Herr Hermes berichtet bzw. informiert zu folgenden Themen:

 

a)      Antrag der Stadt Rheine auf Förderung eines Projekts im Rahmen von KOMM-IN NRW

 

Auf den Antrag der Stadt Rheine wurde vom Land NRW ein Förderbetrag von 40.000 € für das KOMM-IN-Projekt (vorläufig) bewilligt. Die Restfinanzierung des Projekts muss durch Mittel der Stadt und der beteiligten Institutionen z. B. durch Personal- und Sachmittel aufgebracht werden. Das Projekt hat folgende Eckpunkte:

 

Ziel 1: Etablierung eines Monitoring-Systems, d. h., auf der Grundlage des Migrations- und Integrationskonzepts 2007 müssen Kennzahlen entwickelt, erfasst und in ein fortzuschreibendes System umgesetzt werden, das den Fortschritt der Integration von Zuwanderern in Rheine abbildet und Rückschlüsse über die Wirkung von Integrationsmaßnahmen und –projekten zulässt.

 

Ziel 2: Eine Fokussierung und erste Anwendung soll das Monitoring-System in der Bestandsaufnahme und der konzeptionellen Weiterentwicklung der Arbeit mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund erfahren.

 

Zur Umsetzung des Projekts:

 

Die Geschäftsführung des Projekts, das ab sofort beginnt und bis zum 31.01.2009 abgeschlossen sein muss, liegt bei der Migrations- und Integrationsberatung der Stadt.

 

Ausführendes Gremium wird das Netzwerk Migration, genauer gesagt die Kerngruppe des Netzwerks sein. Die Kerngruppe muss zu diesem Zweck erweitert werden. Es besteht lt. Antrag z. B. die Möglichkeit, dass sich die Kerngruppe durch eine Monitoring-Fachkraft auf Honorarbasis unterstützen lässt.

 

Parallel wird die Kerngruppe, unter Verwendung der Monitoring-Kennzahlen, das Ziel 2 des Antrags, die Entwicklung eines Konzepts für Jugendliche mit Migrationsgeschichte, verfolgen. Auch zu diesem Thema wird die Kerngruppe um entsprechende Fachleute zu erweitern sein, die bestimmte und konkrete Aufgaben zur Zielerreichung übernehmen.

 

3 Meilensteine sind durch die Kerngruppe zu erreichen (siehe Projektplan):

 

  1. Eine Zukunftskonferenz, bei der die Bedarfslage der Zuwanderer bzgl. einer integrativen Jugendarbeit ermittelt werden soll. Die Ergebnisse dieser Konferenz werden dann in kleinerem Kreis in einem „Realisierungsworkshop“ in praktizierbare Resultate umzusetzen sein.

  2. Ein Integrationssymposium in Form einer großangelegten Zusammenkunft z. B. aller Netzwerker, des Forums Migration, der Freizeit- und Bildungseinrichtungen und weiterer Teilnehmer. (Genaueres muss sich hier noch aus der Arbeit der Kerngruppe und des Workshops ergeben.)


Das Symposium soll auch der Umsetzung des Migrations- und Integrationskonzepts einen neuen Schwung verleihen. Es besteht die Möglichkeit, Fachleute für Impulsreferate einzuladen. Außerdem wird es Arbeitsgruppen geben, die die Möglichkeiten der Jugendarbeit unter Einbeziehung verschiedener anderer im Migrations- und Integrationskonzept behandelter Aspekte diskutieren und bearbeiten sollen.

  1. Ein Abschlussworkshop steht dann am Endes des Projekts, der die Umsetzung und Nachhaltigkeit der Ergebnisse sicher stellen muss. Dem dient letztlich auch eine Dokumentation, die zu erstellen sein wird.

Das nachfolgende Schaubild zeigt eine Zusammenfassung des Projekts.

 

 

b)      Zur Umsetzung des „Arbeitskreis Arbeit und Migration“

 

Wie bereits in der letzten Sitzung des Integrationsrates angekündigt, hat der „Arbeitskreis Arbeit und Migration“ in der Zwischenzeit seine Arbeit aufgenommen. Erste Ergebnisse wurden auch in der Presse veröffentlicht (siehe  nachfolgenden Zeitungsbericht).

