangehörige Kommunen einen gemeinsamen Antrag im Rahmen des Projektaufrufes „Kommunaler­Klima­schutz.NRW“ (EU-finanziert aus EFRE-Mitteln) gestellt. Das Förder­programm unterstützt Kommunen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen mit dem übergeordneten Ziel Treibhausgasemissionen einzusparen. Der Fokus liegt auf den drei Handlungs­feldern Stromeinsparung (z. B. Umrüstung auf LED), Wärme (z. B. Gebäudesanierung und Nahwärmenetze) und Mobilität (Elektrifizierung kommunaler Fuhrparks).

 

Die Antragstellung erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Im Rahmen der ersten Antragsstufe sind 77 Projekte der Kreis-Kommunen mit einem Gesamtvolumen von knapp 29 Mio. Euro, entsprechend 23 Mio. Euro (80 %) Fördermittel, beschrieben worden. Seitens der Stadt Rheine wurde im ersten Verfahren eine Projektskizze zur „Optimierung des intelligenten Energiemanagements und Energiecontrollings der kommunalen Liegenschaften der Stadt Rheine (OptEEL)“ eingebracht. Im Dezember 2017 wurde durch den Fördergeber bekannt gegeben, dass das Gutachtergremium rund 15 Mio. Euro Fördergeld für investive Klimaschutzprojekte aus dem Kreis Steinfurt positiv befürwortet. Die Stadt Rheine ist nun aufgefordert eine vollständige Projektbeschreibung zu erstellen, welche zuerst in einer Qualifizierungsphase vom Fördermittelgeber und der Bezirksregierung geprüft wird, bevor ein endgültiger Projektantrag im Juli 2018 erfolgt.

 

Projektbeschreibung

Mit einem Gesamtvolumen von 1.221.380€ sollen in diesem Projekt alle kommunalen Gebäude, die nicht als Wohnraum genutzt werden, mit einer einheitlichen und zukunftsfähigen Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (MSR-Technik) ausgestattet und die Kommunikation zu einer Leitwarte im Rathaus Rheine ausgebaut werden. Mit dem Einsatz einer modernen CAFM-Software (Computer-Aided Facility Management) sollen zu­dem Kennzahlen berechnet und Daten erhoben werden. Hierfür ist es notwendig in allen Gebäuden eine einheitliche MSR-Technik einzubauen und die Datenübermittlung sicherzustellen. Mit der Optimierung des bestehenden Energiemanagements soll nun ein weiterer Aspekt eines integrierten und nachhaltigen Systems umgesetzt werden.

 

Für die Aufnahme aller relevanter Gebäudedaten vor Ort, die Ersteingabe in die CAFM-Software, Projektkoordination sowie die Kommunikation mit allen beteiligten Personengruppen (Gebäudewirtschaft, Hausmeister, Verwaltung, Kreis Steinfurt) wird zudem eine Personalstelle für 3 Jahre  veranschlagt. Diese ist bis zur lauffähigen Installation des Systems förderfähig.

 

Mit der CAFM-Software können neben der Erfassung der Energieverbrauchswerte und der Bildung von Energiekennzahlen (z. B. Wärmebedarf je m², etc.) auch sämtliche weitere Gebäudedaten dargestellt werden. Der Förderantrag sieht die Erfassung von zunächst 50 städtischen Liegenschaften vor. Diese kann zu einem späteren Zeitpunkt auf alle städtischen Liegenschaften ausgedehnt werden.

 

Bei entsprechender Dateneingabe können konkrete Aussagen u. a. zum energetischen Zustand der Gebäude, Zustand der technischen Anlagen usw. und damit auch zum (energetischen) Sanierungsbedarf der jeweiligen Liegenschaft erzielt werden. Dadurch ist eine Maßnahmenplanung und –priorisierung für mehrere Jahre in die Zukunft quasi „auf Knopfdruck“ möglich.

 

Die Stadt Rheine verspricht sich von der Optimierung eine Einsparung im Bereich der Wärmeenergie und des Strombedarfs für die Wärmebereitstellung von >10% jährlich. Dies entspräche derzeitig einer Einsparung von 1.742 MWh Wärmeenergie bzw. einer rechnerischen Treibhausgasminderung von ca. 435 Tonnen CO2eq pro Jahr. Zur Berechnung wurde der Emissionsfaktor von 250g CO2eq pro kWh Gas herangezogen (Quelle: EcoSpeedRegion). Eine Treibhausgasminderung durch den reduzierten Strom­verbrauch kann nicht erwartet werden, da die Stromversorgung bereits durch zer­tifizierten Ökostrom gewährleistet wird. Der prognostizierten Einsparung an Wärme­energie steht eine Kostenersparnis – ermittelt auf der Grundlage aktueller Konditionen - von voraussichtlich ca. 90.000 € jährlich gegenüber.

 

Koordiniert wird das Projekt durch das Produkt Zentrale Gebäudewirtschaft. Hier soll auch die Personalstelle angesiedelt werden. Unterstützung bei der administrativen Projektarbeit wird durch das Produkt Umwelt und Klimaschutz  gewährt.

 

 

Übersicht Projektfinanzierung

 

Projektjahr

Aufwendungen

(€)

Auszahlungen

(€)

Erträge

(€)

Einzahlungen

(€)

2018

-/-

-/-

-/-

 -/-

2019

409.080

80.000

327.264

64.000

2020

375.580

-/-

300.464

-/-

2021

356.720

-/-

285.376

-/-

Gesamt

1.141.380

80.000

913.104

64.000

 

Die Projektmittel sind, vorbehaltlich einer erfolgreichen Antragsstellung im Rahmen der Haushaltsplanberatungen beim Produkt 5.22 einzustellen. Bei einer Förderquote von 80% beläuft sich der Eigenanteil über eine Projektlaufzeit von drei Jahren auf 244.276 €.

 

Die Beschlussfassung für die Personalstelle erfolgt im Rahmen der Personal- und Haushaltsplanberatungen 2019.