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Herr Berardis erklärt, dass nicht nur die Unterbringung, sondern auch die Integration von Flüchtlingen auf Schwierigkeiten stoßen werde. Hauptproblem sei dabei die Sprachbarrieren, weil Flüchtlinge aus den unterschiedlichsten Herkunftsländern kämen. Insofern bitte er, folgende Fragen ggf. in der nächsten Sozialausschusssitzung zu beantworten, und zwar:

 

-      Wie kommunizieren derzeit Flüchtlinge mit der Verwaltung und den ehrenamtlichen Helfern?

-      Steht ein Pool an Dolmetschern verschiedener Sprachen zur Verfügung?

-      Wie viele Dolmetscher sind zurzeit in Rheine eingesetzt?

-      Wer zahlt die Dolmetscher und aus welchen Städten kommen sie? – Wo werden die Dolmetscher hauptsächlich eingesetzt, in den Notunterkünften oder in der Verwaltung?

 

Herr Gausmann antwortet, dass es Dolmetscher gebe, die von den Gerichten bestellt und bezahlt würden. Für die Notunterkünfte sorge European Homecare für Dolmetscher, die aber auch die Stadt Rheine kostenlos nutzen könne, wenn es darum gehe, minderjährige Flüchtlingskinder in den Notunterkünften zu befragen.

 

Für das tägliche Verwaltungsgeschäft bediene sich die Verwaltung einer sog. „Alltagsübersetzung“, die durch ehemalige Flüchtlinge, die schon seit längerer Zeit in Deutschland leben würden, sichergestellt werde. Diese auf ehrenamtlicher Basis bestehende „Alltagsübersetzung“ reiche, um Anträge nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zu stellen. Im Übrigen würde zurzeit von der Flüchtlingshilfe, dem Caritasverband und der Stadt Rheine ein gemeinsamer Dolmetscherpool aufgebaut. Auch gebe es gute Übersetzungssysteme im Internet, sodass die Verwaltung mit den Flüchtlingen auch schriftlich kommunizieren könne.

Eine ausführliche Antwort zu den von Herrn Berardis gestellten Fragen sagt Herr Gausmann für die Sitzung des Sozialausschusses am 27. Januar 2016 zu.

 

Herr Jansen ergänzt aus seiner beruflichen Erfahrung im Jobcenter, dass der Bund für das Jahr 2016 Fördergelder zur Eingliederung von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt habe. Davon würden ca. 1 Mio. € auf den Kreis Steinfurt entfallen, die in erster Linie für Personal zu verwenden seien. Das Jobcenter gehe davon aus, dass von den Flüchtlingen etwa 60 % dauerhaft in Deutschland bleiben würden, von denen wiederum 40 bis 45 % erwerbsfähig und damit leistungsberechtigt bei Hartz IV seien und in Arbeit vermittelt werden könnten.

Diesbezüglich würden jetzt ab dem 1. Januar 2016 drei Arbeitsvermittlerinnen mit interkultureller Kompetenz eingestellt. Eine halbe Stelle werde zum 1. Februar 2016 und eine komplette Stelle zum 1. April 2016 in Rheine eingerichtet. Die Damen würden aus Saudi-Arabien stammen und perfekt arabisch und deutsch sprechen.

Ferner würden ab dem 1. Januar 2016 sieben Arbeitsvermittler für das Kreisgebiet zur Verfügung stehen, von denen zwei in Rheine eingesetzt werden sollten.