Betreff
Eichenprozessionsspinner 2021/2022
Vorlage
425/21
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag/Empfehlung:

Der Betriebsausschuss nimmt den Bericht zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners 2021 zur Kenntnis und stimmt den Planungen für die zukünftige Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners zu.

 

 


Begründung:

Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners 2021

Wie in 2020 wurde auch 2021 der Eichenprozessionsspinner durch Absaugen und Besprühen mit dem zugelassenen Bakterienpräparat „Foray-ES“ bekämpft. Durch das kühle und feuchte Frühjahr haben sich die Raupen erst später entwickelt; erste vereinzelte Nester wurden Anfang Mai gesichtet. Die Kontrolle ist schwieriger, da die Nester kleiner waren als 2020 und sich höher in den Baumkronen befanden, wobei das Absaugen selbst einfacher und schneller geht.

Von den ca. 9.000 Eichen in Rheine wurden bereits 7.000 kontrolliert, ca. 1.800 Bäume mit Biozid behandelt und bis Anfang August ca. 2.000 Bäume abgesaugt. Das Absaugen wurde von drei, davon 2 TBR-Teams, mit jeweils zwei Mitarbeiter/innen und jeweils einem Hubsteiger durchgeführt. Die Fremdfirma war bis Ende August im Einsatz, beseitigte jedoch schon zwischenzeitlich Gefahrenstellen durch Totholz. Seit der 33. KW und bis Ende August war nur noch ein TBR-Team mit einem Miet-Hubsteiger im Einsatz, allerdings überwiegend in der Baumpflege tätig und beseitigte “Rest-Nester“. So ist gewährleistet, dass Nester, die noch an Schulen oder Spielplätze gesichtet werden, unverzüglich beseitigt werden.

Als Fazit ist festzustellen, dass der Befall leicht rückläufig ist.

Der Einsatz von Sprühgeräten an Hotspots hat sich als außerordentlich erfolgreich erwiesen. Wo gespritzt wurde, ist kaum Befall festzustellen. Das gezielte Spritzen und das konsequente Absaugen in der Vergangenheit war ebenfalls hilfreich, um die Vermehrung der Raupen für die Folgejahre zu mindern.

Das Anbringen von 50 Fledermauskästen im Stadtgebiet könnte dazu geführt haben, dass sich mehr Fledermäuse ansiedeln, die ausschlüpfende Falter beseitigen, bevor sie neue Eier ablegen. Genauere Erhebungen zur Wirksamkeit liegen jedoch nicht vor.

Die Kosten für das Spritzen der Eichen belaufen sich in 2020 und 2021 auf jeweils ca. 20 T€. Der Aufwand für die Ausschreibungen ist enorm und die Beschaffung von Referenzen der günstigsten Firmen oft schwierig, da jedes Jahr neue Firmen auf den Markt drängen. Ausgeschrieben wird eine geschätzte Anzahl von zu behandelnden Eichen. Die genaue Anzahl kann nicht angegeben werden, da der Befall zum Zeitpunkt der Ausschreibung nicht bekannt ist. Somit basiert die Schätzung auf Erfahrungen des Vorjahres.

Der Einsatzzeitpunkt richtet sich nach dem Entwicklungsstadium der Raupen, dem Blattaustrieb der Eichen und den vorhergesagten Wetterbedingungen. Gerade dieser letzte Punkt ist besonders heikel. Eine Einsatzverschiebung bei Regen und/oder Wind ist, wenn überhaupt, nur um einen Tag möglich, da die Firma ihre Einsätze in den verschiedenen Kommunen fortlaufend geplant hat und sich der Zeitraum, in dem gespritzt werden kann, auf wenige Wochen beschränkt.

In den beiden letzten Jahren wurden diese Voraussetzungen richtig eingeschätzt. So auch die für 2021 beauftragte Firma aus Biederitz, Sachsen-Anhalt, die zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt wurde, so dass der Einsatz erfolgreich war.

Planungen für die zukünftige Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners

Da ein deutlicher Einbruch der Eichenprozessiosspinnerpopulation nicht zu erwarten ist, wird beabsichtigt, auf Basis der guten Erfahrungen aus den Jahren 2020 und 2021 auch in Zukunft gemäß dem Konzept zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners (beschlossen in der Sitzung des Verwaltungsrates am 12.12.2019, Beschluss Nr. 11.4.19 und der Sitzung des StUK/037/2020 am 05.02.2020, Vorlage 049/20) zu verfahren. U. a. bedeutet dies, dass auch in den nächsten Jahren Biozid-Einsätze nötig sein werden. Die Technischen Betriebe planen hierzu die Anschaffung eines eigenen Sprühgerätes.

Die Anschaffungskosten belaufen sich auf ca. 18 T€, das Bakterienpräparat kostet jährlich ca. 1 T€. Diese Ausgaben amortisieren sich schnell auch dadurch, dass sich durch die optimierte Sprühbehandlung nicht nur das Absaugen reduziert, sondern auch der Aufwand beim Mieten von Hubsteigern und eingesetztem Personal, da viel gezielter und effektiver zum richtigen Zeitpunkt (Wetter) bekämpft werden kann.

Ein solches Gerät kann auf einer vorhandenen Pritsche mit einem Wasserfass montiert werden. Mitarbeiter/innen mit der erforderlichen Qualifikation (Spritzschein) sind vorhanden.