Der Wohnverbundleiter, Herr Franz-Josef Meinert, erläutert das Neubauvorhaben:

 

Einleitend gibt der Wohnverbundleiter einen kurzen Abriss über die Entwicklung des Jacob-Meyersohn-Wohnverbundes:

 

Ø     Umbau des ehemaligen Caritas-Kinderheimes an der Mühlenstraße 1989 zum Wohnheim für Menschen mit Behinderung (27 Plätze)

 

Ø     Aufgrund des hohen Platzbedarfes für behinderte Menschen wurde 1992 das Haus am Prozessionsweg in Mesum angemietet (10 Plätze).

 

Ø     Bau des Franz-Wolters-Hauses im Jahr 2002 in Neuenkirchen (24 Plätze)

 

Ø     Investorenmodell zweier Elternpaare für ihre Kinder ab 18 Jahre in ein Wohnhaus am Friedensplatz (13 Plätze)

 

Ø     2005 wurde an der Runden Straße das Wohnhaus für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Betrieb genommen (12 Wohnheimplätze und 6 Kurzzeitplätze)

 

Ø     Das Ambulant betreute Wohnen/Teilstationäre Wohnen umfasst ca. 50 Plätze.

 

Ø     In 12 Familien leben erwachsene Personen mit Behinderung in der Wohnform „Familienpflege – Betreutes Wohnen in Gastfamilien“ (Betreuung durch den Jacob-Meyersohn-Wohnverbund).

 

        Herr Meinert hebt besonders hervor, dass es trotz der Ambulantisierung im Wohnen seitens des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe immer noch Wohnheimplätze für behinderte Menschen mit einem hohen Hilfebedarf geben muss. Der Verein Leben und Wohnen hat im Jahr 2009 dem LWL gegenüber nochmals den Bedarf an weiteren Wohnheimplätzen deutlich formuliert.

 

        Vom LWL wurde nach langen Verhandlungen mit dem Caritasverband Rheine der Neubau in Mesum, Prozessionsweg/Dechant-Römer-Straße, bewilligt (Erweiterung um 10 auf 22 Plätze).

 

Ø     Der Neubau wird als Niedrigenergiehaus gebaut und bekommt entweder eine Blockheizkraftanlage oder eine Solaranlage. Das wird noch entschieden.

 

Ø     Von den 22 Wohnheimplätzen sollen 11 Plätze für Rollstuhlfahrer eingerichtet werden.

 

Ø     Das gesamte Gebäude wird barrierefrei gebaut, einschließlich Anfahrtsmöglichkeiten der Geschosse mit dem Aufzug, barrierefreie Eingänge.

 

Ø     Es entstehen 3 Wohngruppen mit familiärem Charakter.

 

Ø     Jede Gruppe erhält ein Pflegebad.

 

Ø     Die Einzelzimmer werden mit sogenannten Tandem-Bädern ausgestattet und verbunden sein, sodass jeweils 2 Personen ein Bad nutzen können.

 

Ø     Ab 2016 greift die Verordnung des neuen Wohn- und Teilhabegesetzes, dass es nur noch Einzelzimmer, bis auf das Paarwohnen, mit Nasszellen geben darf.

 

Ø     Aufgrund dessen entsteht derzeit am Jacob-Meyersohn-Haus ein Anbau, der in der nächsten Zeit fertiggestellt ist, sodass Personen aus dem Altbau in den Anbau ziehen werden. Das jetzige Jacob-Meyersohn-Haus wird auch sukzessiv umgebaut. Im Anbau befindet sich neben dem Wohnbedarf auch ein tagesstrukturierender Bereich für die berenteten Personen des Jacob-Meyersohn-Wohnverbundes.

 

        Herr Meinert macht deutlich, dass durch den Neubau in Mesum keine neuen Wohnheimplätze geschaffen werden, es werden nur die bisherigen Plätze auch aus dem Jacob-Meyersohn-Haus umverteilt. Die Platzzahl wird beibehalten.

 

Ø     Herr Meinert spricht von einer Warteliste für das Wohnen mit ca. 35 Personen mit Behinderung (Anfragen der Angehörigen), bezogen auf die nächsten 5 Jahre.

 

Ø     Die Wohnheimbedarfe der behinderten Menschen werden individuell in einem sogenannten Hilfeplanverfahren des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ermittelt und festgelegt.

 

Ø     Der Wohnverbundleiter äußert sich zu einer Anwohnerkritik, die die örtliche Presse aufgegriffen hatte, wie folgt:

 

        Die Kritik richte sich nicht gegen die Menschen mit Behinderung, diese seien über Jahre schon gut integriert in Mesum. Es sind diese Menschen, die auch zukünftig im Neubau leben werden, sondern sie richtet sich gegen die Größe des Neubauvorhabens.

 

Ø     Eine verschärfte Parkplatzsituation würde nicht eintreten, da es ausreichend Parkplätze an der Dechant-Römer-Straße gebe.

 

Herr Thalmann bedankt sich bei Herrn Meinert für die Erläuterungen zum Wohnbauvorhaben und für die Einladung, die Sitzung des Beirates im Jacob-Meyersohn-Haus stattfinden zu lassen.