Herr Kubilay Çelikalep berichtet mit Hilfe von Frau Dursun als Dometscherin von seinen Erfahrungen mit dem muslimischen Friedhof der Antonius-Gemeinde in Eschendorf. Zwei seiner Kinder seien dort beerdigt. Bei seinen Besuchen habe er festgestellt, dass der Friedhofsbereich sehr erbärmlich aussehe. Es gebe auch keinen ordentlichen Eingang, sondern es lägen dort lediglich zwei Holzklötze. Er habe deshalb auch schon einmal bei der Stadt Rheine vorgesprochen. Man habe ihm gesagt, im Moment gebe es dort nur wenige Gräber – je mehr es würden, desto mehr könne man auch tun, z. B. pflastern. Herr Çelikalep bemängelt, dass dort auch Leute mit ihren Hunden Gassi gehen. Das finde er doch ziemlich respektlos.

 

Herr Gausmann schlägt vor, das Anliegen an die Kirchengemeinde Antonius als Friedhofsträger heranzutragen mit der Bitte, Abhilfe zu schaffen.

 

Herr Kahle teilt mit, es handele sich um ein muslimisches Gräberfeld auf dem Friedhof Eschendorf. Und für dieses Gräberfeld würden die gleichen Regeln gelten wie für den gesamten übrigen Friedhof. Dort seien Hunde zwingend an der Leine zu führen.

 

Herr Çelikalep bittet darum, ein Tor zu installieren, damit keiner mehr mit seinem Hund einfach dort hineingehen könne. Es gebe bislang weder einen Zaun noch ein Eingangstor.

 

Herr Gausmann stellt fest, es gehe also um den Zugang und darum, dass das Anleingebot für Hunde von einigen Besitzern nicht beachtet werde. Man werde die Kirchengemeinde nochmals bitten zu prüfen, ob hier irgendwelche Vorkehrungen getroffen werden könnten.

 

Herr Mau ergänzt, das Gespräch müsse möglichst schnell stattfinden. Ein Friedhof sei auch eine öffentliche Fläche – somit könne man ordnungsrechtlich tätig werden. Er möchte, dass die Stadtwacht die Aufforderung erhält, dort nach dem Rechten zu sehen und die Leute darauf hinzuweisen, dass Hunde auf dem Friedhof nichts zu suchen haben oder angeleint sein müssen – je nachdem, wie es in der Friedhofssatzung steht. Das sei eine ernste Sache. Bei der Gelegenheit könne die Stadtwacht gleich prüfen, ob die Beschilderung bzgl. der Hunde vorhanden sei. Man brauche auch eine entsprechende Rückmeldung, ob sich etwas geändert habe. Herr Çelikalep müsse das Gremium also später noch einmal informieren.

 

Auf die Frage von Frau Dursun, weshalb es schwierig sei, dort eine Umzäunung anzubringen antwortet Herr Gausmann es handele sich hier um eine öffentliche Grünfläche. Die dürfe, auch wenn es ein Friedhof sei, nicht einfach eingezäunt werden.

 

Herr Kahle fügt hinzu, bei den dort liegenden Holzklötzen handele es sich um eine Gräberfeldmarkierung. Die könne auch variabel erweitert werden, wenn die jetzige Fläche nicht mehr ausreiche. Das Problem dieser Gräberfeldfläche sei, dass sie etwas abseits liege. Das verleite möglicherweise zu diesen unschönen Ereignissen.

 

Herr Çelikalep berichtet außerdem, dass Grabschmuck, der auf den Gräbern abgelegt würde, gestohlen oder kaputtgeschlagen werde.

 

Herr Gausmann erklärt, man sei zwar nicht zuständig, werde die Angelegenheit aber an den Friedhofsträger weiterleiten und darum bitten, Abhilfe zu schaffen. Er werde auch das Ordnungsamt bitten, verstärkt darauf zu achten, dass Hunde dieses Gräberfeld nicht zweckentfremden.

 

Herr Kassab-Bachi betont, es sei sehr wichtig, bei der Anfrage an den Friedhofsträger darum zu bitten, unbedingt ein Schild „Kein Zutritt für Hunde“ aufzustellen. Das sei durchaus ein Unterschied zum Leinenzwang.

 

Herr Gausmann entgegnet, ob diese Möglichkeit bestehe, hänge von der Friedhofsordnung ab. Man nehme diese Anregung auf. Nach einigen weiteren Wortmeldungen zu diesem Thema schlägt er vor, falls das Thema Muslimische Grabstätten ausführlich diskutiert werden solle, könne man es in einer der nächsten Sitzungen als Tagesordnungspunkt aufnehmen und einen Vertreter der Friedhofsverwaltungen dazu einladen. So könne man Fragen zum muslimischen Begräbnis klären und feststellen, welche Rahmenbedingungen und Regeln es auf den beiden Friedhöfen gebe.

 

Frau Dursun schlägt vor, zu einem solchen Tagesordnungspunkt auch den Imam der Moschee einzuladen, um den Friedhofsträger über die nötigen Voraussetzungen für solch ein Grab zu informieren.

 

Herr Kahle regt an, evtl. einen Ortstermin auf dem Friedhof zu machen, begleitet durch den Integrationsrat.

 

Herr Çelikalep erklärt sich mit den geplanten Maßnahmen einverstanden. 

 

Herr Gausmann ergänzt noch, es sei im Übrigen eine Ordnungswidrigkeit, wenn man beim Gassi gehen die Hinterlassenschaften seines Hundes nicht entsorge. Problematisch sei lediglich, dass es meistens keine Zeugen dafür gebe.