Sitzung: 12.06.2012 Haupt-, Digital- und Finanzausschuss
Beratungsergebnis: zurückgestellt
Vorlage: 247/12
0:56:04
Herr Bonk erläutert,
dass der Umbau wünschenswert und
notwendig sei, aber man könne keine Kosten von über 700.000 € einfach
wegstecken. Die CDU-Fraktion sei der Meinung, dass heute noch kein Beschluss
gefasst werden soll. Bei dem Alten Rathaus handele es sich um ein
marodes Gebäude, bei dem noch viele Dinge auf die Stadt Rheine zukommen werden.
Die CDU-Fraktion bittet die Verwaltung, für das Gebäude eine Gesamtplanung zu
erstellen. Die Gesamtplanung soll ein Raumkonzept, einen Zeitplan und einen Kostenplan
beinhalten. Wenn diese Gesamtplanung vorliege, könne man anhand eines
Zeitrasters entscheiden, welche Maßnahmen zwingend notwendig seien und welche
aufgeschoben werden können. Für den Umbau seien Mittel aus der Bauunterhaltung
vorgesehen. Diese Mittel seien dafür auch notwendig, aber diese Mittel werden
auch in anderen Bereichen benötigt. Mindestes ebenso notwendig, wenn nicht
sogar notwendiger sei die Renovierung der Räumlichkeiten des
Frau Dr. Kordfelder
weist auf den schlechten Zustand der Sanitäranlagen im Alten Rathaus hin.
Trauungen als Dienstleistung im Alten Rathaus durchzuführen sei bei dem Zustand
inakzeptabel. Frau Dr. Kordfelder bittet darum, der Umbaumaßnahme zuzustimmen.
Herr Roscher zeigt
auf, dass es in der Ãœberschrift der Vorlage um einen Beschlussvorschlag gehe,
der das Bürgerbüro betreffe. Im weiteren Text werde deutlich, dass es um viel
mehr gehe. Unter Punkt 4 werde aufgezeigt, dass im Gebäude Risse auftreten. Zu
Bedenken sei auch, dass das Bürgerbüro das Entrée für den Bürger sei. Dort habe
er die meisten Kontakte mit der Stadtverwaltung. Die SPD-Fraktion werde dem
Beschlussvorschlag zustimmen.
Frau Fehrmann
erläutert, dass ein Verkauf des Alten Rathauses sinnvoll sei, um Geld für die
Stadt Rheine zu generieren. Das Bürgerbüro solle dann in die Mall verlegt
werden, da es dort sehr viele Leerstände gebe. Â
Herr Reiske erläutert,
dass die Fraktion BÃœNDNIS 90/DIE GRÃœNEN den Misstand anerkenne, werde aber dem
Beschlussvorschlag aufgrund der schlechten Haushaltslage nicht zustimmen.
Herr Ortel macht
deutlich, dass es in der AfR-Fraktion eine hohe Zustimmung zum grundsätzlich
Anliegen gebe. In der Fraktionssitzung sei aber die Frage aufgetreten,
inwieweit das Gesamtgebäude sanierungsbedürftig sei und ob hier nur ein Teilbereich
der insgesamt unvollständigen Gesamtdarstellung vorgestellt werde und andere Dinge
dann sukzessive hinterherkommen. Die Frage nach einem Gesamtplan sei in der
Fraktionssitzung auch aufgetreten. Herr Ortel bezieht sich auf den Antrag der
CDU-Fraktion und bittet um einen Zeitplan. Man könne den Umbau nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschieben.
Herr Holtel hält
fest, dass eine Notwendigkeit des Umbaus des Alten Rathauses eindeutig gegeben
sei. Fraglich sei, in welchem Zeitfaktor saniert werde müsse.
Herr Bonk stellt
klar, dass auch die CDU-Fraktion die Notwendigkeit der Maßnahme sehe. Es müsse
vorab ein Gesamtkonzept vorgelegt werden. In den Haushaltsplanberatungen könne
man konkret sagen, was durchgeführt werde, sodass man 2013 mit einem Umbau beginnen
könnte.
Herr Mollen
entgegnet, dass die Sanierung des Alten Rathauses schon sehr lange diskutiert
werde. Die Vorlage sei in dieser Erwartung auch gekommen. Verwunderlich sei,
dass in der gestrigen Fraktionsvorsitzendenbesprechung keine Bedenken zur
Vorlage angemeldet worden seien. Â
Herr Bonk erläutert,
dass die CDU-Fraktion nach einer längeren Pause gestern erstmalig wieder getagt
habe.
