Sitzung: 17.09.2009 Kulturausschuss
00:03:32
Gastspiel im
Grünen
Am 16.08.2009 wurde die Ausstellung „Gastspiel im Grünen“ im Museum
Kloster Bentlage eröffnet. Es handelt sich um eine Schau von Meisterwerken der
Moderne aus dem Besitz des LWL-Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in
Münster. Die Ausstellung wird bis zum Sommer des kommenden Jahres in Bentlage
präsentiert werden. Diese Ausstellung ist einmalig und wurde nur möglich durch
die über Jahre gewachsene vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem Landesmuseum
und den Städtischen Museen. In den ersten vier Wochen konnten bereits 2.300 Besucherinnen
und Besucher gezählt werden.
Nacht der Museen
Am 29. August fand die vierte, vom Kulturservice organisierte Nacht der
Museen statt. Beteiligt waren:
Das Falkenhof-Museum, das Museum Kloster Bentlage, das Textilmuseum, das Apothekenmuseum,
das Basilikaarchiv, das Heimathaus Hovesaat, das Imkereimuseum, das Metropoli
und der Photohistorische Arbeitskreis.
Mehr als 3.000 Menschen nutzten die Gelegenheit, die Museen in Rheine zu ungewohnter
Zeit zu besuchen. Alle beteiligten Einrichtungen erlebten einen großen Besucherandrang,
der auch bis 24:00 Uhr durchgehend anhielt. Ein besonderes Interesse fanden in
allen Museen die Führungen. Hier kam es teilweise zu Wartezeiten von mehr als
45 Minuten und das, obwohl kurzfristig zusätzliche Führungen angeboten wurden.
Allen Beteiligten fiel auf, dass die Angebote in der Nacht der Museen insbesondere
von Familien mit Kindern und Jugendlichen wahrgenommen wurden. In Gesprächen
mit diesen Besuchern wurde von diesen immer wieder angemerkt, dass die Nacht
der Museen ein tolles Alternativangebot zum herkömmlichen Samstagabendprogramm
sei.
Auch die Vertreter der ehrenamtlich geführten Museen äußerten sich durchweg positiv
zu der erlebten Resonanz. Diesen dankt Frau Ehrenberg ausdrücklich im Namen der
Stadt Rheine.
Inzwischen sind bereits die Planungen für die fünfte Nacht der Museen
angelaufen. Diese wird aller Voraussicht nach am 14. August 2010 stattfinden.
Regionale Kulturpolitik
Auf Einladung des Kulturdezernenten des Kreises
Coesfeld, Herrn Schütt, fand am 14.07.2009 eine Besprechung im Kreishaus
Coesfeld statt, an der neben den Vertretern der Kreise Borken, Warendorf,
Steinfurt sowie der Stadt Münster auch Vertreter der Stadt Rheine teilgenommen
haben.
Thematisiert wurde die
Berichtsvorlage des LWL 12/1687 mit der entsprechenden Anlage
(Handlungsempfehlungen für die Kultur in Westfalen-Lippe). Die Handlungsempfehlungen
waren bereits Gegenstand einer Beratung beim Landschaftsverband mit den
Kulturdezernenten am 07. Mai 2009.
Nach
den Vorstellungen des Landschaftsverbandes sollen eine Lenkungsgruppe sowie
eine jährliche Kulturkonferenz und ergänzende Arbeitsgruppen installiert werden.
Die Anzahl der Arbeitsgruppen ist wohl abhängig von den festzulegenden Schwerpunkten.
Als
förderwürdige Themen werden in der Berichtsvorlage genannt:
1.
Dachmarke Westfalen-Lippe
2.
Nachhaltigkeit westfälischer
Erfolgsprojekte
3.
Wege
4.
Experimentierfeld Westfalen
5.
Lichkunstregion Europas
6.
Arbeitswelt, Strukturwandel und
Zukunftsperspektiven
7.
Klosterlandschaft
8.
Erlebbares Park- und Gartenland
9.
Adel
Die
Punkte 6-9 sind Themen, in denen das Münsterland stark ist.
Die Diskussion der
Handlungsempfehlungen im oben genannten Kreis hatte folgendes Ergebnis:
Es wird bezweifelt,
ob eine Dachmarke Westfalen-Lippe die richtige Zielrichtung beinhalte.
Wichtiger sei es dagegen z.B., das Münsterland sowie Nordrhein-Westfalen zu
stärken.
Die
Weiterentwicklung des Textilmuseums Bocholt wurde von allen Teilnehmern begrüßt.
Ob daneben auch die Weiterentwicklung der Zechengebäude in Ahlen zwingend
notwendig ist, wurde bezweifelt. Eher wurde die Förderung von Kohle mit dem
Ruhrgebiet in Verbindung gebracht.
Einvernehmlich wurde
als Rahmen für künftige Entwicklungen der Bereich Klöster, Schlösser, Parks,
Gärten gesehen. Die Bereiche, mit denen deren Kulisse bespielt werden soll,
wurden noch offen gelassen. Allerdings wurde übereinstimmend festgehalten, dass
dem Münsterlandfestival in diesem Kontext eine besondere Rolle zukommt und es
auch zukünftig als Leitprojekt für die Region gesehen wird.
