Herr Gausmann führt in die
Vorlage ein und erläutert die vier Workshops, in denen Mitglieder des
Schulausschusses, alle Schulleitungen der weiterführenden Schulen, alle
Elternvertreter der weiterführenden Schulen, politische Vertreter des
Arbeitskreises Schulstruktur, Vertreter der Verwaltung und ein Schülervertreter
unter Moderation eines externen Instituts gearbeitet haben.
Ziel der Workshops war es, Anforderungsprofile
für eine zukünftige Schulstruktur der Stadt Rheine in einer dialogischen Struktur
zu entwickeln.
Herr Gausmann hebt heraus,
dass Kernproblematiken gelöst werden müssen.
An der Elsa-Brändström-Realschule
und der Euregio-Gesamtschule gibt es mehr Anmeldungen als verfügbare Plätze.
Des Weiteren gelänge es
derzeit nicht, im gegliederten System Abschulungen aus dem gegliederten System
in ein gegliedertes System unterjährig in Klasse 5 oder Klasse 6 abzubilden.
Lediglich Abschulungen aus
dem Gymnasium, nach Klasse 6, könnten über eine Überhangklasse in der
Elsa-Brändström-Realschule aufgefangen werden.
Schülerinnen und Schüler,
die bereits nach Ende der Klasse 5 oder innerhalb des ersten Halbjahres der
Klasse 6 wüssten, dass Ihre Perspektive nicht auf dem Gymnasium sein werde und bei
welchen ein Wechsel erfolgen müsse, werden unnötig länger durch den Verbleib
auf dem Gymnasium belastet. Eine Abschulung zu diesem Zeitpunkt ist nicht
möglich.
Herr Gausmann berichtet
darüber hinaus über die Problemstellung in den Klassen 7 und 8, die sich
ergibt, wenn die Schulen im intergrierten Schulsystem nicht bis zu 31
Schülerinnen und Schüler je Klasse aufnähmen. Rückstellungen oder Sitzenbleiben
sind nicht abbildbar, da auch die Sekundarschulen keine freien Plätze haben.
Der Workshop habe ergeben,
dass keine Änderung an der Grundstruktur des Schulsystems in Rheine gewünscht
sei. Die Problematiken sollten im Rahmen
bestehender Möglichkeiten gelöst werden.
Unter dieser Prämisse ist
der Beschlussvorschlag entstanden, die Elsa-Brändström-Realschule grundständig
ab Klasse 5 fünfzügig einzurichten. Im besten Falle können so dreißiger Klassen
gebildet werden und die Möglichkeit, unterjährig aus dem gegliederten System in
Klasse 5 oder in Klasse 6 vom Gymnasium abzuschulen, bestehe.
Herr Gausmann erläutert
weiter, dass bauliche Maßnahmen, bedingt durch die Überhangklassen und dem
Medienentwicklungsplan, auch ohne den Beschluss der Erhöhung auf die
5-Zügigkeit notwendig werden.
Die CDU-Fraktion trägt
einen neuen Beschlussvorschlag vor
- Der Schulausschuss nimmt die im Workshop erarbeitete
Schulentwicklungsplanung zur Kenntnis.
- Der Schulausschuss beauftragt die Verwaltung die weitere
Schulentwicklung zu beobachten und die Ergebnisse dem Schulausschuss im
kommenden Jahr erneut vorzulegen.
- Der Schulausschuss beauftragt die Verwaltung, eine
Machbarkeitsstudie hinsichtlich der Erhöhung der Zügigkeit der
Elsa-Brändström-Realschule auf 5 Züge mindestens ab der Klasse 7 zu
erstellen.
- Der Schulausschuss beauftragt die Verwaltung im Rahmen einer
Machbarkeitsstudie zu prüfen, welche Sekundarschule(n) mindestens ab
Klasse 7 auf 4 Züge erhöht werden können.
- Der Schulausschuss beauftragt die Verwaltung zu prüfen, ob ein
gemeinsames (vorgezogenes) Anmeldeverfahren der Euregio-Gesamtschule mit
der Nelson-Mandela-Schule und der Sekundarschule am Hassenbrock sinnvoll
und rechtlich möglich ist.
