Herr Oliver Maiß, pädagogischer Mitarbeiter des Kath. Jugendwerkes Rheine e. V. für die beiden Jugendzentren in St. Dionys (Cafe Sonnenwende und Jugendtreff „Jupp“) stellt die aktuelle Lage der offenen Jugendarbeit im zurzeit provisorisch eingerichteten „Schülercafe Sonnenwende“ im ehemaligen Pfarrhaus der Kirchengemeinde St. Dionys vor.

Er verweist zunächst auf den letzten „Normalbetrieb“ der Einrichtung im Jahr 2008. Hier waren die Öffnungszeiten

 

montags von 14:00 bis 17:00 Uhr

dienstags von 14:00 bis 20:30 Uhr

donnerstags von 14:00 bis 20:30 Uhr

 

Der offene Treff wurde in Kooperation mit Ehrenamtlichen von Schülern für Schüler ehrenamtlich organisiert. Es gab eine Übermittagbetreuung und eine Haus­auf­gabenbetreuung.

Zum allgemeinen Freizeitangebot gehörten Internet, Kicker und Billard.

Dazu gehörten auch periodische Angebote wie z. B. LAN-Partys, die monatlich im Wechsel mit sog. „Kaminabenden“ freitags stattfanden. Zu diesen Angeboten kamen jeweils ca. 40 bis 60 Personen.

Nach dem Umzug in die neue provisorische Unterkunft gegenüber dem Jugendheim der Kirchengemeinde sind die Besucherzahlen deutlich rückläufig: nur noch ca. 16 Personen pro Öffnungstag besuchen die Einrichtung im alten Pfarrhaus.

 

Der Umzug erfolgte gemeinsam mit den Ehrenamtlichen, die auch einen Großteil der Arbeiten in Eigenleistung übernommen hatten.

 

Die oben dargestellten Veranstaltungen wie LAN-Partys und Kaminabende sind in diesem Gebäude wegen der beschränkten Räumlichkeiten nicht möglich. Die neue Situation habe zur Folge, dass sich zurzeit nur noch vier ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser Einrichtung engagierten.

Die Räumlichkeiten seien sehr schlecht für offene Jugendarbeit geeignet. Er hoffe auf ein baldiges Ende dieses Provisoriums und ist sich sicher, dass die Einrichtung bei besseren Bedingungen wieder deutlich bessere Akzeptanz erreichen wird.

 

Als aktuellen Wunsch nennt er die Aufstellung eines Basketballkorbes im Außenbereich, damit das dürftige Angebot etwas aufgewertet werden könne.

Auf die Frage von Herrn Dörnhoff, ob es jemand merken würde, wenn die Einrichtung geschlossen würde, gibt Herr Maiß zu bedenken, dass er davon ausgehe, dass die jetzigen Besucher und auch die alten Stammbesucher das sicher spüren würden. In diesem Zusammenhang fragt Herr Dörnhoff nach den Aktivitäten der offenen Jugendarbeit im Jugendtreff Jupp in St. Josef.

 

Herr Maiß zeigt auf, dass dort rund 20 Kinder an jedem Öffnungstag kämen. Die Zahl der jugendlichen Stammbesucher nennt er mit 5 bis 12. Seine Intention sei es, die Kinder in den Jugendbereich hineinwachsen zu lassen.

Auch in dieser Kirchengemeinde seien Ehrenamtliche im offenen Bereich aktiv.

 

Herr Rick fragt Herrn Maiß nach seiner Einschätzung, welche Bedeutung die veränderte Schullandschaft für seine Einrichtung und auch die anderen Einrichtungen der offenen Jugendarbeit habe.

Herr Maiß sieht die Tendenz, dass sich die Öffnungszeiten schon verschoben haben und noch weiter nach hinten verschieben werden.

 

Herr Hülemeier hält es für notwendig, eine Jugendbefragung durchzuführen, um Grundlagen für die weitere Diskussion zur Verfügung zu haben.

Herr Hüske weist darauf hin, dass der neue Fragebogen im Zuge der Beratungen über den Kommunalen Kinder- und Jugendförderplan bereits in Bearbeitung sei.

 

Herr Timpe bemerkt an, dass sich bereits bei der Schließung des Jugendtreffs „Raduga“ gezeigt habe, dass ein Neuanfang an einem anderen Standort durchaus möglich sei.

Er bittet Herrn Maiß um seine Einschätzung, ob dies auch für das Cafe Sonnenwende denkbar sei.

Herr Maiß bestätigt, dass er es grundsätzlich für möglich halte, seine Angebote auch an einem anderen Ort zu machen.

 

Herr Rick verweist noch einmal auf die alte Diskussion über die Inhalte der offenen Jugendarbeit in der Kirchengemeinde St. Dionys. Damals stand die Alternative Streetwork oder Schülercafe in kontroverser Diskussion. Jetzt falle es ihm noch schwerer, einem Schülercafe zuzustimmen.

 

Herr Hemelt dankt Herrn Maiß für seine Ausführungen.

Die Diskussion wird auch in dem folgenden Tagesordnungspunkt fortgesetzt.