Beratungsergebnis: einstimmig beschlossen

00:11:35

 

Herr Dr. Winter erläutert zu Beginn der Beratung die grundsätzliche Thematik der Teilhabe an Kultur vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Hier habe man am 18. März 2010 im Kloster Bentlage erstmalig einen Fachtag zu diesem Thema durchgeführt.

 

Im Anschluss an diesen Fachtag habe man dann innerhalb des Kulturservices auch nach Weiterbildungsmöglichkeiten zu diesem Thema gesucht und sei auf die Möglichkeit einer Berufsbegleitenden Weiterbildung zum Kulturgeragogen/geragogin gestoßen, an der Frau Möller teilgenommen habe.

 

Anschließend berichtet Frau Möller von dieser Weiterbildung. Sie führt aus, dass es sich hierbei um ein Angebot der Fachhochschule Münster in Zusammenarbeit mit dem Institut für Bildung und Kultur e.V. Remscheid handelte, das erstmalig durchgeführt wurde. An dieser Fortbildung nahmen insgesamt sechzehn Personen aus unterschiedlichsten Berufsgruppen teil. Frau Möller war die einzige aus dem öffentlichen Dienst. Die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus Museen, Pflegeeinrichtungen, Seniorenbegegnungsstätten oder waren selbständige Kunstvermittler. Die Fortbildung dauerte ein Jahr und setzte sich aus acht theoretischen Modulen unter der Leitung namhafter Dozenten zusammen. Zum Abschluss der Fortbildung musste dann ein Praxisprojekt individuell erarbeitet werden. Hier habe sie sich für das Projekt der Kulturbegleitung entschieden. Dieses Projekt wurde durch die Erfahrung in der täglichen Arbeit im Kulturservice ausgelöst. Immer wieder machten die Mitarbeiter des Kulturservices in den vergangenen Jahren die Erfahrung, dass Theaterabonnements beendet wurden, weil ein Lebenspartner verstarb. Dann sahen sich viele Abonnenten nicht mehr in der Lage das Theater zu besuchen. Das Projekt hat es sich nun zum Ziel gesetzt, kulturinteressierte Menschen zu finden, die selber noch mobil sind und bereit sind, andere Menschen – oft älter oder gehandicapt – zu Kulturveranstaltungen zu begleiten.

 

In der Folge wurden viele Gespräche geführt mit dem Ergebnis, dass auch andere Kulturanbieter die Idee der Kulturbegleitung positiv aufgriffen und bereit waren Kulturbegleitern freien Eintritt zu gewähren. Mit dieser Erfahrung konnte das Projekt Kulturbegleitung erarbeitet werden. Inzwischen gibt es bereits zwanzig Kulturbegleiterinnen und Begleiter, die sich auch gemeinsam Fortbilden zu Themen wie Umgang mit Rollstühlen oder Erkundung von Veranstaltungsorten.

 

Frau Helmes zeigt sich vom Projekt begeistert. Sie berichtet, dass auch es auch überregional wahrgenommen werde. So sei sie heute Morgen bei einer Veranstaltung des Demenzservicezentrums Münster im Naturzoo gewesen. Auch hier habe man auf dieses Projekt hingewiesen. Es handele sich um ein wichtiges Angebot, dass die volle Unterstützung des Ausschusses verdiene.

 

Diese Anmerkungen werden auch von den übrigen Ausschussmitgliedern unterstützt und befürwortet. Alle Ausschussmitglieder sprechen sich deshalb für den Beschlussvorschlag der Verwaltung aus.


Beschluss:

 

Der Kulturausschuss begrüßt die Einführung des Projektes „Kulturbegeleitung“. Er empfiehlt allen Einrichtungen der Stadt Rheine, dieses Projekt durch kostenlose Eintritte für Kulturbegleiter zu unterstützen.


Abstimmungsergebnis:           einstimmig