 

Städtischer Arbeitskreis „Migration und Arbeit“ gegründet

 

Rheine. Zuwanderer sind schon lange keine „Gastarbeiter“ mehr, die weniger qualifizierte Tätigkeiten ausüben. Für ca. 6.000 Spätaussiedler, 4.000 Ausländer und 1.000 Eingebürgerte in der Stadt Rheine gilt: Sie sind genauso heterogen strukturiert wie die Gesamtbevölkerung. Sie sind Ärzte, Apotheker, Handwerker und gut ausgebildete Facharbeitskräfte und ihren Reihen entstammen neue Geschäftsideen. Sie sind auch Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen.

 

Auf Initiative des Sozialausschusses beschäftigen sich seit einiger Zeit verschiedene politische Gremien, unter anderem auch der Integrationsrat und Abteilungen der Verwaltung mit der Frage, inwieweit die von Zuwanderern gegründeten und geführten Unternehmen Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen könnten.

 

Die Migrations- und Integrationsberatung der Stadt Rheine gründete nun einen Arbeitskreis „Migration und Arbeit“, um zum Einen im Kreise kompetenter Fachleute Wege zu erörtern, wie neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze in Betrieben von Zuwanderern geschaffen, aber auch wie Zuwanderer besser in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Vor allem im Handwerk, im Kleingewerbe, in Dienstleistungsunternehmen, in der Gastronomie und in der Touristik gibt es viele Geschäftsinhaber mit Migrationshintergrund, die ausbilden könnten. Auch bei Ärzten und Ingenieuren, die aus dem Ausland zugewandert sind, könnten Ausbildungsplätze eingerichtet werden.

 

Oft sind es aber die Furcht vor zu viel Bürokratie oder zu wenig Vertrauen in die eigenen pädagogischen Fähigkeiten, die sie abhalten, Auszubildende einzustellen. Oder es fehlen ihnen Informationen über strukturelle oder finanzielle Hilfen, die die Beratungseinrichtungen der Stadt und der Kammern,  aber auch die Agentur für Arbeit zur Verfügung stellen.

 

Ohne persönliche Ansprache und Vertrauensaufbau geht es nicht, so die Erfahrung der Fachleute. Daher will der neue gegründete Arbeitskreis verschiedene Aktionen, Informationsveranstaltungen und Diskussionsabende planen, um für die Einrichtung neuer Ausbildungsplätze zu werben. Betriebe von Zugewanderten, die bereits ausbilden, sollen über ihre positiven Erfahrungen berichten. Zudem soll es ein Netzwerk von zugewanderten Arbeitgebern und Ausbildern geben, in denen Informationen ausgetauscht, Fortbildungen, usw. organisiert werden.

 

Interessierte Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen können sich für weitere Informationen an die Wirtschaftsförderung der Stadt Rheine (Frau Leiwering-Muldbücker, Tel. 05971-939 621) oder an die Migrations- und Integrationsberatung (Herr Tunçeli, Tel. 05971-939 391) wenden.

 

Es ist hier auf die nächste Sitzung des Arbeitskreises hinzuweisen, die am 11. Juni 2008 in den Räumen der Steinmetz-Firma Zecca stattfinden wird. An diesem Termin sind neben den Mitgliedern des Arbeitskreises auch weitere Interessenten eingeladen, die sich an Ort und Stelle über die Möglichkeiten, Ausbildungsplätze im eigenen Betrieb anzubieten, informieren möchten.

 

Bei diesem Termin stehen Vertreter der IHK, der HK, der EWG und der Arbeitsagentur zum Gespräch bereit.

 

Falls Mitglieder des Integrationsrates teilnehmen möchten, können sie sich bei der Migrations- und Integrationsberatung melden. Sie erhalten dann eine Einladung mit weiteren Details. Da der Termin in einem privaten Unternehmen stattfindet, ist eine vorherige Anmeldung notwendig.

 

c)      Mandatsniederlegung

 

Herr Michael Sievers hat in einer Verzichtserklärung mitgeteilt, dass er seine Posten in den Ausschüssen des Rates niederlegt.

Herr Sievers ist stellvertretendes Mitglied im Integrationsrat für die „Multikulturelle Liste“ und 2. Stellvertreter des vom Integrationsrat in den Bauausschuss entsandten Sachkundigen Einwohners.

Der Integrationsrat muss sich in seiner nächsten Sitzung auf einen Nachfolger für Herrn Sievers einigen, der dem Rat der Stadt als 2. stellvertretender Sachkundiger Einwohner im Bauausschuss vorgeschlagen werden soll.