Sitzung: 20.05.2015 Integrationsrat
Herr Kubilay Çelikalep berichtet mit Hilfe von Frau Dursun als
Dometscherin von seinen Erfahrungen mit dem muslimischen Friedhof der
Antonius-Gemeinde in Eschendorf. Zwei seiner Kinder seien dort beerdigt. Bei
seinen Besuchen habe er festgestellt, dass der Friedhofsbereich sehr erbärmlich
aussehe. Es gebe auch keinen ordentlichen Eingang, sondern es lägen dort
lediglich zwei Holzklötze. Er habe deshalb auch schon einmal bei der Stadt
Rheine vorgesprochen. Man habe ihm gesagt, im Moment gebe es dort nur wenige
Gräber – je mehr es würden, desto mehr könne man auch tun, z. B. pflastern.
Herr Çelikalep bemängelt, dass dort auch Leute mit ihren Hunden Gassi gehen.
Das finde er doch ziemlich respektlos.
Herr Gausmann schlägt vor, das Anliegen an die Kirchengemeinde Antonius
als Friedhofsträger heranzutragen mit der Bitte, Abhilfe zu schaffen.
Herr Kahle teilt mit, es handele sich um ein muslimisches Gräberfeld auf
dem Friedhof Eschendorf. Und für dieses Gräberfeld würden die gleichen Regeln
gelten wie für den gesamten übrigen Friedhof. Dort seien Hunde zwingend an der
Leine zu führen.
Herr Çelikalep bittet darum, ein Tor zu installieren, damit keiner mehr
mit seinem Hund einfach dort hineingehen könne. Es gebe bislang weder einen
Zaun noch ein Eingangstor.
Herr Gausmann stellt fest, es gehe also um den Zugang und darum, dass das
Anleingebot für Hunde von einigen Besitzern nicht beachtet werde. Man werde die
Kirchengemeinde nochmals bitten zu prüfen, ob hier irgendwelche Vorkehrungen getroffen
werden könnten.
Herr Mau ergänzt, das Gespräch müsse möglichst schnell stattfinden. Ein
Friedhof sei auch eine öffentliche Fläche – somit könne man ordnungsrechtlich
tätig werden. Er möchte, dass die Stadtwacht die Aufforderung erhält, dort nach
dem Rechten zu sehen und die Leute darauf hinzuweisen, dass Hunde auf dem
Friedhof nichts zu suchen haben oder angeleint sein müssen – je nachdem, wie es
in der Friedhofssatzung steht. Das sei eine ernste Sache. Bei der Gelegenheit
könne die Stadtwacht gleich prüfen, ob die Beschilderung bzgl. der Hunde
vorhanden sei. Man brauche auch eine entsprechende Rückmeldung, ob sich etwas
geändert habe. Herr Çelikalep müsse das Gremium also später noch einmal
informieren.
Auf die Frage von Frau Dursun, weshalb es schwierig sei, dort eine
Umzäunung anzubringen antwortet Herr Gausmann es handele sich hier um eine
öffentliche Grünfläche. Die dürfe, auch wenn es ein Friedhof sei, nicht einfach
eingezäunt werden.
Herr Kahle fügt hinzu, bei den dort liegenden Holzklötzen handele es sich
um eine Gräberfeldmarkierung. Die könne auch variabel erweitert werden, wenn
die jetzige Fläche nicht mehr ausreiche. Das Problem dieser Gräberfeldfläche
sei, dass sie etwas abseits liege. Das verleite möglicherweise zu diesen
unschönen Ereignissen.
Herr Çelikalep berichtet außerdem, dass Grabschmuck, der auf den Gräbern
abgelegt würde, gestohlen oder kaputtgeschlagen werde.
Herr Gausmann erklärt, man sei zwar nicht zuständig, werde die Angelegenheit
aber an den Friedhofsträger weiterleiten und darum bitten, Abhilfe zu schaffen.
Er werde auch das Ordnungsamt bitten, verstärkt darauf zu achten, dass Hunde
dieses Gräberfeld nicht zweckentfremden.
Herr Kassab-Bachi betont, es sei sehr wichtig, bei der Anfrage an den
Friedhofsträger darum zu bitten, unbedingt ein Schild „Kein Zutritt für Hunde“
aufzustellen. Das sei durchaus ein Unterschied zum Leinenzwang.
Herr Gausmann entgegnet, ob diese Möglichkeit bestehe, hänge von der
Friedhofsordnung ab. Man nehme diese Anregung auf. Nach einigen weiteren
Wortmeldungen zu diesem Thema schlägt er vor, falls das Thema Muslimische
Grabstätten ausführlich diskutiert werden solle, könne man es in einer der
nächsten Sitzungen als Tagesordnungspunkt aufnehmen und einen Vertreter der
Friedhofsverwaltungen dazu einladen. So könne man Fragen zum muslimischen
Begräbnis klären und feststellen, welche Rahmenbedingungen und Regeln es auf
den beiden Friedhöfen gebe.
Frau Dursun schlägt vor, zu einem solchen Tagesordnungspunkt auch den
Imam der Moschee einzuladen, um den Friedhofsträger über die nötigen
Voraussetzungen für solch ein Grab zu informieren.
Herr Kahle regt an, evtl. einen Ortstermin auf dem Friedhof zu machen,
begleitet durch den Integrationsrat.
Herr Çelikalep erklärt sich mit den geplanten Maßnahmen
einverstanden.
Herr Gausmann ergänzt noch, es sei im Übrigen eine Ordnungswidrigkeit,
wenn man beim Gassi gehen die Hinterlassenschaften seines Hundes nicht
entsorge. Problematisch sei lediglich, dass es meistens keine Zeugen dafür
gebe.