Herr Gausmann
berichtet, dass der Schulausschuss vorgestern getagt habe und dem
Beschlussvorschlag einstimmig gefolgt sei. Für die Umsetzung des
Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung von Kindern im Grundschulalter halte er
die Nutzung von multifunktionalen Schulräumlichkeiten für richtig und
zusätzliche Räumlichkeiten zu bauen für ausgeschlossen. Im Rahmen der
Grundschuloffensive 2020 seien für schulische und außerschulische Aktivitäten
viele Räumlichkeiten in fast allen Schulen zur Verfügung gestellt worden und
somit sei die Grundvoraussetzung geschaffen worden. Eine qualitative
Raumausgestaltung sei wichtig.
Die Stadt
Rheine plane, die mit den Trägern der Jugendarbeit abgebildeten Prozesse für
den Offenen Ganztag auch zum 1. August 2026 im Rahmen des Rechtsanspruches zur
Verfügung zu stellen, wobei noch Ausstattungsproblematiken zu klären seien. Die
Stadt Rheine wolle in einem Qualitätsentwicklungsprozess einsteigen, um den
Rechtsanspruch ab 2026 abbilden zu können. Die benötigten personellen
Ressourcen seien im Haushaltsplan derzeit nicht abgebildet. Dennoch sei im
Dezernat II über eine Stellenverschiebung und eine Leistungseinschränkung mit
dem Qualitätsdialog begonnen worden. Er werde der Politik zu den Haushalts- und
Stellenplanberatungen 2024 einen Vorschlag dazu unterbreiten. Heute gehe es
darum, den Prozess zu befürworten.
Frau Overesch
äußert, dass die CDU-Fraktion es ebenfalls als alternativlos ansehe, da keine
zusätzlichen Räume zur Verfügung stünden. Einige Schulen in Rheine würden
vormachen, dass es mit Differenzierungsmöglichkeiten und stimmigen Mobiliar
funktionieren würde. Die CDU-Fraktion halte die vorgestellte
Qualitätsentwicklung und den Prozess für gut.
Herr Hewing
äußert, dass sich die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN dem Gesagten
anschließe. Wichtig sei, dass auch an die Schulhöfe gedacht werde, da Kinder
viel Fläche zum Spielen, ohne Beton, haben sollten.
Herr Richter
schließt sich dem Gesagten an und äußert, dass er es auch wegen der
durchschlagenden Fachkräfteproblematik für sinnvoll halte, jetzt vorzugreifen.
Herr Fühner
betont, dass der Fach- und Arbeitskräftemangel ein generelles Thema sei. Er
sorge sich, ob die Umsetzung des OGS-Anspruches in der entsprechenden Qualität
entwickelt und realisiert werden könne, wie es der Gesetzgeber vorsehen würde.
Herr Gausmann
äußert zum Konnexitätsprinzip, dass die Stadt Rheine für das zur Verfügung
stellen von Räumlichkeiten und Materialien 2,6 Mio. Euro erhalte, aber alleine
die OGS-Fertigstellung der Canisiusschule koste der Stadt Rheine 10 Mio. Euro.
Herr Fühner fügt hinzu, dass es zu der personellen Infrastruktur gehöre den Qualitätsentwicklungsprozess auch fachlich begleiten zu können, gleichwohl am heutigen Tage eine Entscheidung bezüglich des notwenigen Personals nicht getroffen werde.
Beschluss:
1.
Der
Jugendhilfeausschuss nimmt das Element der multifunktionalen Raumnutzung von
Schulräumen zur Abbildung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz zur
Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, im Rahmen des beschlossenen Musterraumprogramms
ein Konzept „Schulbetreuung im Primarbereich“ zu entwickeln.
2.
Der
Jugendhilfeausschuss beauftragt die Verwaltung, ein Konzept für die
Qualitätsentwicklung in Form eines Qualitätsdialoges in Bezug auf
Betreuungsangebote zu entwickeln, zu initiieren und im Rahmen des beschriebenen
Qualitätsentwicklungsprozesses zur Weiterentwicklung der Offenen Ganztagsschule
zu begleiten.
Abstimmungsergebnis: einstimmig