Sitzung: 23.11.2010 Haupt-, Digital- und Finanzausschuss
Beratungsergebnis: geändert beschlossen
Vorlage: 549/10
0:47:42
Herr Niehues macht deutlich, dass die CDU-Fraktion derzeitig
keinen Beschluss zur Steuererhöhung
fassen könne. Momentan kenne man zum Haushaltsentwurf nur einige Eckpunkte.
Bevor der Entwurf für den neuen Haushalt nicht vorliege, könne auch noch nicht
über eine Steuererhöhung im Volumen von insgesamt rund 2 Mio. € entschieden
werden. Herr Niehues hält fest, dass allerdings sehr vieles dafür spreche, dass
am Ende einer intensiven Diskussion zu den Haushaltsplanberatungen 2011 eine
Erhöhung der kommunalen Steuern stehen könne. Die Haushaltslage sei dramatisch
schlecht. Die Eckwerte des Entwurfes seien sehr wage gewesen. Viele
Kostenpositionen, wie die Kreisumlage oder die Sozialkosten, seien nur ungefähr
ermittelt worden. Die Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft müssen bei diesem
Diskussionsprozess mitgenommen werden. Ihnen müssen die zur Wahl stehenden
Alternativen verdeutlicht werden.
Die CDU-Fraktion
beantragt eine Einberufung einer Einwohnerversammlung. Die Bürger sollen
Herr Lütkemeier hält
fest, dass die Eckdaten zum Haushalt 2010 und den Folgejahren sehr dezediert
dargestellt wurden und dass verdeutlicht wurde, aus welchen Quellen diese Daten
abgerufen wurden. Bei den Steuererträgen wurde deutlich darauf hingewiesen,
dass noch die Novembersteuerschätzung ausstehe. Die Regionalisierung sei erst
jetzt erfolgt. Zur Kreisumlage habe man außerdem sehr deutlich gemacht, mit
welchem Hebesatz die Kreisumlage betrachtet werde. Es wurde sehr deutlich
gemacht, dass der Kreis von einer deutlich höheren Kreisumlage ausgehe, als von
uns bei den Eckdaten geplant wurde. Zu dem Zeitpunkt war nicht bekannt, wie das
Zahlenwerk des Kreises aussehe. Bei den Schlüsselzuweisungen standen damals
keine weiteren
Herr Lütkemeier
trägt die in der Anlage 1 der Niederschrift beigefügte Stellungnahme vor.
Herr Lütkemeier hält
fest, dass es somit keine Verbesserung des Haushaltes, sondern eine weitergehende
Verschlechterung gebe.
Herr Roscher
erläutert, dass die Haushaltspositionen kaum noch Spielraum zum Sparen geben
würden. Es gebe keine andere Alternative, als die Hebesätze anzupassen. Auch
eine Infoveranstaltung könne nicht entsprechend helfen. Die Kompetenz für den
Haushalt liege beim Rat der Stadt. Die Beteiligung der Bürger sei sinnvoll, und
man müsse sich weiter in Richtung eines Bürgerhaushaltes bewegen; allerdings
müsse der Bürger im Erstellungsprozess stärker eingebunden werden.
Herr Lütkemeier
macht deutlich, dass sich die Verwaltung nicht dagegen sperren würde, die
Bürgerinnen und Bürger in die Aufstellung und Beratung des städtischen
Haushaltes einzubeziehen. Herr Lütkemeier informiert, dass die Stadt Rheine die
Gebühren für die Technischen Betriebe Rheine mit den Grundbesitzabgabenbescheiden
festsetzt im Auftrag der Technischen Betriebe Rheine. Die entsprechenden
Steuern und Gebührenabgaben werden durch Jahressteuerbescheide festgesetzt.
Wenn
eine Haushaltssatzung im Entwurf aufgestellt und dort festgelegt werde, dass
die Steuerhebesätze für die Realsteuern über die Haushaltssatzung festgesetzt werden,
dann dürfen, wenn ein Haushaltsplanentwurf und eine Haushaltssatzung im Entwurf
aufgestellt und eingebracht worden seien, die Steuern aber solange, wie der Haushalt
noch nicht beschlossen und nicht bekannt gemacht worden sei, nur nach den
Hebesätzen des Vorjahres erhoben werden.
Sollten
die Hebesätze nicht über eine eigene Hebesatzsatzung beschlossen werden, gebe
es die Möglichkeit, die Steuern schon zu Beginn des Jahres auf der Basis der
neuen Hebesätze festzusetzen. Wenn das nicht der Fall sei, erfordert dieses
einen mit Mehrkosten verbundenen Änderungslauf mit Änderungsbescheiden.
Herr
Reiske erläutert, dass es richtig sei, die Bürger zu informieren. Allerdings
halte er es in diesem Fall aus finanziellen Gründen nicht für den gangbaren
Weg. Die Kosten für die Änderungsbescheide mit 20.000,00 € seien zu hoch. Die
Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN folge der Verwaltung.
