Herr van der Helm und Frau Bolsmann, die die Einrichtung betreuen, stellen die konkrete Arbeit vor:

 

Die Jugendwerkstatt sei ein niedrigschwelliges Beratungsangebot für Jugendliche ab 15 Jahren, denen der direkte Zugang zur Einrichtung ohne vorherige Antragstellung beim Jugendamt möglich sei.

 

Eine besondere Zielgruppe seien Schulverweigerer im Alter von 12 bis 18 Jahren.

 

In allen Fällen gehe es um niedrigschwellige Hilfsangebote bei der privaten und beruflichen Lebensplanung. Die Hilfesuchenden kämen aus vor allem aus den Bereichen Förderschule, Hauptschule, aber auch aus der Realschule.

 

Auf Nachfrage von Herrn Beckmann nach der Kontaktaufnahme zeigt Frau Bolsmann auf, dass vor allem die Kontakte zu den Schulsozialarbeiterinnen und

-sozialarbeitern die Basis für die Kontaktaufnahme seien. Schulverweigerer kämen auf diesem Wege zur Klärung ihres persönlichen Unterstützungsbedarfs vorübergehend in die Jugendwerkstatt.

Dabei werde Wert auf eine sinnvolle Beschäftigung gelegt. So würden hier von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern meistens Gegenstände für den Eigenbedarf, wie Regale oder Tische gefertigt. Dabei werde Wert auf individuelle Gestaltungsmöglichkeiten gelegt.

 

Herr van der Helm berichtet von einem weiteren Projekt mit dem Berufskolleg und der Grüterschule, in dem Lehrer dieser Schulen in die Arbeit der Jugendwerkstatt vor Ort eingebunden werden.

 

Durchschnittlich kämen 6 bis 8 Teilnehmer pro Tag in die Einrichtung. Das Zahlenverhältnis von Männern und Frauen sei ausgeglichen, bei den Schulverweigerern seien es mehr Frauen.

Die Motivation sei bei vielen zunächst, durch die Arbeit in der Jugendwerkstatt ein wenig Geld zu verdienen. Durch den Kontakt könne dann eine Beziehung zu den Mitarbeitern der Werkstatt aufgebaut werden.

 

Herr Gausmann fragt nach dem Werkstattprojekt mit Schulverweigerern.

Frau Bolsmann berichtet, dass aktuell mit 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gearbeitet werde, die durchschnittlich 6 Monate in der Werkstatt betreut würden und anschließend meist in berufsvorbereitende Maßnahmen wechselten. Hier gehe es vor allem um die Vermittlung von Basiskompetenzen.

 

Herr Gausmann zeigt zur aktuellen Finanzierungsproblematik der Einrichtung auf, dass die Förderung der Einrichtung aus ESF-Mitteln (Europäischer Sozialfonds) Ende des Jahres auslaufen werde. Damit entstehe eine Finanzierungslücke in Höhe von rund 60.000 € für die Jugendwerkstatt.

Hier werde in den Gesprächen mit dem Kreis und dem Caritasverband nach einer Lösung gesucht werden müssen. Letztlich gehe es dabei um eine politische Entscheidung: „Wer kümmert sich künftig um diesen Personenkreis“

  

Frau Leskow dankt den Gesprächspartnerinnen und -partnern für die ausführlichen Informationen.

 


Beschluss:

 

Die Ausschussmitglieder nehmen die Informationen zur Kenntnis.