Beratungsergebnis: Kenntnis genommen

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Der 1. stellvertretende Bürgermeister, Herr Udo Bonk, berichtet über die Bürgermeisterwahl am 13. September 2015, bei der Herr Dr. Peter Lüttmann 76 % der abgegebenen gültigen Stimmen erhalten habe. Herr Dr. Lüttmann sei damit mit Wirkung vom 21. Oktober 2015 für die nächsten 5 Jahre zum Bürgermeister der Stadt Rheine gewählt.

 

Herr Bonk vereidigt gem. § 65 Abs. 3 GO Herrn Dr. Lüttmann und führt ihn in das Amt des Bürgermeisters ein. Als äußeres Zeichen der Amtsübernahme legt er Herrn Dr. Lüttmann die Bürgermeisterkette um und überreicht ihm einen Blumenstrauß verbunden mit den besten Wünschen für das neue Amt zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Rheine.

Über die Vereidigung wurde eine eigenständige Niederschrift erstellt.

 

Herr Dr. Lüttmann gibt anschließend die folgende persönliche Erklärung ab:

 

„Liebe Bürgerinnen und Bürger,

sehr geehrte Mitglieder des Rates,

sehr geehrte Vertreter der Presse,

sehr geehrte Damen und Herren,

meine liebe Familie,

 

ich möchte die Gelegenheit nutzen, in meiner ersten Ratssitzung als Bürgermeister der Stadt Rheine eine kurze persönliche Erklärung abzugeben.

 

Viele von Ihnen können sich sicher vorstellen, dass das ein ganz besonderer Moment für mich ist. Nicht nur, weil ich 1988 in diesem Rathaus als junger Inspektoranwärter meine Ausbildung begonnen habe und nun wieder an den Ort zurückkehre, an dem ich meine ersten beruflichen Erfahrungen gesammelt habe.

 

Das Wahlergebnis ist für mich ein enormer Vertrauensvorschuss, den es jetzt einzulösen gilt.

Ich bedanke mich bei allen, die mir Ihre Stimme am 13.9. gegeben haben. Die nächsten 5 Jahre werde ich hart dafür arbeiten, dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen.

Die nächsten 5 Jahre werde ich aber auch dazu nutzen, auch diejenigen zu überzeugen, die mich nicht gewählt haben.

 

Ich werde die Zeit auch dazu nutzen, um vor allem auch diejenigen Bürgerinnen und Bürger zu erreichen, die erst gar nicht zur Wahl gegangen sind. Das ist die deutlich größte Gruppe. Eine schlechte Wahlbeteiligung ist für mich Ansporn, um die Bürgerinnen und Bürger wieder mehr für Demokratie zu begeistern.

Alle können aber sicher sein, dass ich mich stets mit Herz und Leidenschaft für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt einsetzen werde.

 

Die Herausforderungen, die vor uns stehen und die Probleme, die wir lösen müssen, sind enorm.

Trotz enger finanzieller Grenzen müssen wir in den nächsten Jahren weiter daran arbeiten, dass unser Rheine noch lebenswerter und liebenswerter wird.

Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass die Menschen, die aus fremden Ländern bei uns Zuflucht gefunden haben, in unsere Stadtgesellschaft integriert werden.

 

Ich bin froh, dass es in unserer Stadt ein breites ehrenamtliches Engagement gibt, auf dem wir aufbauen können. Es bietet eine solide Grundlage, um den sozialen Frieden in unserer Stadt zu erhalten. Mich hat es außerordentlich gefreut, dass der Markt der Möglichkeiten in der letzten Woche, bei dem sich Bürgerinnen und Bürger informieren konnten,  wie sie angesichts der sog. Flüchtlingskrise mithelfen können, ausgebucht war.

 

Das ist ein starkes Signal aus der Bürgerschaft, ein Signal voller Optimismus und Toleranz.

 

Wir sollten alle gemeinsam dabei mithelfen, dass wir dieses Klima in unserer Stadt erhalten.

 

Wir sollten vermeiden, dieses wichtige Thema für parteipolitische Spielchen zu nutzen.