Als nächster Schritt
soll die Tragfähigkeit der Festlegung des Rahmens „Klöster, Schlösser, Parks,
Gärten“ in den einzelnen Verwaltungen geprüft werden. Für die Stadt Rheine ergeben sich mit dem Kloster Bentlage, dem Falkenhof
und dem Salinenpark vielfältige Möglichkeiten, die beliebten Kulturstandorte im
regionalen Schulterschluss mit Leben zu erfüllen. Andiskutiert wurden
die Themen Literatur sowie bildende Kunst. In beiden Themenfeldern kann die
Stadt Rheine bereits auf positive Erfahrungen zurückblicken. Diese Erfahrungen
können in der Zusammenarbeit mit den Münsterlandkreisen eingesetzt werden, um
einen regionalen Konsens herzustellen und weiten Kreisen der Bevölkerung den
Zugang zur Kultur zu ermöglichen.
Ein Folgetermin ist für den 24. September in Münster geplant. Geplant
ist, dass Frau Ehrenberg, Frau Dr. Beilmann-Schöner und Herr Rehkopp an diesem
Termin teilnehmen.
Aus Sicht der Stadt Rheine sind allerdings die Münsterlandkreise in dieser
Runde überrepräsentiert, während die Städte nur durch Münster, Bocholt und
Rheine vertreten werden. Hier müssten auch die übrigen großen Städte aus den
Kreisen vertreten sein, da der der originäre Kulturauftrag bei den Städten liegt
und nicht bei den Kreisen.
Durchführung von Sinfonie- und Oratorienkonzerten
Frau Ehrenberg erinnert daran,
dass der Kulturausschusss im September 2007 den Beschluss fasste, dem
Symphonieorchester, dem Musikverein Rheine und dem Kammerchor Rheine für die
Jahre 2008 und 2009 einen pauschalierten Zuschuss zu gewähren. Hierfür wurde
erwartet, dass sie in eigener Verantwortung ihre geplanten Konzerte
durchführten. Die mit diesen Konzerten erwirtschafteten Einnahmen sollten
darüber hinaus in voller Höhe beim jeweiligen Ensemble verbleiben. Alle Ensembles
haben wie erwartet, ihre Konzert durchgeführt, bzw. werden sie bis Ende des
Jahres durchführen.
Um eine Entscheidung zur Organisation von
großen Konzerten für die kommenden Jahre zu treffen, hat die Verwaltung alle
beteiligten Ensembles inzwischen angeschrieben und um einen Erfahrungsbericht
gebeten. Auf dieses Schreiben hat der Vorsitzende des Symphonieorchesters, Herr
Dr. Wenner, bereits eine ausführliche Stellungnahme abgegeben. Die
Stellungnahmen der anderen Ensembles erwartet die Verwaltung bis Ende des
Monats.
Auf der Grundlage dieser Berichte wird die
Verwaltung eine Vorlage erarbeiten, die sich mit der zukünftigen Durchführung
von Sinfonie- und Oratorienkonzerten befassen wird. Diese Vorlage wird dem
Kulturausschuss spätestens zu den Haushaltsplanberatungen 2010 vorliegen.
Erweiterung des
Imkereimuseums und Lehrbienenstandes am Heimathaus Hovesaat
Der Imkerverein Rheine und
Umgebung 1913 hat im Juni einen Antrag für einen Zuschuss der NRW-Stiftung
zu der Erweiterung des Imkereimuseums am Heimathaus Hovesaat gestellt. Der
Imkerverein Rheine hat es sich seit vielen Jahrzehnten zur Aufgabe gemacht, die
Interessen der Bienenhaltung zu vertreten und zur Erhaltung einer naturnahen
und nachhaltigen Regionalentwicklung sachgemäße Imkerei und Bienenzucht zu
fördern. Es ist dem Verein ein besonderes Anliegen, das Wissen um die Bedeutung
der Imkerei für die heimische Natur- und Landschaftspflege zu wecken und zu
vertiefen.
Die Sammlung zur historischen Imkerei und der Lehrbienenstand, welcher die heutige moderne Imkerei repräsentiert, geben anhand wertvoller historischer und zeitgenössischer Exponate einen Einblick in die Welt der Bienen, in die historische und moderne Imkerei und in die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Biene im Laufe der Geschichte.
Der Lehrbienenstand, das Imkereimuseum und die Hofanlage werden vor allem in den Sommermonaten von zahlreichen Gästen besucht. Geschulte Imker stehen für Rückfragen zur Verfügung. Das Museum und der Lehrbienenstand haben sich zudem seit langem als beliebter außerschulischer Lernort für Schülerinnen und Schüler aller Schulformen in Rheine und Umgebung etabliert. Diese außerschulischen Lernorte – fester Bestandteil naturwissenschaftlicher Curricula – helfen den formalisierten Umgang mit den Lernenden aufzubrechen und bieten Gelegenheit für eigenaktives, schülerzentriertes und selbstentdeckendes Lernen.
Dies alles ist nur ansatzweise zu realisieren, da dem Verein vor allem ein Schulungsraum fehlt. Die Erweiterung des Imkereimuseums sieht einen solchen Schulungsraum neben einem erweitern Bienenhaus vor. In dieses Bauvorhaben wird das so genannte Brückenhäuschen mit einbezogen.
Die Verwaltung unterstützt das Vorhaben sehr, da die Erweiterung des Imkereimuseums einen sinnvollen Baustein im Bereich der kulturellen Bildung darstellt. Nach einer Antwort der NRW-Stiftung wird das Thema vertiefend im Ausschuss diskutieren.
Herr Toczkowski bedankt sich zum Abschluss der Informationen bei der Verwaltung für die vor der Sitzung angebotene Führung. Gleichzeitig verweist er auf einen Antrag der SPD-Fraktion zur Neuausrichtung der städtischen Kulturförderung, den er der Kulturdezernentin übergeben habe. Der Antrag ist dieser Niederschrift als Anlage 1 beigefügt.