Beratungsergebnis: Kenntnis genommen

Herr Gausmann stellt die Genese der Vorlage dar. Die Unterschiede in den Übergangsstatistiken der einzelnen Schulen seien bei Betrachtung der verschiedenen Verastandort-Typen unter anderem auf die unterschiedlichen sozial-ökonomischen Rahmenbedingungen, die Schülerinnen und Schüler aus ihrem Elternteil mitbringen, zurückzuführen. Außerdem sagt Herr Gausmann aus, dass eine gute Schule nicht ausmache, dass es eine hohe Übergangsquote zum Gymnasium gebe. Die Gesellschaft brauche nicht nur Akademiker, sondern auch eine große Anzahl an Menschen in Ausbildungsberufen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Erfolgsversprechend sei, wenn die Eltern die Empfehlung der Grundschule annehmen und die Kinder an einer entsprechenden Schule einen erfolgreichen Abschluss machen. Zudem weist Herr Gausmann auf einige Maßnahmen, wie das Förderprogramm Helfende Hände, Schulsozialarbeit und multiprofessionelle Teams hin, die Benachteiligungen an den einzelnen Schulstandorten entgegenwirken sollen.

 

SPD-Fraktionsmitglied Udo Mollen führt an, dass in Rheine 19,9 % zur Euregio-Gesamtschule wechseln. Damit liege Rheine 10 % unter dem Landesdurchschnitt, was den Wechsel zu Gesamtschulen betrifft. Dies sei auf die Deckelung der Plätze an der Gesamtschule zurückzuführen und spreche für den Erfolg der Gesamtschule. Der Bedarf sei höher als das Angebot.

 

Herr Gausmann stimmt dieser Aussage nicht ganz zu. Er ist der Meinung, dass man die integrierten Systeme als Ganzes betrachte sollte, da die Sekundarschulen und die Gesamtschule über die gleichen Lehrpläne verfügen würde. Bei der Gesamtbetrachtung liege der Durchschnitt in Rheine bei über 31 %. Dies entspreche etwas mehr als der Übergangsstatistik des Landes für Gesamtschule und etwas weniger als der Landesdurchschnitt in Kombination von Sekundarschulen und Gesamtschulen.

 

Herr Mollen bleibt dennoch bei der Auffassung, dass einige der Schülerinnen und Schüler, die auf die Sekundarschule wechseln, zur Gesamtschule gehen würden, wenn es genug Schulplätze an der Euregio-Gesamtschule geben würde.

 

Herr Krage merkt an, dass Schülerinnen und Schüler gerne in dem Stadtteil, in dem sie wohnen, zur Schule gehen würden. Es könne ein Konzept sein, eine Stadt nach Quartieren aufzubauen. Dies sei allerdings Ländersache. Man könne weiter daran arbeiten, weiterführende Schulen enger mit den Grundschulen zu verknüpfen und Unterstützungsmöglichkeiten schulnah anzubieten.

 

Außerdem stellt Herr Krage eine Nachfrage bezüglich der Kardinal-von-Galen-Schule. Diese Schule habe einen hohen Anteil an Übergängen zum Gymnasium sowie einen hohen Anteil an Abgängen zu sonstigen Schulen. Da die Schule auch im Einzugsbereich der Schulen in Neuenkirchen liege, stelle sich die Frage, ob der Großteil der Kinder eher auf das Gymnasium oder auf die Gesamtschule in Neuenkirchen gehe. Daraus würde sich ergeben, ob die Gymnasialquote sogar als noch höher zu betrachten sei oder warum der Anteil an Übergängen zur Sekundarschule sich so gering darstelle.

 

Herr Gausmann weist darauf hin, dass die Schülerinnen und Schüler auch nach Emsdetten gehen könnten, sodass es sich nicht auf diese beiden Schulformen beschränken lasse. Eine Besonderheit an der Kardinal-von-Galen-Schule sei zudem, dass es sich um eine der letzten reinen Halbtagsschulen in Rheine handle. Dies erkläre aufgrund des Klientel, welches sich aktiv für eine Halbtagsschule entscheidet, den hohen Anteil an Übergängen zum Gymnasium.

 

Frau Reinke fände es aufschlussreich, wenn auch eine Statistik darüber geführt werde, welche Empfehlungen der Grundschulen an die Eltern übermittelt wurden und diese den tatsächlichen Übergängen gegenüberstellen würde.

 

Herr Gausmann nimmt den Vorschlag für zukünftige Statistiken auf.

 

Herr Jansen von der Fraktion DIE LINKE zitiert aus der Vorlage, dass alle Schulen nach dem Musterraumprogramm ausgestattet werden würden, um an allen Schulstandorten Chancengleichheit zu ermöglichen. Seine Frage lautet, ob man an den Schulen nicht noch mehr für die Chancengleichheit tun müsse.

 

Herr Gausmann antwortet, dass Lernerfolge neben den räumlichen Ressourcen auch von personellen Ressourcen abhängig seien. Die personellen Unterstützungsmöglichkeiten sollten allen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen. An den Schulstandorten mit dem Vera-Standorttyp 4 und 5 würden die Lernräume mit zusätzlichen Personalressourcen gefüllt werden.

 

Ausschussvorsitzender Herr Gude begrüßt die intensive und hohe Diskussions- und Handlungsbereitschaft. Daher wollte er die Zahlen nicht einfach nur zur Kenntnis nehmen, sondern „aus der Statistik zu einer Diskussion kommen“ und bedankt sich bei der Verwaltung für die Aufbereitung der Zahlen, die als „erster Aufschlag“ zu verstehen sind.

 


Beschluss:
Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen zu den Übergangsquoten der Grundschulen zum Schuljahr 2023/24 zur Kenntnis.

 


Abstimmungsergebnis:                             Kenntnisnahme