Beratungsergebnis: Kenntnis genommen

Herr Dirk Holtmann (Mitarbeiter des Stadtjugendringes Rheine e. V.) und Frau Antonia Richter (Mitarbeiterin des Jugend- und Familiendienstes Rheine e. V. und Vorsitzende des Stadtjugend­ringes Rheine e. V.) führen ihre Präsentation (Anlage 1) vor.

 

Genau wie Herr Fühner, lobt Herr Hewing den Vortrag und die Projektarbeit. Herr Hewing gibt an, dass durch die Aktion „Sauberes Rheine“ mit dem Entfernen von antidemokratischen Aufklebern und Stickern, worüber er auch in der Zeitung gelesen habe, Haltung gezeigt werde und er diese gut finde. Er fragt, wie man Jugendliche erreichen und auffangen könne, die noch nicht demokratiefest bzw. schon antidemokratisch „unterwegs“ seien.

 

Herr Beckmann schließt sich den Vorrednern an. Er erzählt, wie sehr ihm in seiner Jugendzeit die Reisen nach Auschwitz, Riga und Birkenau sowie die Wartezeiten und Schikanen an den Grenzkontrollen in der damaligen DDR geprägt hätten. Er fragt, ob es Fördermittel gebe, um Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, in Länder, in denen keine Demokratie vorhanden sei, wie z. B. Jordanien, Palästina usw., zu reisen und diese kennenzulernen.

 

Frau Leskow hofft, dass sie ihre Projektarbeit weiterführen und auch noch erweitern würden. Zu dem anderen Gesagten fügt sie hinzu, dass für eine solche Passkontroll-Erfahrung schon eine Reise außerhalb der EU, wie z. B. nach Großbritannien, ausreichen und das Budget dieses vielleicht noch hergeben würde.

 

Herr Holtmann erklärt zu der Frage von Herrn Hewing, dass die, die ihre Meinung voll und ganz gefasst hätten, schwierig zu erreichen seien. Ziel sei es, die Kinder und Jugendlichen zu erreichen, die in ihrer extremistischen Meinungsausprägung noch nicht verfestigt seien. Erreichen würden sie natürlich als Erstes die, die schon eine gewisse demokratische Vorprägung zu dem Thema hätten; diese würden es aber weitertragen. Wie Frau Richter gerade vorgetragen habe, hätten sie so einiges dazu durchgeführt, wie z. B. im letzten Jahr bei dem Workshop, wo es konkret um Fake News im Netz gegangen sei: Sie hätten den Teilnehmer(inne)n gezeigt, wie sie diese erkennen könnten, wann und wie es sich lohnen würde dagegen zu reden, dem sogenannten „Counter Speech“ oder wie sie Memes im Netz erstellen könnten, um dort auf satirische und lustige Art und Weise den extremistischen Meldungen den Wind aus den Segeln zu nehmen oder wie sie ihre Meinungen in ihrer Peergroup, ihrem Instagram-Post usw. erfassen und weitertragen könnten. Weiterhin berichtet er über seine Erfahrungen, die er nach einer Fahrt nach Auschwitz gemacht habe.

 

Frau Richter gibt an, in Zukunft mehr an Vereine und Verbände herantreten zu wollen. Dort seien vielleicht auch Kinder und Jugendliche, die keine demokratische Haltung hätten oder sich dazu noch keine Gedanken gemacht hätten.

 

Zu der Wortmeldung von Herrn Beckmann antwortet Frau Richter, dass sie seine Anregung gerne mitnehme. Sie würden regelmäßig nach Fördermöglichkeiten Ausschau halten und auch noch auf die Bewilligung von Anträgen warten. Sie würden gerne etwas zum Thema „DDR-Zeit“, „Pressefreiheit“, „Meinungsfreiheit“ usw. machen wollen.

 

Herr Holtmann ergänzt, dass die Antragsverfahren für eine Fahrt außerhalb der EU aufwendiger seien und eine längere Vorlaufzeit benötigen werde. Bei dem Deutsch-Israelischen Jugendwerk müsse ein Antrag z. B. schon im Juni des Vorjahres eingereicht werden.

 

Herr Gausmann gibt an, dass die präsentierten Folien die enge Kooperation mit der Stadtschüler(innen)vertretung und allen weiterführenden Schulen zeigen würde. In den Schulen sei der Vorteil, dass alle Kinder und Jugendliche angesprochen werden könnten. In Rheine würde in den unterschiedlichen Formaten intensiv über Demokratie, Rechts- und Linksextremismus und extremistische Tendenzen gesprochen und diskutiert.

 

Herr Fühner sagt, dass er für diese Aktivitäten sei. Er glaubt aber, dass die Kinder an den weiterführenden Schulen schon in einem Altersbereich seien, in dem sie durch ihre Umwelt in ihrer Meinungsbildung geprägt wären und kaum noch korrigierbar seien. Er regt an, die Aktivitäten früher, ggf. schon im vorschulischen Bereich, anzugehen.

 

Herr Hewing findet, dass Erwachsenen ihre demokratische Haltung zeigen sollten, wodurch sie die Kinder und Jugendlichen beeinflussen würden.                     


Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht zum Projekt „Fit für Demokratie – Jugend stärken für Toleranz, Beteiligung und Vielfalt“ zur Kenntnis.