Herr Kuhlmann stellt
klar, dass es in weiten Teilen einen Konsens gebe. Das Alte Rathaus habe einen
Sanierungsbedarf, und es müsse geprüft werden, welche Maßnahmen direkt und
welche voraussichtlich später durchgeführt werden. Die Vorlage müsse dafür
eventuell neu aufgebaut werden. Es soll keine Luxussanierung für die
Mitarbeiter gemacht werden. Wenn man sich vor Augen halte, welche Gelder für
Stadtmarketing, Stadtwerbung und Monitoring an anderen Stellen ausgegeben werde,
dann sei das Erreichen von 60.000 Bürgern durch ein vernünftiges Ambiente im Alten
Rathaus durchaus auch den einen oder anderen Euro wert. Auch die Themen
Geheimhaltung und Datenschutz müssen beachtet werden. Herr Kuhlmann informiert,
dass viele Beschwerden zu dem Zustand des Wartebereiches eingehen.
Herr Kuhlmann gibt
an, dass er keine Vollplanung für das gesamte Haus machen könne. Es sei derzeit
auch personell nicht umsetzbar. Herr Kuhlmann bezieht sich auf die Aussage von
Frau Fehrmann. Das Bürgerbüro in die Mall zu verlegen sei nicht sinnvoll. Es
gebe dort sehr hohe Nebenkosten. Auch diese habe man bereits geprüft. Herr
Kuhlmann bezieht sich auf die Aussage von Herrn Bonk zum Thema Schulsanierung. Die
Schulen in Rheine seien in einem sehr guten Gesamtzustand. Herr Kuhlmann
schlägt vor, die notwendigen Maßnahmen, die benötigt werden, um das Gebäude des
Alten Rathauses halten zu können und zu einer vernünftigen Arbeitsstätte und zu
einem Aufenthaltsbereich für Kunden zu machen, zu priorisieren.
Frau Dr. Kordfelder
schlägt vor, die Vorlage zurückzunehmen. Der Antrag der CDU-Fraktion werde als
eingebracht betrachtet und es werde ein kleiner Arbeitskreis mit den
Fraktionsvorsitzenden, dem Bauausschussvorsitzenden oder Vertretern der
Fraktionen zu dem Thema gebildet, um eine weitere Konkretisierung des Komplexes
Altes Rathaus vorzunehmen.
Herr Brauer hält es
für sinnvoll die Vorlage zu vertagen und vorab im Bausschuss zu bearbeiten und
anschließend wieder im Haupt- und Finanzausschuss zu beschließen. Â
Herr Bonk entgegnet,
dass der Vorschlag von Herrn Kuhlmann gut sei. Die Vorlage soll zurückgenommen und
anschließend eine Priorisierung durchgeführt werden. Ein Arbeitskreis sei nicht
nötig.
Frau Dr. Kordfelder
macht deutlich, dass sie sehr betroffen davon sei, mit welchen Argumenten die
Wertigkeit eines bürgerorientierten Servicebereiches und die Arbeitsbedingungen
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hintenangestellt werden. Das gemeinsame
Ziel des Unternehmensleitbildes, bürger- und mitarbeiterorientiert zu arbeiten
und entsprechende Servicebereiche vorzuhalten, sollte man gemeinsam verfolgen.
Herr Ortel merkt an,
dass das grundsätzliche Anliegen von keiner Seite infrage gestellt werde.
Herr Wilp weist
darauf hin, dass er gestern zum ersten Mal das Thema „Umbau Bürgerbüro“ zur
Kenntnis genommen habe. Mehr als 50 % in der Fraktion kannten den Rahmen
bislang nicht. Rückfragen dazu seien daher nachvollziehbar. Dass bestimmte
Maßnahmen notwendig seien, habe niemand infrage gestellt. Es liege ein Kommunikationsproblem
vor. Wenn man den Rahmen, um den es gehe, deutlicher darstellen würde, dann
würde vieles anders und besser laufen.
Frau Fehrmann macht
deutlich, dass die geäußerten Bedenken nichts mit einer Geringwertschätzung der
Mitarbeiter oder Bürger zu tun haben.
Herr Roscher
erinnert, dass zu Anfang ein Vergleich zwischen dem Bürgerbüro und dem Zustand
von Schulen hergestellt wurde. Insoweit könnte der Eindruck von Geringwertschätzung
entstanden sein.
Frau Dr. Kordfelder
fasst zusammen, dass deutlich werde, dass sich prinzipiell alle für eine Umkonzeptionierung
aussprechen und die Notwendigkeit unbestritten sei. Die Vorlage werde
zurückgenommen und Herr Kuhlmann werde in einem kleinen Kreis weitere
Konkretisierungen vornehmen.