Herr
Holtel entgegnet, dass eine Erhöhung der Gewerbesteuer enorme Auswirkung auf
eine mögliche Industrieansiedlung im Norden von Rheine hätte. Hinzu komme im
kommenden Jahr, dass die Bürger durch die Abgabe für die erneuerbaren Energien weitere
Ausgaben haben. Weiter werden Bürger durch die Abgaben nach dem KAG für den
Ausbau der Straßenbeleuchtung getroffen. Die FDP-Fraktion sehe sich heute nicht
in der Lage, der Vorlage zuzustimmen. Sie wolle sich nach Vorlage des
Haushaltes intensiv mit dem Haushalt beschäftigen, um Ende Januar in einer Sondersitzung
zu einem Vorschlag zu kommen.
Frau
Fehrmann stellt klar, dass es keine Alternative zur Steuererhöhung gebe. Für
den Bürger sei es nicht mehr möglich, in einer
Herr
Mollen halte die
Frau Dr.
Kordfelder hält fest, dass unter TOP 6 Mindereinnahmen von 56.000,00 € entgegen
der Vorlage der Verwaltung zugestimmt wurden und das 20.000,00 € zusätzlich
aufgebracht werden müssen, wenn Änderungsbescheide erstellt werden müssen.
Herr
Wilp erläutert, dass das bedeuten würde, dass, wenn den Ansätzen der Verwaltung
nicht gefolgt werden würde, auf etwas verzichtet werde. Jedoch müssten die bisherigen
Sätze die Grundlage sein. Die Gründe, die bisher vorgetragen wurden, treffen
nicht die Sache. Bei der Bürgerinformation gehe es darum, dem Bürger die
Situation zu schildern. Herr Wilp sehe auch die letzte Verantwortung bei der
Politik. Die Parteien müssen sich ändern und bürgernäher werden. Es sei
fraglich, ob ein Bescheid nicht ausreiche, der bis zum 15. Februar versandt
werde.
Herr
Gude betont, dass keine Zweifel zum Haushalt bestehen. Es gebe nur sehr viele
Unsicherheiten.
Herr
Niehues erläutert, dass sich die Zahlen noch nachträglich nach der Eckwertediskussion
verändert haben. Den Bürgern müsse glaubhaft gemacht werde, dass bei keiner
Steuererhöhung die Haushaltssicherung drohe. Herr Niehues denkt, dass man mit
einem Bescheid auskomme. Organisatorische Dinge könne man regeln.
Herr
Reiske fragt an, warum die Verwaltung diese
Herr Lütkemeier
erläutert, dass die Ausgabenseite mit der zukünftigen Entwicklung 3 Jahre im
Vorgriff bekannt sei. Die Haushalts- und Eckdatenplanung baue darauf auf. Gesetzliche
Anforderungen und Beschlüsse des Rates werden berücksichtigt. Die
Unsicherheiten seien von der Verwaltung explizit benannt worden. Dies seien
Unsicherheiten, die zu einer Verschlechterung führen würden. Herr Lütkemeier
hält fest, dass er die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses in fast
jeder Sitzung über die Ausführung des Haushaltes der Stadt, insbesondere auch
über die Ertragsseite, informiere. Der Haushalt der Stadt sei im Wesentlichen
von den dargestellten Eckdaten abhängig. Herr Lütkemeier erläutert, dass er
keine Möglichkeit sehe, dass die nötigen Mittel auf anderem Wege realisiert
werden können. Herr Lütkemeier
trägt die in der Anlage 2 der Niederschrift beigefügte Stellungnahme
vor.
Herr Wilp fragt an,
ob es richtig gewesen sei, dass der Haupt- und Finanzausschuss, als die
Eckdaten das erste Mal eingebracht worden seien, der Verwaltung zugesagt habe,
mit den vorgegebenen Hebesätzen den Haushaltsplan aufzustellen. Er fragt an, ob
dieses alternativlos gewesen sei.
Frau Dr.
Kordfelder ergänzt, dass die Erhöhung alternativlos sei. In der Ratssitzung am
14. Dezember 2010 werde dieses genauso dargestellt. Frau Dr. Kordfelder informiert,
dass möglicherweise über die Entscheidung der Gemeindefinanzkommission noch
eine Änderung für die kommunale Situation zu erwarten sei. Aus diesem Grunde
habe sie den Ratsmitgliedern unter dem Top 3 die aktuellen
Herr Niehues
beantragt, heute keinen Beschluss zu den Steuererhöhungen zu fassen und
beauftragt gleichzeitig die Verwaltung damit, eine Bürgerinformation zum Thema
Haushalt 2011 zu organisieren.
Frau Dr. Kordfelder
lässt sodann über den Antrag der CDU-Fraktion abstimmen.
Abstimmungsergebnis: 10 Ja-Stimmen
7 Nein-Stimmen
1 Stimmenthaltung