In der letzten Sitzung des Unterausschusses hat Herr Börger die Verwaltung um Auskunft über Aktivitäten im Themenfeld „Mobbing“ gebeten. Bei der schriftlichen Beantwortung seiner Anfrage wurde deutlich, welchen Umfang die Aktivitäten in diesem Themenfeld bereits angenommen haben.

 

Frau Besseling stellt den Ausschussmitgliedern die aktuelle Situation und die absehbare Entwicklung vor:

 

Mobbing sei kein neues Thema, habe allerdings aus unterschiedlichen Gründen an Aktualität zugenommen. Stichwort: Cybermobbing (Facebook).

Das Jugendamt habe von dieser Entwicklung früh erfahren: Das Thema sei bereits auf Wunsch der beteiligten Jugendlichen Thema der SAM-Ausbildung.

 

Inzwischen habe die Thematik an vielen Schulen zu Aktivitäten geführt. Dies geschehe auf Drängen von Schülerinnen und Schülern, Eltern oder auch Lehrerinnen und Lehrern. Daraus hätten sich Projekte mit Schülerinnen und Schülern entwickelt, Elternabende und Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer. So seien beispielsweise zu einem Elternabend 27 Personen erschienen, eine für Elternabende ungewöhnlich hohe Zahl.

 

Deutlich wurde bei allen Projekten, dass „Mobbing“ eigentlich nur das aktuelle Stichwort für die umfassende Thematik „Sozialkompetenz“ sei.

 

Die bisherigen Projekte bezogen sich vor allem auf den Bereich der weiterführenden Schulen. Es ist jedoch deutlich erkennbar, dass das Thema „Sozialkompetenz“ auch für den Bereich der Grundschulen an Bedeutung zunehmen wird.

 

In diesem Themenfeld seien viele Organisationen, wie der Jugend- und Familiendienst (Medeto), der Kinderschutzbund, die Drogenberatung oder die Polizei

bereits aktiv.

 

Für die Schulen bestehe allerdings das Problem, dass die freien Träger für ihre Leistungen Honorarkosten in Rechnung stellen, für die die Schulen keine Mittel zur Verfügung hätten.

 

Aus der Sicht des Bereichs Jugendschutz seien auf Dauer folgende Aufgabenstellungen zu prüfen:

 

Es erscheine sinnvoll und notwendig, die zahlreichen Angebote der freien Träger an einer Stelle zu erfassen, um als Anlaufstelle bei Anfragen den Kontakt zu den geeigneten Kooperationspartnern vermitteln zu können.

 

Es werde ebenfalls notwendig sein, die vielschichtigen Angebote miteinander zu vernetzen. Hier habe der Arbeitskreis „Jugendschutz und Sucht“ inzwischen erste Schritte unternommen.

 

Herr Gausmann beschreibt die Entwicklung so: „Wir werden die Geister, die wir riefen, nicht mehr los“.

 

Herr Dörnhoff sieht hier vor allem die Schule in der Pflicht: Wenn dieses Problem dort verstärkt auftauche, sei es auch Aufgabe der Schule und nicht der Jugendhilfe, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Das Argument, die Schule habe dafür keine personellen und finanziellen Ressourcen, könne er daher nicht gelten lassen.

 

Frau Besseling zeigt auf, dass es in der SAM-Ausbildung Verträge mit den Schulen gebe, die die Verpflichtung der Schule zur Kooperation detailliert regelten.  Lehrerinnen und Lehrer seien engagiert und aktiv dabei. Auch besuchten viele Lehrerinnen und Lehrer Fortbildungen zu dieser Thematik. Die Einstellung „Ist das auch Arbeitszeit?“ gehöre inzwischen der Vergangenheit an.

 

Herr Gausmann zeigt auf, dass das Thema auf der Agenda bleiben werde: Die weitere Einstellung von Schulsozialarbeiterinnen und –sozialarbeitern werde eine engere Kooperation von Jugendarbeit und Schule befördern, die Thematik im Kontext des kommenden Kinder- und Jugendförderplan ausführlich zu beraten sein.

 


Beschluss:

 

Die Ausschussmitglieder nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.

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