Beschlussvorschlag/Empfehlung:
Der
Sozialausschuss nimmt die Informationen der Verwaltung zur weiteren
Vorgehensweise zum Thema „Wohnraum für Menschen mit Behinderung“ zur Kenntnis.
Begründung:
Weitere
Vorgehensweise zum Thema „Wohnraum für Menschen mit Behinderung“:
1. „Runder
Tisch Wohnen“
Im Juni 2022 wird die Fachkraft im Bereich Behindertenkoordination/Inklusion
ihre Arbeit aufnehmen. Zeitnah erfolgt die Einladung zum „Runden Tisch Wohnen“.
2.
Beratung der Träger von Wohneinrichtungen
für Menschen mit Behinderung
Die Verwaltung ist bemüht die Anfragen und Anregungen der Träger zielgerichtet
und fachübergreifend zu beantworten bzw. weiterzuleiten.
Aktuell wurde der Träger Wittekindshof kontaktiert und entsprechende
Informationen an die zuständige Fachabteilung weitergeleitet.
Zur Sachlage:
Der Wittekindshof plant auf einem Erbbaugrundstück der Kirchengemeinde in Mesum
den Neubau einer Wohnanlage für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen.
Konzeptionell wird dort eine Betreuung der dort wohnenden Menschen zu
realisieren sein, die auf Grund Ihrer Beeinträchtigung kein eigenständiges
Wohnen incl. Verpflegung realisieren können. Nach den Vorgaben des LWL sind
auch diese Personen, wie mittlerweile bei allen Wohnformen, in
Einzelappartements unterzubringen. Dabei ist zwingend ein eigenes barrierefreies
Bad vorzusehen. Dennoch sind die dort vorgesehenen Appartements nicht als
eigenständige Wohneinheit zu definieren, da es an der Grundfähigkeit der
eigenständigen Lebensführung fehlen wird. Es wurde darum gebeten, diesen
Umstand bei der Beurteilung der Zulässigkeit aus dem B-Plan zu berücksichtigen.
3.
Initiativgruppe zum Thema „Wohnraum für
Menschen mit Behinderung“
Nach der am 03.03.2022 in der Stadthalle durchgeführten Veranstaltung zum Thema
„Wohnraum für Menschen mit Behinderung“ ist eine Gruppe von Eltern an das
Jugendamt herangetreten, mit der Idee eine Initiativgruppe zu gründen, die den
laufenden und den am 03.03.2022 initiierten Prozess mitgestalten möchte.
Anschließend hat ein erstes Austauschtreffen stattgefunden. Dabei hat sich
herausgestellt, dass die anwesenden Eltern sich gerne an der Bearbeitung
folgender Themen, beteiligen möchten:
–
Quantitative
Bedarfsermittlung zum Thema Wohnraum für Menschen mit Behinderung in Rheine.
–
Qualitative
Bedarfsermittlung zum Thema Wohnraum für Menschen mit Behinderung in Rheine.
–
Beteiligung
bei der Suche nach geeigneten Grundstücken.
–
Beteiligung
bei der der konzeptionellen Entwicklung der möglichen Wohnformen.
–
Vernetzung
mit dem Runden Tisch Wohnen
Im Rahmen des
ersten Austauschgespräches wurde von den Eltern festgestellt, dass eine genaue
Bedarfsermittlung zum Thema „benötigte Wohnraumkapazitäten für Menschen mit
Behinderung“ sehr schwierig ist. Eine Bedarfsermittlung ist aber für das
Tätigwerden von Trägern möglicher Wohnformen eine grundlegende Voraussetzung,
um planerisch aktiv zu werden. Hier sollte gemeinsam mit den in Rheine
vorhandenen Einrichtungen (Werkstatt für Menschen mit Behinderung) und über
Kontaktaufnahme mit potentiellen Angehörigen eine genauere Bedarfsermittlung
erfolgen. Gleichzeitig könnten so qualitative Bedarfsmerkmale erfasst werden.
Im Gespräch stellten die Eltern fest, dass die benötigten Wohnformen
entsprechend der Bedürfnislage der Menschen mit Behinderung individuell sehr
unterschiedlich seien.
Auch wird
eine Vernetzung zum „Runden Tisch Wohnen“ für sinnvoll erachtet. Dies könnte
über die Verwaltung erfolgen. Für die Gruppe der Eltern würde durch die kontinuierliche
Arbeit solch einer Initiative die Problemlage präsent bleiben, die
verschiedenen Akteure gut vernetzt werden und ein transparenter
Informationsaustausch erfolgen. Da das Jugendamt im Juni 2022 die Stelle zum
Behindertenkoordination/Inklusion besetzen wird, könnte diese Fachkraft
hinzugezogen werden. Das Jugendamt wäre hier ausschließlich moderierend tätig.
Zusammensetzung
der Initiative:
1.
Interessierte
Eltern
2.
Vertreter
Beirat für Menschen mit Behinderung
3.
Vertreter
Verein Leben und Wohnen
4.
Vertreter
Werkstatt für Menschen mit Behinderung
5.
Vertreter
Jugendamt/Fachstelle Behindertenarbeit
Über die
Aktivitäten könnte im Sozialausschuss berichtet werden.