Herr Bellinvia berichtet zunächst über den aktuellen Stand:

 

Die Verhandlungen seien insgesamt nicht viel weiter gekommen. So gebe es noch einen Votum des Kirchenvorstandes für die weitere Nutzung des Pfarrhauses, das im Falle der Nutzung für offene Jugendarbeit langfristig angemietet werden müsste. Für diese Variante „Fortsetzung der offenen Jugendarbeit im ehemaligen Pfarrhaus“ nennt Herr Bellinvia laufende Betriebskosten für 238 m². Diese beziffert er auf rd. 1.100,00 € pro Monat; das wären aufs Jahr gerechnet 13.000,00 € für das ganze Haus. Mit den Nebenkosten und den Betriebskosten werde sich das Gesamtvolumen für den Betrieb nach seiner Schätzung auf ca. 20.000,00 bis 23.000,00 € pro Jahr belaufen.

 

Eine Ausweitung der Flächen im Pfarrheim (Stichwort Dachgeschoss) ist nicht möglich, da das Bistum Münster diese Variante ausschließt.

 

Die 2. Variante „Einzug der offenen Jugendarbeit in das Gebäude der ehemaligen VHS“ bei Mitnutzung dieses Gebäudes durch die Familienbildungsstätte sei ebenfalls noch nicht entschieden. Bisher gebe es auch kein Ergebnis der Verhandlungen zum Tausch des VHS-Gebäudes gegen das Hans-Niermann-Haus.

 

Allerdings sei davon auszugehen, dass das Generalvikariat bis Ende März 2009 eine Entscheidung für die FBS treffen werde, da im Sommer Schluss für die FBS am jetzigen Standort sei.

 

Im Falle des Einzugs der offenen Jugendarbeit in das Gebäude der ehemaligen VHS würden gegenüber dem Pfarrhaus geringere Kosten entstehen. Überschlägig nennt Herr Bellinvia einen Betrag von 15.000,00 € für Miete und Betriebskosten.

 

Herr Holtel schlägt als Alternative vor, das Hans-Niermann-Haus für die offene Jugendarbeit bis zu seinem Abriss zu nutzen.

 

Herr Rodrigues sieht eine Chance zur Neugestaltung, die man ohne Zeitdruck nutzen sollte. Durch die Schließung des Hans-Niermann-Hauses sei viel verloren gegangen. In dieser Einrichtung hätten sich zahlreiche Migrantinnen und Migranten getroffen, denen die Einrichtung jetzt fehle.

Da die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sich das Thema „Jugendkultur“ als Schwerpunktthema gesetzt hätten, sehe er gute Möglichkeiten, in den nächsten Jahren dort Akzente zu setzen. Aus seiner Sicht sei ein neues Konzept für die Innenstadt notwendig, die ein „Aufleben“ des Hans-Niermann-Hauses“ sinnvoll erscheinen lasse.

 

Frau Schneider erklärt für das Jugendzentrum Jakobi, dass in dieser Einrichtung weiterhin zahlreiche Migrantinnen und Migranten Stammbesucher der Einrichtung seien.

Die Reaktivierung des Hans-Niermann-Hauses würde das Argument seiner Schließung, nämlich die direkte Nähe zu einem 2. großen Jugendzentrum in der Innenstadt, auf den Kopf stellen.

 

Herr Rick ergänzt zur offenen Jugendarbeit in der Innenstadt, dass die Notwendigkeit eines „Schülercafes“ ein sehr kontrovers diskutiertes Thema im Ausschuss gewesen sei. Als Alternative sei damals das Stichwort Streetwork angeführt, aber nicht zu Ende beraten worden. Wenn sich jetzt nicht die Standortfrage für die offene Jugendarbeit in St. Dionys stellen würde, wäre dieses Thema nicht erneut diskutiert worden. Letztlich könne man sich auch die Frage stellen, ob die durch eine mögliche Aufgabe des Standortes frei werdende Personalkapazität nicht an anderer Stelle, zum Beispiel in Elte eingesetzt werden könnte. 

 

Es besteht Einvernehmen, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Festlegungen getroffen werden sollten. Die Fortführung der offenen Jugendarbeit im Innenstadtbereich müsse im Kontext des kommunalen Kinder- und Jugendförderplanes diskutiert werden. Aktuell seien jedoch kreative Lösungen gefragt.

 

Herr Hüske ergänzt dazu, dass in Kooperation von Jugendamt und Stadtjugendring eine Befragung der Jugendlichen im Stadtgebiet im Kontext des kommunalen Kinder- und Jugendförderplanes vorgesehen sei.

 

Es wird vereinbart, die Zeit bis zum Sommer zu nutzen, um die Konzeptdiskussion weiterzuführen.

 

Die nächste Sitzung soll im April 2009 im Schülercafe Sonnenwende stattfinden.

 

In die Konzeptdiskussion ist auch die AG 78 einzubeziehen.