Dieser Sitzung vorangegangen war die Besichtigungsfahrt zu den Standorten, die aus Sicht der Verwaltung ggf. aufgegeben werden können oder bei denen Handlungsbedarf insbesondere im Hinblick auf die Infrastruktur besteht.

 

Die Standorte werden wie folgt diskutiert:

 

·       Jugendhaus St. Antonius

 

    Hier hatte die Verwaltung vorgeschlagen, den Standort ggf. aufzugeben. Nach dem Besuch der Einrichtung bestand Einvernehmen, dass der Treff in dieser Form Kinder und Jugendliche kaum ansprechen kann. Es fehlen nicht nur infrastrukturelle Voraussetzungen, wie das Internet; auch die Raumausstattung hat keinerlei Atmosphäre. Es sei daher nicht abzuschätzen, ob die geringe Besucherzahl nicht wesentlich auch von diesen Negativfaktoren abhänge.

 

    Herr Neumann gibt zur Entstehungsgeschichte des Jugendtreffs folgende Informationen:

 

    Die Kirchengemeinde hat den Antrag auf Gewährung eines Zuschusses für den Bau eines Jugendheimes im Oktober 1999 gestellt. Im Januar 2000 hat die Kirchengemeinde ihre Baupläne im Jugendhilfeausschuss erläutert. Zum damaligen Zeitpunkt befand sich das Konzept der dezentralen offenen Jugendarbeit noch in den ersten Kinderschuhen. Von daher gab es keine Unterscheidung im Antrag zwischen Jugendarbeit und offener Jugendarbeit. Erst im Zuge der weiteren Beratungen wurde festgelegt, dass die Kirchengemeinde sich am Konzept der Jugendarbeit im Rahmen der Neustrukturierung in der Stadt Rheine beteiligen muss, um den Zuschuss zu erhalten. Die Einweihung des Gebäudes erfolgte im Oktober 2001. Zum damaligen Zeitpunkt war die offene Jugendarbeit noch nicht mit einer hauptamtlichen Kraft besetzt. Diese trat Mitte 2003 die neue Stelle an. Es ist davon auszugehen, dass die Räume im Erdgeschoss zum damaligen Zeitpunkt und damit von Anfang an genutzt werden. Der erste schriftliche Nachweis ist die Vereinbarung mit der Kirchengemeinde über den Betriebskostenzuschuss für die offene Jugendarbeit, bei dem die jetzt genutzten Räume Anfang 2004 gemeinsam vereinbart wurden.

 

    Herr Fühner hält es nicht für sinnvoll, in dem diese Kirchengemeinde ein Familienzentrum betreibt mit einem Anteil von 70 bis 80 % der Betreuten, die einen Migrationshintergrund haben.

 

    Die Ausschussmitglieder sprechen sich mit Mehrheit dafür aus, den Standort nicht ganz aufzugeben. Vielmehr sollte gemeinsam mit der Kirchengemeinde nach Lösungen gesucht werden, wie die Rahmenbedingungen verbessert werden können.

 

    Die Verwaltung wird beauftragt, mit der Kirchengemeinde Kontakt aufzunehmen.

 

·       Gellendorf

 

Es besteht Einvernehmen, das der für die offene Jugendarbeit in seiner jetzigen Form genutze Kellerraum nicht ohne erhebliche Investitionen in einen Akzeptablen Zustand versetzt werden kann. Hier gab es bisher auch keine Initiativen, da der Kirchenstandort Gellendorf möglicherweise aufgegeben wird.

 

Zum Standort Gellendorf besteht zunächst Übereinstimmung, dass es sinnvoll ist, in diesem Stadtteil weiterhin offene Jugendarbeit anzubieten.

 

    Herr Fühner hält es für notwendig, hier sehr sensibel nach einer Lösung zu suchen, da es im Augenblick in Gellendorf zahlreiche Baustellen gebe. Da gehe es zunächst um die Umstrukturierung der Kirchengemeinde, um den Fortbestand der Konradschule und die voraussehbare Entwicklung der Gartenstadt Gellendorf. In 2 bis 3 Jahren werde man die endgültige Entwicklung in Gellendorf sicher absehen können.

 

    Die Verwaltung wird daher einstimmig beauftragt, in Kooperation mit den Akteuren vor Ort eine Lösung zu suchen, die ggf. als Zwischenlösung für einen endgültigen Standort genutzt werden kann.

 

Die anderen Standortbewertungen der Verwaltung und Vorschläge zum weiteren Verfahren werden mit folgenden Ergänzungen akzeptiert:

 

  • In Elte soll eine Zukunftswerkstatt als Methode zu Bedarfsermittlung eingestzt werden.

 

  • Die weitere Planung für das neue Café Sonnenwende soll in jedem Fall unter aktiver Beteiligung von Jugendlichen erfolgen. Interesse an einer Kooperaation hat auch die Drogenberatungsstelle gezeigt, die hier eine gute Möglichkeit sieht, Prophylaxeangebote mit Schulklassen im Vormittagsbereeich durchzuführen.

 

  • Die Entwicklung des Jugendheimes in St. Michael soll weiter in Beobachtung bleiben.