Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der Haupt- und
Finanzausschuss fasst im Rahmen der Delegierung folgende Beschlüsse:
1.
Der
bestehende Ratsbeschluss vom 4. April 2017 über den Standort des Marktes auf
dem Marktplatz an allen drei Markttagen wird bestätigt.
2.
Die
Verwaltung soll den bereits mit Beschluss des Rates vom 4. April 2017
erhaltenen Auftrag zur Konzepterstellung abschließend bearbeiten
und sowohl ein mit den Marktbeschickern und
mit den Marktgastronomen/- händlern nach
Möglichkeit gemeinsam abgestimmtes Konzept zur Belebung des Marktplatzes
erarbeiten und der Politik zur Entscheidung vorlegen.
3.
Das
Konzept wird unmittelbar nach Beendigung der Baustelle an der Marktstr. 6
(ehemals Rizz) und Fertigstellung der Marktstraße umgesetzt (voraussichtlich zum
Jahreswechsel).
4.
Bis zu
diesem Zeitpunkt verbleibt der Markt auf dem Borneplatz.
Begründung:
Die Frage nach dem
richtigen Standort des Marktes hat eine lange „Tradition“.
Bereits in der
Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vom 10. September 2013 wurde
ein Antrag der Marktbeschicker auf dauerhafte Verlegung des Marktes auf den
Borneplatz einstimmig vom Ausschuss abgelehnt (s. Vorlage 393/13).
Der Rat der Stadt
Rheine hat in seiner Sitzung am 4. April 2017 diesen Beschluss bei zwei
Gegenstimmen mit großer Mehrheit bestätigt.
Schon in der
Sitzung am 4. April 2017 wurden die gegensätzlichen Interessen der
Marktbeschicker, die einen Verbleib auf dem Borneplatz anstrebten und der
Marktgastronomen/-händlern, die einen Antrag auf Rückkehr des Marktes nach
Fertigstellung der Bauarbeiten gestellt hatten, deutlich.
Vor dem
bestätigenden Beschluss des Rates (Rückkehr auf den Marktplatz) gab es einen
umfassenden Beteiligungsprozess, der zu keiner konsensualen Lösung geführt
hat.
Eine (erneut) am 1.
Oktober 2019 eingebrachte Anregung nach § 24 Gemeindeordnung (GO) der
Marktbeschicker, den Markt auf dem Borneplatz zu belassen, wurde von den
Fraktionen nicht aufgegriffen.
Die
Marktbeschicker hatten zuvor die Gelegenheit, ihre Argumente unmittelbar den Vertretern
der Fraktionen vorzutragen.
In einem Gespräch
mit Vertretern aller Fraktionen am 17. Juni 2019 wurden die Argumente
auch ausführlich dargelegt.
Dieser
Erörterungstermin hat aber nicht dazu geführt, dass die bisherige Entscheidung
zum Standort „politisch hinterfragt“ wurde.
Der Beschluss über
die „Rückkehr auf den Marktplatz“ hat damit weiterhin Bestand.
Hierüber wurden
die Marktbeschicker mit Schreiben vom 14. Januar 2020 von der Verwaltung
informiert.
Die SPD-Fraktion
hatte mit Schreiben vom 23. September 2019 beantragt, die Verwaltung
zusammen mit EWG und Rheine.Tourismus.Veranstaltungen e.V. (RTV) ein Konzept
für eine attraktive Gestaltung des Marktgeschehens zu erarbeiten.
Die Verwaltung hatte bereits – auch aufgrund des Auftrages vom 4. April 2017
- zunächst eine interne Arbeitsgruppe -
bestehend aus Ordnungsbehörde, EWG und Büro des Bürgermeisters - gebildet. In mehreren Sitzungen wurden, mit
Unterstützung von Rheine.Tourismus.Veranstaltungen (RTV) viele Ideen gesammelt,
um den Markt und das Marktgeschehen auf dem Marktplatz zu beleben.
Beabsichtigt war,
die Ideen zunächst mit den Marktbeschickern und im Anschluss mit den
Markthändlern und –gastronomen zu erörtern, anzupassen und gegebenenfalls zu
ergänzen, um das Konzept sodann der Politik zur Entscheidung vorzulegen.
