Herr Gausmann führt in die Vorlage ein und gibt unter anderem an, dass die Verwaltung von dem Konzept so überzeugt sei, dass sie, der heutigen Zustimmung vorausgesetzt, versuchen werde, dieses Konzept im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit in die größeren Kommunen im Kreis Steinfurt zu transferieren. Damit würde eine Refinanzierungsmöglichkeit mit Fördermitteln des Landes entstehen.

 

Frau Gehrke ergänzt, dass die Fachstelle „Wohnraumsicherung“ im vergangen Jahr eine 6-fache Kontaktaufnahmesteigerung erreicht habe, was den großen Bedarf widerspiegele. Eine 5-fache Steigerung sei bei der Wohnraumsicherung zu verzeichnen, auch wenn einige Fälle aus dem Jahr 2023 noch nicht abgeschlossen worden seien. Die Verhandlungen, um Rahmenbedingungen zu schaffen, seien oft ein langwieriger Prozess. Die Evangelische Hochschule Nürnberg hätte bei der Evaluation für Rheine als positiv die geringe Anzahl an Wiederholungsfällen festgestellt, was eine wichtige Erkenntnis sei. Die Fachstelle „Wohnraumsicherung“ sei im Netzwerk weitergehender Hilfen, wie die Schuldnerberatung und die psychosoziale Beratung. Die Wohnraumsicherung konzentriere sich nicht nur auf die Mietschulden, sondern arbeite zusammen mit den Betroffenen auf eine Stabilisierung der gesamten Wohn- und Lebenssituation hin.

 

Sie führt weiter aus, dass sich die Kontakte zur Wohnungswirtschaft durch die zwei größeren Dialogveranstaltungen positiv entwickeln hätten, da sich die Vermieter zunehmend früher bei der Wohnungssicherung melden würden. Die Wohnungssicherung bemühe sich, unparteilich eine gute Lösung für beide Seiten zu finden.

 

Die Verwaltung versuche, mit einigen großen „Playern“ in der Wohnungswirtschaft eine Kooperationswirtschaft zu vereinbaren. Die Analyse habe ebenfalls gezeigt, dass die aufsuchende Arbeitsstruktur der Fachstelle sich als Erfolgsfaktor herausgestellt habe.

 

Insbesondere in den Wintermonaten, ab Oktober, sei ein hohes Aufkommen wahrgenommen worden, da einige Vermieter noch vor Jahresende einiges hätten regeln wollen. Das werde künftig in der Arbeit Berücksichtigung finden.

 

Herr Hewing äußert, dass er in den letzten Sitzungen das Verhältnis der zwei halben aufsuchenden Arbeitsstellen, jeweils eine halbe bei der Caritas und eine halbe bei der Stadt, die verwalten und leiten würden, als Missverhältnis bezeichnet habe und ihm als Begründung die Koppelung mit den Fördergeldern genannt worden sei. Nachdem die Förderung ausgelaufen sei, habe er von Frau Gehrke gehört, dass diese Mitarbeitenden auch andere verwaltende und leitende Tätigkeiten durchführen würden. Er fragt, ob das auch stellenplanmäßig verändert werden würde.

 

Herr Gausmann antwortet, dass die Zahlen sich auf das Jahr 2023 beziehen würden. Die Verwaltung prüfe eine stellenplanmäßige Umstellung, die finanziert werden könne, egal ob die Stellenanteile der Sozialarbeit zugeordnet oder in der Verwaltung verbleiben und die Zuarbeit zur Sozialarbeit verstärken würden.

 

Auf die Frage von Frau Eggenkämper, ob betroffene Haushalte im Rahmen der Wohnungssicherung eher ihre Mietzahlungen als andere Zahlungen einstellen würden, antwortet Frau Gehrke, dass eine Tendenz nicht feststellbar sei. Es gäbe vielfältige Gründe für die Abwärtsspirale der Betroffenen. Oftmals hinge es damit zusammen, dass sie den Überblick verloren hätten, wann sie welche Zahlungen zu leisten hätten.

 

Auf die Frage von Herrn Burmeister, warum die Kosten der Evaluation in der Vorlage nicht aufgeführt worden seien, antwortet Herr Gausmann, dass diese Bestandteil der Förderung gewesen seien.      


Beschluss:

 

Der Sozialausschuss nimmt den Jahresbericht 2023 der Fachstelle für Wohnraumsicherung sowie den Abschlussbericht des Instituts für Praxisforschung und Evaluation der Ev. Hochschule Nürnberg zur Evaluation der Fachstelle für Wohnraumsicherung zur Kenntnis.

 

Der Sozialausschuss beauftragt die Verwaltung, die Möglichkeiten einer interkommunalen Kooperation der Fachstelle Wohnraumsicherung im Kreis Steinfurt auszuloten und ggf. eine Förderantragstellung im Programm „Interkommunale Zusammenarbeit“ vorzubereiten. 


Abstimmungsergebnis:                  einstimmig