 

Es kommt nicht darauf an, wer, wann und wo das beste Zeichen für Toleranz und eine Willkommenskultur setzt.

 

Es kommt vielmehr darauf an, dass es EIN GEMEINSAMES Zeichen ALLER demokratischen Parteien ist.

 

Vieles gelingt eben GEMEINSAM besser.

 

Gemeinsamkeit setzt aber voraus, dass bestimmte Regeln des Anstands und des guten Miteinanders eingehalten werden.

 

Nicht umsonst habe ich während meines Wahlkampfes mit dem Motto geworben:

Für ein anderes Miteinander

Gemeinsam Rheine gestalten.

 

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir nur so die besten Entscheidungen für Rheine treffen können.

Es geht nicht um Parteiinteressen.

Es geht nicht um persönliche Interessen.

Es geht um Rheine!

Es geht um die Bürgerinnen und Bürger!

Nicht nur ich als Bürgermeister, jedes Ratsmitglied, wir alle sind nur dem Gemeinwohl verpflichtet!

 

Mir war immer bewusst, dass das Fordern eines anderen Miteinanders ein hoher Anspruch ist.

Es gibt immer noch zu viele Beispiele, die ganz klar gegen dieses neue und andere Miteinander sprechen. Ich bin mir also durchaus bewusst, dass wir hier noch lange nicht am Ziel sind.

Ich werde die nächsten 5 Jahre aber nicht müde werden, dieses andere Miteinander einzufordern und hoffe, möglichst Viele mitzunehmen.

 

Bürgerschaft, Rat und Verwaltung bilden für mich eine Verantwortungsgemeinschaft.

 

EINE Gemeinschaft für Rheine!

 

Damit diese Gemeinschaft für Rheine funktioniert, kommt es auch auf die richtige Arbeitsteilung an.

 

 

Dazu gehört, dass wir natürlich ehrenamtliches Engagement fordern können.

Wir dürfen Ehrenamt aber auch nicht überfordern.

 

Eine richtige Arbeitsteilung benötigen wir aber auch zwischen Rat und Verwaltung.

Hier erkenne ich durchaus eine gewisse Schieflage. Die große Zahl der Gremien, Ausschüsse und Arbeitskreise ist für mich nicht ein Zeichen gelebter Demokratie, sondern eher ein Beleg für ineffiziente Strukturen.

Hier würde ich gerne gemeinsam mit der Politik in die Diskussion kommen, wie wir uns in Zukunft besser aufstellen können. Zu viele Gremien binden zu viele Ressourcen, die Entscheidungen werden nicht dadurch besser, weil sie in möglichst vielen Gremien vorberaten wurden.

 

Meine Damen und Herren,

an meinem ersten Arbeitstag hier im Rathaus klebte eine Postkarte an meiner neuen Bürotür! Auf der stand:

Nichts ist so beständig wie der Wandel. Meine Vorgängerin im Amt hat sie dort angebracht.

Ich bedanke mich bei Frau Dr. Kordfelder nicht nur für diese Postkarte, sondern auch für die Übergabe der Amtsgeschäfte und vor allem für die Arbeit der letzten 11 Jahre.

Herzlichen Dank Frau Dr. Kordfelder.

 

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung - soweit ich sie schon kennengelernt habe - danke ich für den freundlichen Empfang. Das macht mir Mut, dass wir gemeinsam die vor uns liegenden Aufgaben bewältigen können.

 

 

Meiner Familie danke ich für die bisherige Unterstützung, ohne die ich heute hier nicht stehen würde.

 

Liebe Mitglieder des Rates,

lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass in diesem Gremium die guten Argumente das nötige Gehör finden. Eine sachliche Auseinandersetzung und eine gute Debattenkultur werden uns dabei helfen,  die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Ich empfinde es als Privileg, an der Gestaltung unserer Stadt mithelfen zu dürfen.

 

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen, mit allen Parteien, zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger!

 

Auf eine gute Zukunft für Rheine!

Lassen Sie uns GEMEINSAM Rheine gestalten!

 

Vielen Dank!“