Beratungsergebnis: geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 14

Herr Bonk begrüßt Herrn Tuchmann, der den Prozess der Kulturentwicklungsplanung moderiert und begleitet hat und bittet ihn um eine abschließende Stellungnahme.

 

Herr Tuchmann fasst zu Beginn seiner Ausführungen den Verlauf der Kulturentwicklungsplanung in Rheine zusammen, den er als einen sehr guten und erfolgreichen Planungsprozess empfunden hat. Hervorzuheben ist auch die Bereitschaft aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer, eine Kulturentwicklung wirklich zu wollen. Dies könne man auch an der großen und breiten Bürgerbeteiligung erkennen. Zusammen mit den geführten Experteninterviews konnten Schwerpunktthemen, Ziele und Maßnahmen hergeleitet werden. Der so entwickelte Handlungsleitfaden Kultur beinhaltet deshalb die ersten konkreten Maßnahmen, die sich auch schon in Teilen in der Umsetzung befinden. Bestes Beispiel sind hier die Kulturgespräche und der Auftakt zur Gründung einer Jugendkunstschule in Rheine. Weiter berichtet er, dass der Landschaftsverband den Kulturentwicklungsplan der Stadt Rheine als Beispiel einer erfolgreichen Kulturentwicklungsplanung, auf der diesjährigen Westfälischen Kulturkonferenz präsentieren möchte. Hierzu werde es auch noch eine offizielle Anfrage vom LWL geben.

 

Herr Dr. Lüttmann hebt ebenfalls den erfolgreichen Prozess und die schon gewonnenen Erfahrungen hervor und spricht sich für eine Präsentation des Kulturentwicklungsplanes auf der Westfälischen Kulturkonferenz 2019 aus.

 

Herr Toczkowski bezeichnet den Verlauf und die bereits begonnene Umsetzung der ersten Maßnahmen als Beleg für den Erfolg der Kulturentwicklungsplanung. Für die SPD-Fraktion bleibt aber offen, warum es nicht zu einer Beteiligung von Jugendlichen und Migranten gekommen sei. Diese Gruppen müssten in der Zukunft auf jeden Fall noch eingebunden werden. Auch sei aufgefallen, dass sowohl in den Experteninterviews wie auch in der Gründungsinitiative Jugendkunstschule kein Vertreter von VHS und Musikschule genannt werde. Herr Tuchmann entgegnet, dass es trotzt direkter Ansprache und Einladung nicht gelungen sei, Jugendliche für diesen Prozess zu gewinnen. Dies sei tatsächlich eine Schwäche, die man hoffentlich im weiteren Verlauf der Kulturgespräche und der Gründung der Jugendkunstschule beheben könne. Herr Tuchmann macht außerdem deutlich, dass der Kulturentwicklungsplan immer nur eine Momentaufnahme sein kann, da er den Ist-Zustand darlegt, wie er zum Zeitpunkt der Erstellung erhoben werden konnte. Der Kulturentwicklungsplan legt deshalb nicht die zukünftige Kulturpolitik der Stadt fest, sondern ist die Orientierung für den Ausschuss für die zukünftige Kulturpolitik. Der Handlungsleitfaden ist deshalb die Zusammenfassung der Anregungen, die im Rahmen der Workshops und Experteninterviews von den Beteiligten formuliert wurden.

 

Herr Dr. Lüttmann macht darauf aufmerksam, dass mit der Verabschiedung des Kulturentwicklungsplanes durch den Rat nicht das Ende des Prozesses sei, sondern dass es jetzt auch an die Umsetzung konkreter Maßnahmen gehe. Deshalb gebe es jetzt auch noch Gelegenheiten, Jugendliche und Migranten anzusprechen. Die Jugendforen seien dafür ein gutes Beispiel und Ergebnisse aus den Jugendforen werden auch in die weiteren Überlegungen zu einer Jugendkunstschule einfließen.

 

Diesen Ausführungen stimmt Herr Dennis Kahle zu, der gleichzeitig anregt, dass in den Beschluss auch eine regelmäßige Unterrichtung des Kulturausschusses aufgenommen werde, um so den Diskussionsprozess dauerhaft weiterzuführen.

 

Herr Grawe schließt sich den bisherigen Ausführungen an und bezeichnet den Prozess als ein Musterbeispiel für Bürgerbeteiligung. Dies sichere auch die Akzeptanz in der Bürgerschaft.

 

Zum Abschluss der Diskussion bittet Herr Wilp darum, dass Herr Tuchmann beispielhaft zwei Stärken und eine Schwäche nennen möge. Hierzu entgegnet Herr Tuchmann, dass die Themenfelder „Junge Menschen“ und „Migranten“ immer wieder in derartigen Planungsprozessen genannt werden. In Rheine sei auch das Themenfeld „Orte der Kultur“ häufig angesprochen worden. Auffällig sei außerdem, dass man in Rheine in Sachen Kultur sehr bescheiden sei. Als größte Stadt des Münsterlandes sollte Rheine die jetzige Aufbruchsstimmung im Bereich der Kultur auch offensiv nutzen.

 

Nach Abschluss der Diskussion schlägt Herr Bonk vor, entsprechend des Ergänzungsvorschlages von Herrn D. Kahle über den nachfolgenden Beschlussvorschlag abzustimmen.


Beschluss:

Der Kulturausschuss empfiehlt dem Rat der Stadt folgenden Beschluss zu fassen:

 

Der Rat der Stadt beschließt den als Anlage beigefügten Kulturentwicklungsplan Rheine und beauftragt die Verwaltung die in diesem Plan vorgeschlagenen Maßnahmen kontinuierlich zu bearbeiten und umzusetzen. Über die Ergebnisse ist regelmäßig im Kulturausschuss zu berichten.


Abstimmungsergebnis:                  einstimmig