Sitzung: 12.06.2012 Haupt-, Digital- und Finanzausschuss
Beratungsergebnis: Kenntnis genommen
Vorlage: 255/12
1:35:19
Herr Lütkemeier ergänzt, dass seit gestern auch die bisher noch fehlenden Erkenntnisse aus den
Fachbereichen 2 und 5 vorliegen. Beim Fachbereich 5 – Planen und Bauen seien im
Ergebnisplan keine Abweichungen zu verzeichnen. Beim Fachbereich 2 – Jugend,
Familie und Soziales sei derzeit im Ergebnisplan eine negative Abweichung, d. h.
eine Budgetüberschreitung bezogen auf das Jahresende in einer Höhe von insgesamt
450.000 € zu erwarten. Unter Berücksichtigung der höheren Personalaufwendungen
aufgrund des im März 2012 geschlossenen Tarifvertrages für die tariflich
Beschäftigten im Bund und in den Kommunen in Höhe von 150.000 € und der in der
letzten Ratssitzung beschlossenen Ermächtigungsübertragungen im Ergebnisplan
aus dem Haushaltsjahr 2011 in Höhe von 200.000 € ergebe sich für den Gesamt-Ergebnisplan
2012 eine Erhöhung des Fehlbetrages um 800.000 € auf voraussichtlich rund 14
Mio. Euro. Damit komme es hinsichtlich der Eigenkapitalreduzierung doch zu
einer Überschreitung des maßgeblichen Schwellenwertes in Höhe von rund 180.000
€. Da jedoch weder für 2011 nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen zum
Jahresabschluss noch für 2013 aus der vorliegenden Finanzplanung weitere
Ãœberschreitungen absehbar seien, ergebe sich hieraus aktuell aber keine Verpflichtung
zur Aufstellung eines Haushaltssicherungskonzeptes.
Die voraussichtliche
Budgetüberschreitung im Fachbereich 2 habe im Wesentlichen folgende Ursachen.
Kostensteigerungen seien nach den durchgeführten Hochrechnungen auf das
Jahresende in der Erziehungshilfe mit insgesamt 660.000 € zu erwarten. Dagegen
werde bei der Tagespflege und bei der Sozialpädagogischen Familienhilfe mit
Minderaufwendungen von 110.000 € gerechnet. Aufgrund des Anstiegs der
Kostenerstattungsfälle in der Erziehungshilfe werden Mehrerträge in Höhe von
100.000 € erwartet. Herr Lütkemeier verweist im Übrigen auf die detaillierte Berichterstattung
im zuständigen Jugendhilfeausschuss.
Das Aufkommen der
Gewerbesteuer liege aktuell noch 3 Mio. Euro unter dem Haushaltsansatz von 33
Mio. €. Man gehe davon aus, dass die noch bestehende Lücke bis zum Ende des
Haushaltsjahres geschlossen werden könne. Anzeichen größerer negativer
Entwicklungen seien jedenfalls zurzeit nicht zu erkennen.
Herr Lütkemeier
merkt an, dass die Ergebnisse der Regionalisierung der Steuerschätzung
ungewöhnlicherweise bis heute immer noch nicht vorliegen. Aus diesem Grund
lassen sich derzeit auch noch keine hierdurch abgesicherten Prognosen für
Veränderungen bei den Gemeindeanteilen an der Einkommensteuer und an der Umsatzsteuer
abgeben. Man gehe allerdings für beide Steuerarten grundsätzlich von positiven
Veränderungen aus, die wahrscheinlich auch dazu führen könnten, dass der oben
angesprochene Schwellenwert hinsichtlich der Eigenkapitalreduzierung letztlich
doch nicht überschritten wird. Herr Lütkemeier versichert, dass man hierüber
unmittelbar nach Bekanntgabe der Ergebnisse der Regionalisierung der Steuerschätzung
berichten werde.
Herr Bonk erläutert,
dass der Bericht deutlich mache, wie schnell man den maßgeblichen Schwellenwert
erreichen könne. Die Aussicht, dass der Schwellenwert nicht erreicht werde,
könne nicht das Ziel sein. Haushaltskonsolidierung müsse das Ziel sein. Bei den
nächsten Haushaltsplanberatungen werde man auf Punkt und Komma achten.
Herr Roscher ergänzt,
dass alle möglichen Anstrengungen unternommen werden müssen, um einen
ausgeglichen Haushalt zu erreichen. Herrn Lütkemeiers Worten habe man entnehmen
können, dass die Stadt strukturelle Probleme habe. Es müsse nach wie vor die
Forderung an Bund und Land aufrechterhalten werden, dass die Kommunen mit
finanziellen Mitteln ausgestatten werden, damit sie die übertragenen Aufgaben
auch wahrnehmen können.
Herr Wilp hält fest,
dass die Stadt Rheine Entlastung im sozialen Bereich benötige.
Herr Lütkemeier antwortet
auf Nachfrage von Herrn Wilp, dass der Entwurf des Jahresabschlusses 2011 noch
nicht ausgefertigt sei.
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Beschluss:
Der Haupt- und Finanzausschuss nimmt den unterjährigen Bericht für den Sonderbereich 9 – Zentrale Finanzleistungen mit dem Stand der Daten vom 31. Mai 2012 zur Kenntnis.