Die CDU-Fraktion begründet
ihren neuen Beschlussvorschlag damit, dass eine Einführung der 5-Zügigkeit der
Elsa-Brändström-Realschule eingehender geprüft werden soll.
Bei einer Besichtigung der Elsa-Brändström-Realschule
seien der CDU-Fraktion mehrere Mängel im Baubereich aufgefallen, sodass Sie zunächst
hier Nachholbedarf sähen. Des Weiteren hätten die Sekundarschulen noch keine
Möglichkeit gehabt, einen kompletten Durchlauf durchzuführen und eine
Erweiterung der Elsa-Brändström-Realschule sei für diesen Zeitpunkt zu früh.
Die CDU-Fraktion sähe eine Beschlussfassung im Sinne des Verwaltungsvorschlages
als schlechtes Signal nach Außen und möchte die Sekundarschulen stärken.
Die SPD-Fraktion gibt den
Zeitverlust bei der Ablehnung des Beschlussvorschlages der Verwaltung zur
5-Zügigkeit der Elsa-Brändstöm-Realschule zu bedenken. Die SPD-Fraktion führt
aus, dass sie die Workshops nicht als Schulentwicklungsplanung sieht. Sie erkenne
jedoch einen erhöhten Bedarf der 5-Zügigkeit ab Klasse 5 an der
Elsa-Bränström-Realschule.
Von einem vorgezogenen
Anmeldeverfahren für die weiterführenden Schulen möchte die SPD-Fraktion Abstand
nehmen. Sie befürworte ein Anmeldeverfahren, bei dem die Anmeldung zu allen
weiterführenden Schulen gleichzeitig möglich sei. Ein besserer Überblick über
die Anmeldezahlen sei dadurch möglich. Wenn das Ergebnis der Anmeldezahlen im
nächsten Jahr eine Notwendigkeit für eine 5-Zügigkeit erbrächte, solle diese
zum nächsten Schuljahr umgesetzt werden.
Die UWG-Fraktion vertritt
die Auffassung, dass den Sekundarschulen Entwicklungsraum gegeben werden müsse
und empfiehlt die Erhöhung der Zügigkeit zurückzustellen. Die Baumaßnahmen
sollten trotzdem bereits durchgeführt werden. Die Fraktion werde ein Verfahren,
wie es die SPD-Fraktion vorgeschlagen hat, unterstützen.
Vor dem Hintergrund der
geführten Diskussionen im Schulausschuss erklärt Herr Gausmann die
Problematiken und zu berücksichtigen Rahmenbedingungen bei der Einrichtung von
Überhangklassen. Hierzu wird die Verwaltung zusätzliche Informationen zum
Schulausschuss im Juni aufbereiten. Darüber hinaus wird die Verwaltung eine
Vorlage zum vorgezogenen Anmeldeverfahren an der Euregio-Gesamtschule und der
Elsa-Brändström-Realschule für die nächste Schulausschusssitzung fertigen.
Der Beschlussvorschlag der
Verwaltung wurde mit vier Zustimmungen, einer Enthaltung und 9 Gegenstimmen
abgelehnt.
Der zuvor eingebrachte
Beschlussvorschlag der CDU-Fraktion wird diskutiert, aus den anderen Fraktionen
werden Änderungsvorschläge eingebracht. Nach eingehender Diskussion zur Findung
eines gemeinsamen Beschlussvorschlages beantragt die CDU-Fraktion eine
Sitzungsunterbrechung.
Nach der 10-minütigern
Sitzungsunterbrechung trägt Herr Gude den neu gefassten, nachstehenden
Beschlussvorschlag vor und lässt als dann darüber abstimmen.
Beschluss:
1. Der Schulausschuss nimmt
die im Workshop erarbeiteten Ergebnisse der Planung der Schulentwicklung zur
Kenntnis.
2. Der Schulausschuss
beauftragt die Verwaltung, eine Machbarkeitsstudie hinsichtlich einer möglichen
Klassenbildung von fünf Klassen an der Elsa-Brändström-Realschule mit den Varianten
ab Klasse 5 und Klasse 7 zu erstellen.
3. Der Schulausschuss
beauftragt die Verwaltung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zu prüfen, welche
Sekundarschule(n) mindestens ab der Klasse 7 mit vier Klassen pro Jahrgang eingerichtet
werden können.
Abstimmungsergebnis: einstimmig