Einer von der Verwaltung am 5. Februar 2020 ausgesprochenen Einladung zu
einem Treffen am 12. Februar 2020 haben die Maktbeschicker aus
Termingründen und mit folgender weiterer Begründung abgesagt:
„Desweiteren haben sich Bündnis 90/Die Grünen
bereiterklärt, nochmals einen Diskussionsabend über den Standort Wochenmarkt
durchzuführen und anschließend evtl. einen Antrag auf Verbleib des Marktes auf
dem Borneplatz in den Stadtrat einzubringen. Diesen Diskussionsabend und die
Einbringung des Antrages möchten wir gerne abwarten.“
Es ist
offensichtlich, dass die Marktbeschicker diese Einladung so verstanden haben,
dass die Standortfrage über den Marktplatz noch/wieder offen sei.
Aus Sicht der
Verwaltung bleibt festzuhalten, dass die Argumente für die Standortfrage bei
unterschiedlichen Gelegenheiten auch breit ausgetauscht wurden. Aus Sicht der
Verwaltung ist die Angelegenheit deshalb entscheidungsreif bzw. wurde bislang
(zuletzt im April 2017) von der Politik entschieden.
Es wird – auch
aufgrund der bislang durchgeführten Beteiligungsschritte - deutlich, dass
Gespräche seitens der Verwaltung nur Sinn ergeben, wenn die Standortfrage für
das Marktgeschehen endgültig geklärt ist.
Die
gegensätzlichen Bestrebungen von Marktbeschickern und
Marktgastronomen/-händlern zur Standortfrage – wie die umfassenden und
langjährigen Bemühungen zeigen – sind nicht einvernehmlich zu lösen.
Die von der
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit Schreiben vom 18. April 2020
beantragte Erweiterung der Arbeitsgruppe „Markt“ mit den genannten Vertretern
ist aus Sicht der Verwaltung schon aufgrund der zu erwartenden Personenzahl von
mindestens 30 Personen (Anwohner und Eigentümer des Marktplatzes, Innenstadtverein,
Handelsverein, Marktbeschickern, interessierten Bürgern, Fraktionen und
Mitarbeiter aus der Verwaltung) und aufgrund der unterschiedlichen
Interessenlage nicht erfolgversprechend und wird deshalb abgelehnt.
Natürlich werden
bis zur Fertigstellung des Konzeptes verschiedene Anregungen aus diesen Kreisen
berücksichtigt. Die wesentlichen Argumente sind aber ausgetauscht.
Zahlreiche
Konzeptideen hat die Arbeitsgruppe der Stadt Rheine bereits vorbereitet. Diese
sollten in zwei aufeinanderfolgenden Schritten sowohl mit den Marktbeschickern
als auch mit den Marktgastronomen/-händlern zu einem gemeinsamen Konzept weiter
ausgearbeitet werden.
Danach ist
geplant, das Konzept zur politischen Beschlussfassung vorzulegen. An dieser
Reihenfolge und an diesem Zeitplan soll festgehalten werden.
Das Konzept soll unmittelbar nach Beendigung der Baustelle an der Marktstraße
umgesetzt werden. Einer Fristsetzung bedarf es nicht, weil schon wesentliche
Vorarbeiten für die Konzepterstellung erfolgt sind. Da der Marktplatz jetzt
fertiggestellt ist, kommt es nun darauf an, die privaten Baustelle Marktstraße
6 abzuwarten. Unmittelbar danach schließt sich die Baustelle Marktstraße an.
Erst nach der Fertigstellung der Marktstraße soll die Rückkehr des Marktes
erfolgen.
Sofern die
Corona-Pandemie entsprechende Treffen wieder zulässt, kann das Konzept bis zum
Abschluss der Baumaßnahme an der Marktstraße 6 zum Ende des Jahres
voraussichtlich umgesetzt werden. Der Jahreswechsel ist aus Sicht der
Verwaltung deshalb ein möglicher Termin für den Umzug des Marktes auf den
Marktplatz.
Fragen der
Standgebühren und eines „Leitsystems“ (Ziffer 5 und 6 des Antrages) sind aus
Sicht der Verwaltung Bestandteil des Gesamtkonzeptes.
Eine Ideensammlung
in Form einer Präsentation als Gesprächsgrundlage ist der Vorlage als Anlage
beigefügt.
Anlagen:
Anlage 1 Ideensammlung als Präsentation: